Öl, Gas und der Dollar
Syrien ist der Spielball in einem knallharten wirtschaftlichen Konflikt um den globalen Energie-Markt. Es geht vielmehr um den Zugriff auf Erdöl und Erdgas und um die Währung, in der diese Ressourcen bezahlt werden. Die Amerikaner haben viel zu verlieren, die Russen auch. Der Strippenzieher im Hintergrund kommt aus Saudi-Arabien.
In Syrien geht es um die Weichenstellungen für den internationalen Energiemarkt.
Es geht, wie immer bei Kriegen, um Öl, Gas und Marktzugänge.
Deutlich wurde dieser Konflikt aus den Notizen von einem Treffens zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem saudischen Geheimdienst-Chef Prinz Bandar bin Sultan. Von diesem Treffen berichtete die Nachrichtenagentur AFP Anfang August.
Die Frage, wer den Giftgas-Einsatz am 21. August wirklich durchgeführt hat, ist weiterhin ungeklärt – trotz der amerikanischen Erklärung, man wisse mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass Assad hinter dem Verbrechen stecke (hier).
Zwei renommierte Reporter, die lange für die Associated Press gearbeitet haben, haben in Syrien eine ganz andere Version recherchiert. Für MPN schreiben sie, dass der saudische Geheimdienst für den Giftgas-Einsatz verantwortlich sei. Dies gehe aus zahlreichen Interviews hervor, die sie vor Ort geführt haben.
Wenn das stimmt, müssten die Amerikaner Saudi-Arabien bombardieren.
Doch das geht nicht.
Saudi-Arabien ist der engste Verbündete der USA in der Golf-Region.
Zudem hätten mehr als ein Dutzend der befragten Rebellen gesagt, dass sie von der saudischen Regierung bezahlt würden.
Dass Saudi-Arabien tatsächlich Rebellen unterstützt, wird aus den Gesprächsnotizen eines Vier-Augen-Gesprächs Angang August im Landhaus des russischen Präsidenten Wladimir Putin deutlich. Der saudische Geheimdienst-Chef Prinz Bandar bin Sultan soll dabei nach einem Bericht des Telegraph gesagt haben:
„Ich kann Ihnen garantieren, die Olympischen Winterspiele im kommenden Jahr zu schützen. Die tschetschenischen Gruppen, die die Sicherheit der Spiele gefährden, werden von uns kontrolliert.“
Doch der saudische Geheimdienst-Chef soll nicht nur die Kontrolle der tschetschenischen Rebellen für sich in Anspruch genommen haben. Bandar sagte zudem, er könne den Russen die Sicherheit ihrer Marine-Basis in Syrien garantieren, wenn die Regierung von Baschar al-Assad gestürzt ist. Er könne die tschetschenischen Rebellen in Syrien an- und ausschalten.
„Diese Gruppen machen uns keine Angst. Wir nutzen sie, um Druck auf die syrische Regierung auszuüben, aber sie werden keine Rolle in Syriens Zukunft spielen.“
Für die Russen ist Syrien von enormer strategischer Bedeutung, weil die Russen verhindern wollen, dass Katar für den europäischen Energie-Markt zur Alternative wird. Wenn Russland seinen Einfluss in Syrien verliert, hätte dies zur Folge, dass dem russischen Energieriesen Gazprom ein ernster Konkurrent aus der Golf-Region erwachsen könne. Gegenwärtig ist Europa bereits vom russischen Gas-Monopol abhängig – vor allem im Winter.
Einer der wichtigsten politischen Berater von Gazprom ist der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Die Saudis wissen um die wirtschaftlichen Interessen Moskaus und machten daher den Russen ein Angebot, wie man ein Ende des Bürgerkriegs in Syrien auch in einem Vorteil für Russland umwandeln könnte. Der saudische Geheimdienst-Chef schlug den Russen vor:
„Lassen Sie uns prüfen, wie wir eine gemeinsame russisch-saudische Strategie zum Thema Öl aufsetzen können. Das Ziel besteht darin, eine Einigung über den Ölpreis und die Fördermengen zu erzielen, die den Preis auf den globalen Märkten stabil halten. (…) Wir verstehen Russlands großes Interesse am Öl und Gas im Mittelmeer von Israel bis Zypern. Und wir verstehen die Bedeutung der russischen Erdgas-Pipeline nach Europa. (…) Wir könnten auf diesem Gebiet zusammenarbeiten.“
Bandar sagte, er spreche mit der vollen Unterstützung der USA. Saudi-Arabien hat Russland offenbar ein Bündnis mit der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) angeboten. Russland und die OPEC fördern zusammen 45 Prozent des weltweiten Öls.
Putin strebt seit längerem ein solches Abkommen an. Wenn Saudi-Arabien seine Fördermenge reduzieren würde und der Ölpreis steigen würde, könnte Russlands Regierung zusätzliche Einnahmen erzielen. Putin lehnte das Angebot der Saudis jedoch ab:
„Unsere Haltung zu Assad wird sich niemals ändern. Wir glauben, dass die syrische Regierung der beste Vertreter des syrischen Volkes ist und nicht diese Kannibalen.“
Damit spielt Putin auf ein Video an, das einen Rebellen zeigt, der das Herz und die Leber eines syrischen Soldaten gegessen haben soll.
Putin pokert, weil er darauf setzt, dass der Westen nicht in der Lage sein werde, einen Krieg in Syrien zu gewinnen. Die FT kommentierte: Je mehr sich die Amerikaner in Syrien verstricken, um so besser für Russland.
Die Saudis haben allerdings ein starkes Argument auf ihrer Seite: Sie planen gemeinsam mit Katar eine Pipeline, die vom Golf bis in die Türkei verlaufen soll. Damit würde Gazprom einen echten Konkurrenten bekommen – vor allem im wichtigen europäischen Markt.
Katar, das die syrischen Rebellen mit 3 Milliarden Dollar unterstützt hat, will über diese Pipeline Europa mit Erdgas beliefern. Doch solange Assad in Syrien herrscht, wird diese Pipeline nicht gebaut werden, weil Russland diese Konkurrenz unbedingt verhindern will (mehr hier).
Neben der Kontrolle des europäischen Energiemarkts geht es jedoch auch um die Währung, in der Erdöl und Erdgas bezahlt werden. Der Dollar steht immer mehr unter Druck, seinen Status als Weltreservewährung und als Ölwährung zu verlieren. Saudi-Arabien als treuer Verbündeter der USA wird am Dollar festhalten. Im Falle von Russland ist das jedoch nicht der Fall.
Seit dem erfolglosen Treffen zwischen Putin und Bandar hat der Druck des Westens in Richtung eines Militärschlags gegen Syrien stetig zugenommen. Nachdem das britische Parlament einen Militärschlag abgelehnt hat, will US-Präsident Barack Obama notfalls allein losschlagen. Der französische Präsident Francois Hollande hat ihm allerding schon seine Unterstützung zugesichert (hier). Gerade für Frankreich ist es wegen der wirtschaftlichen Krise wichtig, dass die Ölpreise nicht gänzlich von einem Kartell kontrolliert werden.
Bei dem Giftgas-Einsatz vom 21. August kamen hunderte Menschen ums, Leben, darunter viele Kinder. Aber um sie geht es nicht.
Es geht um schmutzige Deals.
An diesen Deals hängt der Reichtum einiger weniger.
Diese sind bereit, für ihre Interessen mit allen Mitteln zu kämpfen. - Und sterben zu lassen.
Das sind die Fakten einer globalen Wirtschafts-Ordnung.
Syrien ist nur ein Kapitel in einer unendlichen, grausamen Geschichte.
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Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN
GoldMorgs sagt:
Stimmt. Ziel ist um Rohrleitungtransport durch Syrien zu sperren. Das wollen sowohl die VS als auch Rusland. Also beide wollen jahrenlange Kriegslage in Syrien. Sperrung des Rohrleitungstransports durch Syrien bedeutet, dass Rusland mehr Oel und Gas verkaufen kann.
Der Grund für die VS ist viel schlimmer. Die amerikanische Wallstreet bankster bankster familien GoldMorgs haben WK 3 veranlasst um zum dritten Mal Deutschland vernichten zu lassen. Diese GoldMorgs führen die Zeitungen und Fernsehsender, bestimmen somit was die Bevölkerung weis und wen sie kennt und wählt. Daher bedienen die Politiker die GoldMorgs, die auch mit ihren Bediensten das Finanzwesen führen.
Die Banken- und Eurokrise ist Teil des WK 3 gegen Deutschland. Die “arabische Frühling” soll die Oel- und Gasversorgung für Europa unterlaufen. Algerien und Lybien sind gefährlich geworden für europäische Unternehmen. Syrien ist gesperrt worden. In Egypten steht die Sprengung von Rohrleitungen und Tankschiffe im Suezkanal bevor.
Ein stabiles Syrien wäre geeignet für Transit der ungeheuere Mengen des Oel und Gas aus (Nord) Irak und vor Allem Iran.
Sabine sagt:
Syrische Rebellen in Ghouta, dem Vorort von Damaskus in dem es vorige Woche zu einem Zwischenfall mit chemischen Kampfstoffen kam, haben gegenüber der AP-Korrespondentin Dale Gavlak zugegeben, dass die Kampfstoffe von ihnen selbst – und nicht von Assad freigesetzt wurden!
Dale Gavlak, seit 20 Jahren in Jordanien als Korrespondentin für AP (Associated Press) arbeitend und mit Beiträgen für u.a. die BBC, Salon und NPR könnte, wenn ihre Story die Schweigemauer der Mainstream-Medien durchbricht, Obama und seinen Kriegskurs in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.
Nach ihren Recherchen und Befragungen am Ort des Geschehens, haben ihr verschiedene Rebellenvertreter, Ärzte und Anwohner berichtet, dass es sich bei dem mutmaßlichen Chemieangriff in Ghouta vom 21. August um einen Unfall handelte, der durch das unsachgemäße Handhaben chemischer Kampfstoffe durch Rebellen ausgelöst wurde.
Gemäß dem Report wurden die Kampfstoffe von Saudi-Arabien geliefert und an die Al-CIAda-Kämpfer der Al-Nusra-Front übergeben. Beim Transport der Behälter kam es in einem der von den Rebellen genutzten unterirdischen Tunnel zu einer Explosion, die in der nachfolgenden Katastrophe mündete.
Diese Story hat das Potenzial die Kriegspropaganda der US-Administration zum Einsturz zu bringen, wenn sie an soviel Menschen wie möglich herangetragen wird!
Thomas Stegmann sagt:
Öl, Gas, und Dollar um was sollte es sonst gehen wen sich Amerika wieder mal ein mischt, das ist einfach zu Kotzen
Rabe sagt:
Es geht um Öl, Gas und Marktzugänge. Die Bagdadbahn, Aleppo war eine der Stationen, erschlossen dem deutschen und dem osmanischen Reich Marktzugänge die nicht von England kontrolliert wurden. Die Bagdadbahn war eine der Gründe die zum Ersten Weltkrieg führte. Die Amerikaner griffen in den Krieg ein. Sie konstruierten sich auch damals einen Kriegsgrund. Die Geschichte der verdrehten Wahrheiten schreiben jedoch immer die Sieger, so war es und so bleibt es.
Krieg um Ressourcen sagt:
Fast genau dasselbe habe ich auch gedacht. In Deutschland wird man zugemüllt mit einfachsten Dokus und Fernsehspielen über Hitler und Konsorten.
Detaillierte und versierte Unterrichtung über heutige Geschehenisse findet in den gebührenpflichtigen Mainstream-Verblödungs-Medien à la heute journal nicht statt.
Wer hätte denn gewußt, dass die Briten – wie Sie es beschrieben haben – den 1. WeltKrieg als Vehikel genutzt haben, um 1. Deutschland machtpolitisch zu neutralisieren (hält übrigens noch bis heute vor), 2. An die Öl-Reserven des Nahen Ostens zu kommen und die Region politisch zu destabilisieren (Stichwort Palästina) und 3. Den Bundesgenossen Frankreich um seine Kriegsbeute zu prellen.
Diese Art der Politik wird bis heute zumindets noch von den USA betrieben; Und anscheinend will Frankreich auch eine Rolle dabei spielen.
Also wie schon seit hundert Jahren, es geht nicht um Menschenrechte, Menschlichkeit oder Gerechtigkeit, sondern einfach um wirtschaftliche Ressourcen.
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