Dienstag, 8. Oktober 2013

EU-Parlament blamiert sich bei Anhörung zu Abhörskandal

Thema: Keine Ahnung von der Materie

Das EU-Parlament befragt derzeit den belgischen Telefonanbieter Belgacom zu einem Cyber-Angriff. Zur Anhörung war auch der Direktor des britischen Geheimdienstes eingeladen, er kam aber nicht. Die Anhörung zeigte, dass die meisten Abgeordneten gar nicht verstanden, worum es bei dem Thema eigentlich geht.


Die EU-Parlamentarier sind weit von dem entfernt, was man Experten auf einem Gebiet nennt. Zu umfangreich sind die Themen, zu kurz die Zeit. Kein Wunder, dass sie ihren Pflichten als Vertreter der EU-Bürger kaum gerecht werden können.
(Foto: dpa)
Am Donnerstagabend fand eine fünfte Anhörung vor dem EU-Parlament zum Cyber-Angriff auf den belgischen Telefonanbieter Belgacom statt. Ziel dieses Angriffs sollen unter anderem EU-Abgeordnete gewesen sein.
Neben Vertretern der Belgacom war auch der Direktor des britischen Geheimdienstes, Sir Iain Lobban, geladen worden. Dieser sagte jedoch einen Tag vor der Anhörung ab.

Die EU-Parlamentarier haben jedoch während der Anhörung der Belgacom-Vertreter gezeigt, wie wirkungslos eine solche Anhörung sein kann, wenn nicht die richtigen Fragen gestellt werden.

Die Anhörung sei von „Ahnungslosigkeit der EU-Parlamentarier und Nichtinformation seitens des belgischen Telekombetreibers geprägt“ gewesen, kritisiert der Internet-Experte Erich Moechel vom ORF, der der Anhörung beiwohnte. „Zudem waren die Reihen so schwach besetzt, dass es einleitend sogar den Antrag gab, die Sitzung überhaupt abzusagen“, so Moechel.

Im Juli entdeckte der belgische Telefonanbieter Belgacom einen vermeintlichen Virus in seinem System. Ein Virus, mit dessen Beseitigung Belgacom erst Mitte September begannen.
Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei aber nicht um irgendeinen Virus, sondern um eine Schadsoftware, die der britische Geheimdienst eingeschleust haben soll.

Das zumindest berichtete der Spiegel seinerzeit mit Verweis auf Snowden Dokumente. In diesen war die Rede von der Operation Socialist des britischen Geheimdienstes. Ziel war der Datenverkehr über Mobilfunk, der über Belgacom lief.

„Seitens der Parlamentarier wurden (…) Fragen gestellt, die schon im Ansatz am Thema vollständig vorbeigingen“, kritisiert Erich Moechel. So wurde beispielsweise gefragt, ob mit der Schadsoftware auch Telefonate abgehört werden konnten. Die Belgacom-Vertreter verneinten dies.

Moechel spottet: Hätten die EU-Abgeordneten sich vor der Anhörung einmal den Spiegel-Bericht etwas genauer angeschaut, hätte ihnen auffallen müssen, dass es die schädliche Software auf den Internet-Datenverkehr über Mobilfunk abgesehen hatte, nicht jedoch auf das Abhören von Telefonaten.

Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN


Kommentare

Hat denn einer ernsthaft was anderes erwartet?
Was will man von Leuten, die für nationale Politik nicht geeignet sind und schon seit Jahren nach Brüssel durchgereicht werden, verlangen? Das ist doch nicht nur in Deutschland so.

Beschlüsse ausserhalb von Biegungsradien von Gurken und Bananen und ähnlich "wichtige Entscheidungen", überfordern solch ein Parlament.
Wenn überhaupt mal jemand zur Abstimmung da ist und nicht schon im Wochenendurlaub oder noch nicht zurück ist.

In diesem Paradies verbringen ausgediente Politiker ihren Lebensabend, damit sie im wirklichen Leben keinen Schaden mehr anrichten können. Hier ist man darauf spezialisiert vorzugaukeln.
Den Ausgedienten wird vorgegaukelt, sie seien immer noch ganz wichtig und hätten immer noch was zu entscheiden. Dazu gehört auch ab und zu ein Auftritt in einer Fernseh-Talkshow um ihre Wichtigkeit zu unterstreichen.

In dieser Ruhezone vom Arbeitsalltag, wo fast nur Subventionen aus Steuermitteln verteilt werden, also weit weg vom realen Leben, reicht es aus wenn das Parlament die Vorgaben der Behörden abnickt und ihnen damit einen Pseudoanstrich von Demokratie gibt.
Alles Wichtige regeln eh die Lobby-Vertretet und Goldman Sachs. Im europäischen Rahmen noch nachhaltiger als auf nationaler Ebene.
Ergänzung 08.10.2013, 13:52 Uhr
noch so was ganz Wichtiges wofür die sich zuständig fühlen:
http://www.mmnews.de/index.php/politik/15253-eu-verbietet-schlesischen-streuselkuchen-in-deutschland


Öko-Gnom sagt:
Wäre es bei dieser Diskussion um finanztechnische Fragen gegangen, hätte es wahrscheinlich ähnlich ausgesehen. Das ist beängstigend!
Ich bin mir auch nahezu sicher, dass bei Abstimmungen im Bundestag, wo über finanzpolitische Gesetzesvorlagen, die von den durch die Lobbyisten der Banken beauftragten Anwaltskanzleien verfasst wurden, abgestimmt wird, das Bild auch nicht wesentlich besser aussieht. Dank Fraktionszwang muss man sich aber auch keine selbstständigen Gedanken machen.Es genügt einfach so zu stimmen, wie es der Parteiobermotz angeordnet hat. Der wird schon wissen, was richtig ist.


G.N. sagt:
Seitens der Parlamentarier wurden (…) Fragen gestellt, die schon im Ansatz am Thema vollständig vorbeigingen.
Wie in allen anderen Bereichen auch. Alles am Willen des Volkes, bzw. der Völker vorbei oder sogar gegen die Menschen und ihre Vorstellungen und Wünsche.
Sogar vorbei an Recht! und Gesetz!
Die Parlamentarier leben im Elfenbeinturm, weit abgehoben von der Realität!


henriette >sagt:
Man sage mir, wovon die überhaupt eine Ahnung haben.


Hertha48 sagt:
Dummheit, gepaart mit unendlicher Ahnungslosigkeit und grenzenloser Geldgier.
Das sind die Parlamentarier national und die in Brüssel sowieso,weil sie wegen noch größerer Unfähigkeit aus den Länderparlamenten zur EU entsorgt wurden.
Und so was wird noch von Steuergeldern bezahlt.


Alfons sagt:
Wen wundert es, dass die meisten “Abgeordneten” nichts verstehen.
Dieses sog. “Parlament” ist das Feigenblatt des EU-Regimes und deren “Abgeordnete” werden ausschließlich über Parteilisten “gewählt”.
Und damit diese Leute alles abnicken, was aus dem Polit-Büro kommt, darf der IQ dieser Leute nicht den IQ einer Koch-Merin überschreiten; außer bei Nigel Farage dürfte das bei allen diesen “Volksvertretern” der Fall sein.
Die allermeisten dieser “Abgeordneten” dürften selbst zu dumm sein, um Löcher in Schnee zu pinkeln.



Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen

Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe