Samstag, 7. September 2013

Obama will Syrien-Angriff offenbar ausweiten

Thema: Militärschlag gegen Assad

t-online am 06.09.2013, um 11:32 Uhr | dpa, AP/dpa, rtr


Bisher war von Kriegsschiffen die Rede, nun könnten auch Kampfjets gegen Syrien zum Einsatz kommen (Quelle: Reuters)
Begrenzt und konzentriert soll ein Militärschlag gegen Syrien ausfallen, betont US-Präsident Barack Obama immer wieder. Einem Bericht der "New York Times" zufolge will er nun aber die Ziele für einen möglichen Angriff ausweiten und auch Kampfflugzeuge einsetzen. Es gehe darum, die Chemiewaffen des Assad-Regimes effektiver zu treffen, heißt es unter Berufung auf Regierungsbeamte.

Direkt sollten Giftgasarsenale nicht attackiert werden, das sei viel zu gefährlich. Es gehe darum, die Raketen zu zerstören, mit denen das Giftgas abgeschossen werden kann. Obama reagiere mit seinen Plänen auch auf Geheimdienstberichte, wonach syrische Militärs ihre Waffenarsenale in Erwartung eines Angriffs verlegt oder getarnt hätten. Er habe das Pentagon bereits informiert. Bislang seien etwa 50 Ziele ins Auge gefasst worden.

Kommen auch französische Jets zum Einsatz?

Wenn der verbliebene potenzielle Verbündete Frankreich tatsächlich mitzieht, dann möglicherweise auch mit seiner Luftwaffe. Laut der "New York Times" berät das Weiße Haus erstmals auch über einen Einsatz amerikanischer und französischer Kampfflugzeuge, die ausgewählte Ziele angreifen sollten. Bisher war vornehmlich von Marschflugkörpern die Rede, die von Schiffen aus abgefeuert werden. Fünf US-Zerstörer befinden sich bereits im östlichen Mittelmeer.

Offenbar erwägen die USA auch die Entsendung von Militärausbildern, um die Rebellen in Syrien zu stärken. Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden, hieß es aus Regierungskreisen. Ein solcher Schritt würde der Forderung einiger Abgeordneter entsprechen, die verstärkte Hilfen für die Opposition fordern. Gerade einflussreiche Republikaner, die den demokratischen Präsidenten unterstützen wollen, haben das zur Voraussetzung für ihre Zustimmung im Kongress gemacht.

CIA bildet bereits aus

Die Ausbildung syrischer Kämpfer würde außerhalb des Landes stattfinden, wahrscheinlich in Jordanien, verlautete aus Washington. Der US-Geheimdienst CIA bildet dort schon einzelne Gruppen aus. Wenn das Militär die Operation übernehmen würde, könnten Hunderte oder Tausende Kämpfer ausgebildet werden statt nur ein paar Dutzend.

Unterdessen bereitet der Assad-Verbündete Iran offenbar Vergeltungsschläge für den Fall eines US-Angriffs gegen den syrischen Machthaber vor. Dem "Wall Street Journal" zufolge haben die USA eine bedrohliche Anordnung aus dem Iran abgefangen. Demnach sollten amerikanische Ziele im Irak attackiert werden.

Schiitische Extremisten sollen Pläne ausführen

Ein mögliches Ziel sei die US-Botschaft in Bagdad, zitierte das "Wall Street Journal" namentlich nicht genannte Regierungsvertreter. Auch amerikanische Einrichtungen im Libanon seien gefährdet, hier zudem durch die auf der Seite Assads kämpfende Hisbollah-Miliz. Ferner sind US-Schiffe im Persischen Golf mögliche Ziele. Der Zeitung zufolge wurden die Besatzungen in Alarmstellung versetzt, weil iranische Schnellboote angreifen könnten.

Der Befehl, auf einen US-Schlag zu reagieren, stamme vom Chef der Kuds-Spezialeinheit der Revolutionsgarden und sei an vom Iran unterstützte schiitische Milizen im Irak gerichtet gewesen. Die Extremisten sollten sich demnach für eine gewaltsame Reaktion bereithalten.
Die Sicherheitslage im Irak, der zwischen dem Iran und Syrien liegt, hat sich nach Abzug der US-Truppen in den vergangenen Monaten verschlechtert. Tausende Menschen kamen bei zahlreichen Anschlägen ums Leben. Hintergrund sind Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen, die auch durch den Bürgerkrieg in Syrien geschürt werden.

