Dienstag, 10. September 2013

Syrien will seine Chemiewaffen kontrollieren lassen

Thema: Syrien
Überraschende Wende

schrieb t-online am 09.09.2013, 17:54 Uhr | dpa

und bereits um 20:36 Uhr war das schon wieder überholt (hier)

USA wittern Finte bei Chemiewaffen war zu lesen

aber lesen Sie zuerst den Bericht von 17:54 Uhr

Syrien hat sich bereiterklärt, sein Chemiewaffenarsenal unter internationale Kontrolle zu stellen. Er begrüße den entsprechenden russischen Vorschlag, sagte Syriens Außenminister Walid al-Mualem in Moskau. 


Ein echtes Eingeständnis oder nur eine Finte? Der syrische Machthaber Assad will seine Chemiewaffen kontrollieren lassen. (Quelle: Reuters)
Zuvor hatte Russland seinen engen Verbündeten überraschend zur Vernichtung seiner Chemiewaffen aufgefordert.

Die UN-Vetomacht rufe die Führung in Damaskus auch zu einem vollwertigen Beitritt zur Chemiewaffenkonvention auf, hatte Außenminister Sergej Lawrow gesagt.

Wenn dies helfe, einen US-Militärschlag zu verhindern, so werde sich Russland bei dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad dafür einsetzen.

Kerrys Ultimatum

"Wir fordern die syrische Führung auf, die Chemiewaffen nicht nur unter internationale Kontrolle zu stellen, sondern auch später zu vernichten", sagte Lawrow. Außerdem solle sich Syrien der Organisation über das Verbot dieser Waffen anschließen.

Zuvor hatte US-Außenminister John Kerry gesagt, Assad könnte einen Einsatz noch verhindern, wenn er binnen einer Woche seine chemischen Waffen der internationalen Gemeinschaft aushändigen würde. "Aber er ist nicht im Begriff, das zu tun, und es ist offensichtlich auch nicht möglich", hatte Kerry bei einer Pressekonferenz mit seinem britischen Amtskollegen William Hague in London hinzugefügt.

Obama hatte Lösung angedeutet

US-Präsident Barack Obama hatte am Freitag nach einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin am Rande des G20-Gipfels in St. Petersburg ebenfalls bei seiner Pressekonferenz eine solche Lösung angedeutet, damit Syrien einem drohenden Militärschlag entgeht. Es gehe in erster Linie darum, das Problem der Chemiewaffen aus der Welt zu schaffen, hatte Obama betont.
 t-online 09.09.2013, 17:54 Uhr | dpa
 

und jetzt der zweite Beitrag
USA wittern Finte bei Chemiewaffen

Die USA betrachten den Vorschlag Russlands zu den syrischen Chemiewaffen mit "ernsthafter Skepsis"- obwohl Syrien sich inzwischen bereiterklärt hat, sein Chemiewaffenarsenal wie gefordert unter internationale Kontrolle zu stellen. Die Rebellen halten das Ganze ebenfalls für Zeitschinderei der Assad-Regierung.

Präsident Obama ist skeptisch: Wollen die Syrer nur Zeit gewinnen? (Quelle: AP/dpa)

Die US-Regierung wolle den Vorschlag Russlands gründlich prüfen, kündigte die Sprecherin des Außenministeriums, Marie Harf, an. Es könne sich dabei um eine Hinhaltetaktik handeln. In der Vergangenheit habe sich Syrien stets geweigert, seine Chemiewaffen zu vernichten, ergänzte Harf.

Die syrische Opposition bezweifelt, dass die Regierung in Damaskus eine internationale Kontrolle über seine Giftgas-Vorräte zulässt. "Wir glauben, dass das syrische Regime nur versucht, sich Zeit zu erkaufen", sagte ein Sprecher der von Deserteuren gegründete Freien Syrischen Armee (FSA). "Wir misstrauen sämtlichen Versprechen des syrischen Regimes, das mit Lügen um sich wirft."

Nach den USA hatte Russland seinen engen Verbündeten überraschend aufgefordert, seine Chemiewaffen unter internationale Kontrolle zu stellen und später zu vernichten.

Syrien lobt "Weisheit der russischen Verantwortlichen" 

Die UN-Vetomacht rufe die Führung in Damaskus auch zu einem vollwertigen Beitritt zur Chemiewaffenkonvention auf, hatte Außenminister Sergej Lawrow gesagt. Wenn dies helfe, einen US-Militärschlag zu verhindern, so werde sich Russland bei dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad dafür einsetzen.

Syriens Außenminister Walid al-Muallim schwenkte laut russischen Nachrichtenagenturen auf den Kurs ein. Der Vorschlag Moskaus basiere auf den "Sorgen der russischen Verantwortlichen um das Leben unserer Bürger und die Sicherheit unseres Landes", sagte er demnach und lobte "die Weisheit der russischen Verantwortlichen, die versuchen, einen US-Angriff gegen unser Volk zu verhindern".

Kerrys Ultimatum

Zuvor hatte US-Außenminister John Kerry gesagt, Assad könnte einen Einsatz noch verhindern, wenn er binnen einer Woche seine chemischen Waffen der internationalen Gemeinschaft aushändigen würde. "Aber er ist nicht im Begriff, das zu tun, und es ist offensichtlich auch nicht möglich", hatte Kerry bei einer Pressekonferenz mit seinem britischen Amtskollegen William Hague in London hinzugefügt.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte der "Passauer Neuen Presse", er "begrüße jede Initiative, die Chemiewaffen in Syrien unter internationale Kontrolle zu stellen, je schneller das geschieht, umso besser."

Der britische Premierminister David Cameron teilte mit, "es wäre ein großer Schritt", wenn die Chemiewaffen unter die Kontrolle der Weltgemeinschaft gestellt würden.

UN fordert die Zerstörung von C-Waffen

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, die Assad-Regierung solle unverzüglich ihr Einverständnis erteilen, um Chemiewaffen und chemische Grundstoffe an einen sicheren Ort innerhalb des Landes zu bringen, wo sie zerstört werden sollten.

Der UN-Chef kündigte an, im Weltsicherheitsrat dafür zu werben, sollten UN-Inspekteure zu dem Schluss kommen, dass bei einem Angriff am 21. August bei Damaskus solche Waffen zum Einsatz gekommen sind. Ban sprach in New York zudem davon, dass die "beschämende Lähmung" des UN-Sicherheitsrats so beendet werden könne.
09.09.2013, 20:36 Uhr | AFP, AP/dpa, dpa


Kommentar


Wenn das ernst werden sollte, mit der Vernichtung, dann werden aber einige westlichen Medien ganz dumm schauen, wo sie doch ohne Unterlass ihre Kriegstrommeln geschlagen haben und es immer noch tun.

Aber was anderes.
Was masst sich dieser Kerry eigentlich an? Meint er, er dürfe anderen Staatschefs befehlen was sie zu tun haben, ansonsten wird gebommt?
Hat er hellseherische Fähigkeiten, wenn er sich selber auf sein unverschämtes Ultimatum die Anwort auf der Pressekonferenz gibt?

Was wird er wohl sagen wenn er aufgefordert wird die vermutlich eigentlichen Verursacher der Giftgastoten und Lieferanten der Chemikalien, die Herren im Hintergrund, nämlich die aus Saudi-Arabien, zu bombardieren?
Setzt er denen auch ein Ultimatum?
Oder ist das wieder ganz was Anderes weil, das sind ja ihre Freunde? Die dürfen das.




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