Samstag, 7. Dezember 2013

Islamismus nach Nato-Bomben: Libyen führt die Scharia ein

Thema: Kolonialpolitik

Nachdem der Westen den Diktator Gaddafi vertrieben hat, wird Libyen zur islamistischen Republik. Die EU bildet die Soldaten aus. Die Politik der globalen Einmischung bringt giftige Früchte hervor.


Libyen führt die Scharia ein: Damit werden die Spannung im Land vermutlich weiter eskalieren. Erst vor einigen Tagen gab es einen Anschlag gegen die Moschee des Ottomanen-Führers Murad Agha in Tajura. (Foto: dpa)
In Libyen soll künftig die Scharia Basis der gesamten Gesetzgebung sein. Die Nationalversammlung stimmte am Mittwoch dafür, das Islamische Recht zur „Quelle der Gesetzgebung in Libyen“ zu machen. Sämtliche staatliche Institutionen hätten sich daran zu halten. Ein Sonderausschuss soll alle existierenden Gesetze überprüfen, um sicherzustellen, dass sie mit dem Islamischen Recht vereinbar sind.

Die Folgen der Entscheidung waren zunächst nicht klar. Sie dürfte aber unter anderem Auswirkungen auf das Finanz- und Strafrecht haben. Die Einführung der Scharia ist ein weiterer Hinweis darauf, dass zwei Jahre nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi in Libyen Islamisten zunehmend Einfluss auf die Gestaltung des Staats haben. Das Land hat noch immer keine Verfassung.

Die EU ist in Libyen vor allem aufgefallen, weil sie die Soldaten ausbildet. Doch ob diese tatsächlich nur zur Regelung des Straßenverkehrs eingesetzt wird, wie man in Brüssel hofft? (mehr hier).

Die Einführung der Scharia ist ein Beleg, dass die Einmischung in innere Angelegenheiten in der Regel nicht zu dem Ergebnis führt, das man sich erhofft. Die EU hat bei ihrer unkontrollierten Außenpolitik bereits Milliarden an Steuergeldern versenkt (Palästinensische Gebiete, Kongo, Ägypten und viele mehr).

Derzeit betätigt man sich in Brüssel als stolzer Player in der Ukraine. Der Linke Abgeordnete Andrej Hunko hat zu Recht auf die Absurdität hingewiesen: Neben dem Demonstrationsrecht müsse auch „das Recht des demokratisch gewählten Parlaments und der Regierung verteidigt werden, das EU-Assoziierungsabkommen nicht zu unterzeichnen“. Hunko weist die „Aufrufe zum gewaltsamen Sturz der Regierung durch die Opposition“ zurück.

Tatsächlich ist eines der ältesten Gesetze des Völkerrechts immer noch eines der besten: Jenes von der Selbstbestimmung der Völker.

Auch in Libyen wäre es besser, wenn sich fremde Nationen fernhalten.

Möglicherweise wäre die Scharia zu verhindern gewesen, wenn die Libyer wirklich selbst über ihr Schicksal hätten bestimmen können.

Nun aber wird das Land in die Hände der Islamisten getrieben. Und Libyen, das mit europäischen Steuergeldern „befreit“ wurde, muss vermutlich schon bald als Schurkenstaat und Hort des Terrorismus als neues Feindbild herhalten.

Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN


Kommentare

» der Kommentar des Blogschreibers «
War das denn von den "großen Vordenkern" aus dem überlegenen Westen so geplant?
Sie bomben den Islamisten den Weg frei zur Errichtung eines Gottesstaats?
Hat man mal wieder den Falschen beseitigt oder beseitigen lassen?
Jahrelang hat Ghadafi, gegen gutes Geld, Europa die Flüchtlinge aus Schwarzafrika vom Hals gehalten. Nur durch die Allmachtsphantasien einiger Geldsäcke, die die Welt beherrschen und möglichst billig an die Rohstoffe anderer Länder kommen wollen, passiert dann auch noch D A S: Diejenigen, die sie so sehr unterstützt haben, führen in Libyien die Scharia ein!
Da ist der Schuss wohl wieder mal nach hinten losgegangen...


52 Jahre sagt:
In Libyen ist der Zug schon abgefahren, da können wir nur hoffen, dass sie ihr Öl auch in Zukunft noch an nichtislamisten Verkaufen, und friedlich bleiben.
Die Amerikaner und die Nato sollten aber schon mal anfangen zu analysieren was ihre Kriege und Waffenlieferungen gebracht haben! In Afgahnistan haben sie die Taliban aufgerüstet bis die sich dann gegen Amerika gerichtet haben. Die Westliche Welt sollte aufpassen und sich nicht mehr zu weit aus dem Fenster lehnen, weil sonst kommt sie unter die Räder.
Amerika versinkt in Schulden, und wird bald nicht mehr Handlungsfähig sein.
Europa hat sich selber zur Lachnummer gemacht, und wird für Jahrzehnte in Armut versinken.
Großbritannien wird schon von den Chinesen verspottet, und das droht auch Europa, weil die haben schon längst das Hirn zum denken ausgeschaltet und mit ihrem Euro verrannt.

