Sonntag, 15. September 2013

Bayern-Wahl könnte für Merkel zum Problem im Wahlendspurt werden

Thema: Landtagswahl in Bayern

CDU zittert vor Seehofer-Sieg
schreibt t-online am 13.09.2013


Angela Merkel blickt beunruhigt, während Horst Seehofer optimistisch auf die bayerischen Landtagswahlen vorausblickt. (Quelle: dpa)
Eine Woche vor der Bundestagswahl sorgt die Bayern-Wahl bei der Bundes-CDU für erhöhtes Herzklopfen. Schließlich könnte der Ausgang der Wahl im Freistaat für ein Wimpernschlag-Finale am 22. September sorgen. Schafft Horst Seehofer mit der CSU die absolute Mehrheit und scheitert die FDP auf Landesebene an der Fünf-Prozent-Hürde, könnte dies zum herben Dämpfer für die CDU im Wahlendspurt werden.

In Bayern sind am Sonntag 9,5 Millionen Bürger zur Wahl eines neuen Landtags aufgerufen. Fünf Jahre nach dem Verlust ihrer Jahrzehnte- langen Alleinregierung kann sich die CSU von Ministerpräsident Seehofer laut Umfragen Hoffnungen machen, in Zukunft wieder alleine zu regieren.

CDU zittert vor FDP-Zweitstimmenkampagne

Bei der Landtagswahl 2008 war die CSU auf 43,4 Prozent der Stimmen abgestürzt. Sie regiert seitdem mit der FDP. Seehofer gab als Wahlziel eine Fortsetzung der Koalition aus. In den Umfragen der vergangenen Wochen rangierten die Christsozialen bei Werten, die ihnen sogar eine absolute Mehrheit der Sitze bringen würden. Die FDP hingegen muss nach ihrem Rekordwert von acht Prozent vor fünf Jahren diesmal um den Wiedereinzug ins Maximilianeum zittern. Auf Bundesebene blicken alle Parteien deshalb Richtung Süden. Von der Landtagswahl erhoffen sie sich vor allem Rückenwind. Der CDU könnten die Ergebnisse allerdings als kalter Wind direkt ins Gesicht blasen. Denn: Schafft die FDP nicht den Sprung in den Landtag, fürchtet die Union im Bund eine Zweitstimmenkampagne der Freidemokraten zu Ungunsten von CDU und CSU in der letzten Wahlkampfwoche. "Dann wird es eine Woche lang ein Trommelfeuer der Liberalen für die Zweitstimmen geben", zitiert die "Süddeutsche-Zeitung" einen Merkel-Stellvertreter.

"Bayern-Wahl wird uns Probleme bereiten"

Die Sorgen innerhalb der CDU-Parteiführung sind nicht unbegründet. Zuletzt präsentierte die FDP ein Großplakat, welches Spitzenkandidat Rainer Brüderle mit der Aufforderung "Zweitstimme FDP" zeigt. Zudem unterstützte erst am Wochenende Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl Brüderle im Wahlkampf in Ludwigshafen. Der FDP winkt bei einem Scheitern in Bayern ein Stimmenzuwachs im Bund. "Mitleidseffekt", beziehungsweise "Mobilisierungseffekt" nennen das die Demoskopen.

Bei der CDU droht genau das Gegenteil. Denn kommt es zu einer absoluten CSU-Mehrheit in Bayern, würde dies Unionswähler im Glauben lassen, dass die Wahl am 22. September schon zugunsten der CDU gewonnen sei. Zuletzt warnte das Institut für Demoskopie Allensbach, dass CDU-Wähler derzeit "einzuschlafen" drohten. Ein Scheitern der FDP bei der Bayern-Wahl könnte deshalb die Gewichte in der Koalition dramatisch zugunsten der Freidemokraten verschieben.

Umfragen deuten Kopf-an-Kopf-Rennen an

Es sieht nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus: In den jüngsten Umfragen liegen mal CDU und FDP, mal das Oppositionslager aus SPD, Grünen und Linken einen Prozentpunkt vorn. Die CDU kommt als stärkste Partei auf 39 bis 40 Prozent, die Freidemokraten auf 5 bis 6. Die SPD schwankt zwischen 25 und 28 Prozent, die Grünen als ihr Wunsch-Koalitionspartner zwischen 9 und 11. Die Linke erreicht in den Umfragen zur Zeit 8 bis 11 Prozent.


Ganz ähnlich sieht man das bei der Münchner Abendzeitung:

Seehofer hat keine Vision für Bayern.
Er will als Rückeroberer der Alleinherrschaft in die Geschichte eingehen


Seehofer mir Heiligenschein?
So sehen ihn seine Anhänger am liebsten.
Foto: dpa
München - Bayern ist die Pforte zum Paradies. Das hat Horst Seehofer von morgens bis abends gepredigt. Natürlich geht’s Bayern gut. Aber selbst der reiche Freistaat hat seine Schattenseiten.
Wer von denen spricht, wird vom CSU-Chef heruntergeputzt wie ein Vaterlandsverräter, der sein schönes Land schlecht redet. Eine Vision für Bayern aber hat Seehofer nicht. Ihn treibt nur ein Ziel, seit er 2008 als Retter von Berlin nach Bayern kam: Nach vielen Höhen und Tiefen zum Ende seiner politischen Karriere doch noch in die Geschichte einzugehen – als Rückeroberer der Alleinherrschaft.

Sein Credo: I bin i. Sein neuer bayerischer Weg war: Schnell die Seite wechseln. Seine Partei hat er mit Zuckerbrot und Peitsche domestiziert zur Mitmach-Partei. Inzwischen macht die CSU tatsächlich alles mit, was er will, weiß aber nicht mehr, für was sie steht. Geändert hat sie sich dabei nicht: Schmutzeleien, Verwandten-Affäre, raffgierige Abgeordnete, deren Outing noch über die Wahl gerettet wurde.

Nicht zu vergessen Seehofers Attacken auf kritische Journalisten. Die Entscheidung liegt nun bei den Wählern, ob sie Seehofer und seiner CSU das weiterhin durchgehen lassen und ihn zum König Horst krönen.

Oder ob auch in Bayern nach 56 Jahren CSU-Regierung die Demokratie vom Wechsel lebt. Kann Seehofer seine Mission erfüllen, wird er das zelebrieren. Darauf kann sich ganz Bayern und die CSU einstellen. Jeden Muckser, der ihm nicht passt, wird er abstrafen.


Kommentare

Wie sagte noch seine Hoheit 2011 so treffend im ZDF bei Pelzich?

Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden

Wer alles zum Thema wissen will sollte hier http://wahlen-bayern.de/ klicken, dort hat man alles und kann bestimmt weiterhelfen.



GGG,
King Horst
Dier AZ hat die Lage voll erkannt, King Horst und viele Andere mühern sich ab um nicht nur Kohle zu verdienen sondern auch um Anerkrennung einzuheimsen, das ist das Ziel des Wahlkampfs, - wäre ja traurig wenn jeder seiner Zukunft so Leidenschaftslos gegenüber stehen würde wie A.B.



Prognose zur Landtagswahl in Bayern AZ-Leser: CSU bei 44 Prozent, FDP knapp drin

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.prognose-zur-landtagswahl-in-bayern-az-leser-csu-bei-44-prozent-fdp-knapp-drin.925a1e70-fc32-4adf-a6f0-cf94a5e77379.html

... übrigens, Wahlwerbung kann auch lustig sein:



und hier zum Thema Familienpolitik ... die Partei

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