Freitag, 12. Juli 2013

Sieg in Brüssel: Monsanto will ungeprüften Gen-Mais nach Europa bringen

Lebensmittel
 
Die gentechnisch veränderte Mais-Sorte „SmartStax“ steht vor seiner Zulassung als Lebens- und Futtermittel in der EU. Bei einer entsprechenden Abstimmung der Mitgliedsstaaten kam es am Donnerstag erneut zu einem Patt. Nun entscheidet die Kommission – die Agrarkonzerne dürfen sich freuen.


Mehrere genmanipulierte Mais-Sorten stehen vor ihrer Zulassung für die EU. (Foto: Flickr/bark)
Mehrere gentechnisch veränderte Mais-Sorten, darunter das umstrittene Monsanto-Produkt „SmartStax“, dürfen wohl bald in die EU eingeführt und hier zu Futter- und Lebensmitteln verarbeitet werden. Bei der heutigen Abstimmung aller Mitgliedsstaaten kam es zu keinem Ergebnis. Der Ball liegt nun bei der EU-Kommission, die im Sinne der Industrie entscheiden dürfte.

Bei der am Donnerstag erfolgten Abstimmung der EU-Mitgliedsstaaten konnten sich die Gentechnik-Kritiker nicht durchsetzen. Die genauen Abstimmungsergebnisse sind noch nicht bekannt. Klar ist nach Beobachterberichten lediglich, dass bei der Abstimmung keine qualifizierte Mehrheit für oder gegen eine Importgenehmigung von SmartStax und mehreren anderen genmanipulierten Mais-Pflanzen getroffen wurde.

Nach Angaben des grünen Agrarpolitikers Martin Häusling hat sich Deutschland der Stimme enthalten, berichtet der Informationsdienst Gentechnik.

Die Beamten des Verbraucherschutzministeriums unter Ilse Aigner (CSU) hatten dies schon beim ersten Wahlgang vor einem Monat so gehandhabt (hier).

Das kommt de facto einer Zustimmung gleich. Dass sich die Generaldirektion Gesundheit unter Kommissar Tonio Borg gegen eine Einführung der umstrittenen Gen-Pflanzen aussprechen wird, gilt nämlich als ausgeschlossen, ist sie doch eng mit den großen Agrarkonzernen verwoben (hier).

Kritiker warnten im Vorfeld eindringlich vor einer Zulassung des „Giftcocktails“. Eine unabhängige Risikoprüfung der kombinierten Eigenschaften des Biotech-Mais habe nicht stattgefunden. Die Hersteller von SmartStax, die US-Agrarkonzerne Monsanto und Dow, haben der Pflanze verschiedene Gene aus anderen Spezies eingesetzt. Der Mais setzt mehrere Insektengifte frei und ist gegen zwei Pflanzenschutzmittel resistent. Mit dieser Mischung sollen die Resistenzen bei Wildkräutern und Insekten, die sich auf den Gentechnik-Plantagen Nord- und Südamerikas ausbreiten, bekämpft werden.
 
Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN


Kommentare
Braucht es noch mehr Beweise welcher Lobbyorganisation unser "Verbraucherschutz"- Ministerium zuzuordnen ist? Kann man noch verlogener sein?

Sie ist wieder solo. (lt. abendblatt) Verständlich, wer hat schon gerne eine wirtschafts-dressierte Marionette zur Frau, die das Ministeramt nur besetzt hält, damit Personen, die die Aufgabe des Ministeriums ernst nehmen würden, den Posten nicht erlangen können.
Warum beweist uns diese Frau immer wieder aufs Neue, dass diejenigen, bei denen es für einen normalen Beruf, egal aus welchem Grund, nicht reicht, in der Politik immer noch höchste Ämter besetzen können?



KI sagt:
Na Klasse!
Ist wieder mal typisch für den EU-Verein, kein Rückgrat und nur das Geld im Kopf
und Deutschland wie immer mit Enthaltung, wenns drauf ankommt.
In anderen Sachen immer die große SCHNAU.. und allen den Kurs vorschreiben wollen, aber wenn es um die Bevölkerung und deren Gesundheit geht, nichts als heiße Luft oder schweigen.
 

Steiner sagt:
Wo muß ich unterschreiben? Ansonsten, erkundige ich mich schon mal in welchen Produkten Mais enthalten ist.Die kaufen wir nicht mehr.Alle vorgefertigten Produkte zu meiden wäre das beste.Gemüsebeet wird angelegt.Ach ja, da will Monsanto ja auch Geschäfte mitmachen.
Empfehlung an Frau Aigner und die Kommission, jeden Tag eine Portion Genmais
und nach in Krafttreten des Freihandelsabkommen Chlorhähnchen und Klonfleisch, wohl bekommt’s.
 

WilmaFeuerstein sagt:
Die wollen uns einen derartigen Dreck vor die Nase setzen und Deutschland enthält sich der Stimme ???? Das zeigt wohl deutlich, wer unsere Marionetten bezahlt !
 

General-Investigation sagt:
Was zum Teufel ist denn los, das man sich bei solch wichtigen Abstimmungen der Stimme enthält – das kann doch wohl nicht wahr sein.


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