Sven Kesch sagt:
Vom Trio Infernal, Barroso, Lady Ashton und Van Rompoy war nichts anderes zu erwarten. Ein Unglück für Europa, diese Führungsmanschaft, angeführt von Capitano Dilletante, Jose Manuel Barroso. Es wurden die Rebellen in Syrien, Tunesien und Ägypten unterstützt von der EU unterstützt mit den bekannten Ergebnissen. Doch zumindest gut zu wissen, wo unsere Steuergelder landen. Aber auch die Nato hat sich mit ihren out-of-aerea Einsätzen nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Die westliche Welt macht sich lächerlich.

Schüler sagt: “… den Diktator Gaddafi vertrieben hat… ”
Gaddafi wurde von der “Al CIAda” gepfählt … nicht vertrieben.

Meines bescheidenen Wissens stand die Bevölkerung Libyens voll hinter Gaddafi. Dass unter seiner Staatsführung enorme Sozialleistungen möglich waren, das erwähnt niemand. Gaddafi erhielt von der EU gewisse Zahlungen zur Rückhaltung und Rückschaffung von afrikanischen Wirtschaftsflüchtlingen.

Die Schaffung des Gold-Dinars, der u.A. den Öl-Handel vom Petro-Dollar abkoppeln sollte, verbunden mit der Unabhängigkeiterklärung vom IWF, das wurde Gaddafi zum Verhängnis.

Ich sah diesen schrillen Staatschef immer als einen durchgeknallten Exoten an, heutzutage möchte ich mich für diese Sichtweise postum entschuldigen.

Mattes sagt:
Die Invasion der NATO war für die Menschen in Libyen die absolute Katastrophe, wie für zig Millionen andere auch, die in den letzten Jahrzehnten von den Westmächten überfallen wurden. Einzig und allein für den Grund diese Länder zu unterwerfen und auszuplündern.
So hat sich in der westlichen Politik seit den mittelalterkichen Kreuzzügen nichts geändert.

Durch die Ermordung von Gaddafi hat der Westen erfolgreich die ganze Region destabilisiert. So war Gaddafi nicht nur der Initiator für die Stabilität und Entwicklung in Nordafrika, er hatte auch maßgeblich Afrikas ersten Telekommunikationssatelliten finanziert um Afrika unabhängig vom teuren und geheimdienstlich kontrollierten westlichen Satellitensystem zu machen.
Mit den Ölmilliarden hat er sein Land modernisiert und in Libyen ein Sozialnetz aufgebaut von dem wir in Deutschland nur träumen können (wurde er vielleicht deshalb in den westlichen Medien als „der Wahnsinnige“ denunziert?!..).

Libyen hatte keine Auslandsschulden und seine Reserven in Höhe von 150.000.000.000 $ haben sich jetzt die Invasoren unter den Nagel gerissen. Bildung und medizinische Behandlungen waren frei in Libyen. Strom war kostenlos für alle Bürger. Die Banken waren Staatlich und es wurden keine Zinsen auf Kredite erhoben. Der Preis für Benzin in Libyen war 12 Rappen (ca. 0,10 Euro) pro Liter. Familiengründungen wurden mit staatlichen Geldgeschenken gefördert. Und vieles mehr…
Darüber hinaus hat Gaddafi die Frauenrechte in Libyen stark verbessert (Libyen war ein Vorbild für viele Frauenbewegungen in der arabischen Welt). Dadurch hatte er natürlich Feinde unter den Islamischen Fundamentalisten, was der Westen ausgenutzt hat um eine Rebellion zu inszenieren.

Jetzt ist es vorbei mit Frauenrechten und Gleichberechtigung in Libyen, dank der westlichen „humanitären“ Invasion.

Uns wurde aber erzählt das Volk rebelliert gegen seinen üblen Diktator und wir müssen es von ihm befreien. Das ist an bösartigem Zynismus wohl nicht mehr zu überbieten.
Da haben wir in Deutschland inzwischen bedeutend mehr Gründe gegen das Merkel-Regime zu rebellieren.

Laut Grundgesetz Artikel 20 Absatz 4 haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand gegen jeden der die demokratische Grundordnung gefährdet.

Dieser Fall ist längst eingetreten – nur schnallt es überhaupt keiner!!!!

Außerdem heißt es in unserem Grundgesetz unter Artikel 26 Absatz 1:

„Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.“

Somit ein weiterer (und gigantisch großer) Grund unsere korrupte und verlogene Bundesregierung sofort hinter Schloss und Riegel zu bringen!

Na nun haben wir die Libyer ja von allen sozialen Vorzügen „befreit“. Sie auf brutalste Weise in die Steinzeit zurück gebombt. Jetzt leben sie in Chaos und Elend und können sich nicht mehr auf die Strasse trauen ohne Angst ermordet oder verschleppt zu werden.
Jetzt werden sie von Islamischen Extremisten und den westlichen Besatzungsmächten terrorisiert und unterdrückt. Ohne Aussicht und Hoffnung sich als souveräne Nation entwickeln zu können.

Die Zerstörung Libyens und die Ermordung Gaddafis war ein herber Rückschlag für die freiheitliche Entwicklung der ganzen arabischen Welt und Afrikas.

Damit hat die NATO ganze Arbeit geleistet und ist doch ein perfekter Kandidat für den nächsten Friedens-Nobel Preis!

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