Montag, 31. März 2014

Todesschüsse auf Kiewer Maidan: Lawrow vermutet Schuld beim „Rechten Sektor“

Thema: Regelung der Krise in der Ukraine

Todesschüsse auf Kiewer Maidan: Lawrow vermutet Schuld beim „Rechten Sektor“
MOSKAU, 30. März (RIA Novosti).

Moskau liegen Angaben darüber vor, dass der radikal-nationalistische „Rechte Sektor“ das Scharfschützenfeuer im Februar auf dem Maidan in Kiew gesteuert haben könnte, wie der russische Außenminister Sergej Lawrow am Sonntag in einem Interview für den Ersten Fernsehkanal sagte.

Todesschüsse auf Kiewer Maidan: Lawrow vermutet Schuld beim „Rechten Sektor“
© AFP 2014 Bulent Kilic
„Der ‚Rechte Sektor‘ hat auf dem Maidan zahlreiche Ausschreitungen, darunter die Schießerei von Scharfschützen, gesteuert. Uns liegen Angaben darüber vor“, so Lawrow.

Ihm zufolge hat Moskau den Partnern im Westen bereits seine Befürchtungen und Mutmaßungen mitgeteilt. Es lägen viele Fakten vor, die selbstverständlich einer Überprüfung bedürften, so Lawrow. Er äußerte die Hoffnung, dass die Ermittlungen zur Schießerei auf dem Maidan zu Ende geführt werden.

Der amtierende Generalstaatsanwalt der Ukraine, Oleg Machnizki, hatte dem „Kanal 5“ in der vorigen Woche mitgeteilt, dass die Scharfschützen, die auf die Menschen auf dem Maidan geschossen hatten, bereits ermittelt seien. Laut Machnizki sind die Personen, die noch nicht namentlich genannt werden dürfen, Bürger der Ukraine.

Die politische Krise in der Ukraine war Ende November 2013 ausgebrochen, als das Ministerkabinett die Assoziierung der Ukraine mit der Europäischen Union auf Eis gelegt hatte. Landesweit gab es Massenproteste, die als „Euromaidan“ bezeichnet wurden. Im Januar und Februar kam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen radikalen Oppositionellen und Sicherheitskräften. Nach Angaben des ukrainischen Gesundheitsministeriums sind während der Krawalle in Kiew 103 Menschen getötet und 1440 zum Teil schwer verletzt worden.



Ukrainische Generalstaatsanwaltschaft kennt Namen der Scharfschützen vom Maidan

KIEW, 21. März (RIA Novosti).
Die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine hat ermittelt, dass die Scharfschützen, die auf dem Maidan (Unabhängigkeitsplatz in Kiew) geschossen hatten, ukrainische Bürger sind, meldete die Nachrichtenagentur UNIAN unter Hinweis auf einen Kommentar des Generalstaatsanwalts des Landes, Oleg Machnizki.

„Die Identität der Scharfschützen, die auf dem Maidan geschossen hatten, ist festgestellt. Ihre Namen kann ich nicht nennen. Aber sie sind bekannt. Vorläufig sind das nur ukrainische Bürger“, sagte Machnizki im Fünften Kanal.

„Die Identität der Scharfschützen, die auf dem Maidan geschossen hatten, ist festgestellt. Ihre Namen kann ich nicht nennen. Aber sie sind bekannt. Vorläufig sind das nur ukrainische Bürger“, sagte Machnizki im Fünften Kanal.

Früher war im Internet der Mitschnitt eines Gesprächs zwischen dem estnischen Außenminister Urmas Paet und EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton vom 26. Februar – nach einem Besuch Paets in der Ukraine – aufgetaucht. Bei dem Gespräch beruft sich der Minister auf Angaben der Ärztin Olga Bogomolez, die auf dem Maidan verletzten Menschen medizinische Hilfe geleistet hatte, über die Scharfschützen, die in Kiew geschossen hatten. Wie Paet sagte, „wächst schnell das Verständnis dafür, dass hinter diesen Scharfschützen nicht Janukowitsch, sondern jemand aus der neuen Koalition gestanden hatte“.

Nach Ansicht von Alexej Puschkow, Leiter des auswärtigen Ausschusses der Staatsduma (russisches Parlamentsunterhaus), gibt es zwischen den europäischen Parlamentariern selbst Meinungsverschiedenheiten zur Frage der Scharfschützen.

Puschkow wies auch darauf hin, dass die heutigen ukrainischen Behörden sich Mühe geben würden, alles zu tun, damit die sie entlarvenden Informationen nicht ans Licht kämen.

Kommentar

Erinnert man sich noch wie vehement der Westen Aufklärung verlangte, als man das Eingreifen der Scharfschützen vermeintlich noch Janukowitsch in die Schuhe schieben konnte?
Erst als der Mitschnitt des Telefongespräches im Internet auftauchte, begann eine geradezu hektische Kampagne des "unter den Teppichkehrens".
Seitdem hört und liest man auch nichts mehr von Scharfschützen in den Mainstreammedien.
Irgendwie seltsam, oder?


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