Russische Marine erhöht ihre Präsenz

Russland, das Assad ebenfalls unterstützt und mit Waffen beliefert, schickt derweil ein weiteres Kriegsschiff Richtung Syrien. Das Landungsschiff "Nikolai Filtschenkow" der Schwarzmeerflotte habe den Hafen in Sewastopol auf der ukrainischen Halbinsel Krim verlassen, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf den Stab der russischen Kriegsmarine. Das Boot der Alligator-Klasse kann bis zu 20 Panzer an Bord nehmen sowie bis zu 300 Soldaten.

Moskau hatte zuletzt mehrere Kriegsschiffe ins Mittelmeer beordert: eine Reaktion auf die amerikanische Präsenz. Die offizielle Begründung des russischen Muskelspiels zielt darauf ab, dass notfalls in der Region lebende Landsleute in Sicherheit gebracht werden sollen, betonte der Chef der Präsidialverwaltung, Sergej Iwanow.

Diplomatischer Vorstoß brachte nichts ein

Russische Parlamentarier hatten versucht, ihre US-Kollegen vom diplomatischen Weg zu überzeugen. Nun reagieren sie enttäuscht auf die ablehnende Haltung. "Der Widerwille, unsere Argumente zu hören, zeigt, dass unseren amerikanischen Partnern die Schwäche ihrer Position bewusst ist", sagte der Vorsitzende der Staatsduma, Sergej Naryschkin. Er warf den USA vor, die Sicherheit unabhängiger Staaten als Privatangelegenheit zu betrachten.

Der republikanische Mehrheitsführer im US-Repräsentantenhaus, John Boehner, hatte ein Treffen abgelehnt und stattdessen angekündigt, den Kurs des Präsidenten unterstützen zu wollen.
06.09.2013, 11:32 Uhr | dpa, AP/dpa, rtr

So kriegsgeil sind deutsche Medien:
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39826/1.html


So sah die Umfrage bei t-online, Stand am 06.09.2013 um 13:14 Uhr, aus:


Kommentar

Ob das Ergebnis der Umfrage repräsentativ ist, ist doch egal, zumindest ist die Aussage eindeutig: Die Mehrheit stimmt gegen einen Eingriff.
Genauso sieht es in den anderen Ländern der "Willigen" auch aus. Nur die Politikerdarsteller interessiert das nicht. Der Waffenindustrie würden ja Aufträge, und damit Profit, entgehen. Deshalb das Totschlagargument der Wichtigtuer und ihr unaufhörliches Geschwafel von "Arbeitsplätzen in Gefahr".

So ganz nebenbei:
Vielleicht sollten sich die "Widerstandskämpfer", die der US-Geheimdienst CIA schon in einzelnen Gruppen ausbildet, einmal erkundigen was aus ihren Kollegen in Afghanistan geworden ist, die auch vom CIA ausgebildet, bewaffnet und bezahlt wurden und deren Anführer damals Osama bin Laden hieß. O.K. damals hiessen die "Widerstandskämpfer" noch Mujahedin und es ging gegen Sowjetbesatzer, aber sonst war die Situation ähnlich.

Die Erfahrung sollte ihnen doch zeigen, dass niemand auf der Welt sich schneller eines Freundes entledigt und ihn zum Feind erklärt, als ausgerechnet die Führer der Nation, die sich als Retter der Welt verstehen.

Sobald sie aus einer Freundschaft keinen Profit mehr ziehen können, wird dieser Freund kurzerhand zum Feind erklärt, den es zu bekämpfen gilt, und schon klappt es wieder mit dem Profit, denn dann werden Waffen gebraucht. Ein Meister des Umerklärens war der von Gott persönlich begnadete George dabbelju.

In Afghanistan dauerte es nämlich gar nicht lange, bis aus den von der CIA teuer ausgebildeten "Widerstandskämpfern" ganz normale Terroristen wurden. Dadurch wurden dann wieder in der Waffenindustrie und beim Militär Arbeitsplätze geschaffen und das bedeutet Profit ...




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