Die Zahl der Verträge für eine staatlich geförderte private Riester-Rente ist offenbar erstmals seit der Einführung gesunken. Die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) schreibt, das Bundesarbeitsministerium habe im ersten Quartal 2013 etwa 15,7 Millionen bestehende Verträge verzeichnet. Das seien 27.000 weniger als noch Ende 2012.
Die Riester-Förderung ist für viele Kunden offenbar nicht mehr attraktiv (Quelle: Thinkstock by Getty-Images)
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Keine Pressemitteilung mehr
Wie die "SZ" weiter berichtet, gab das Ministerium die neue Statistik anders als frühere Riester-Bilanzen nicht per Pressemitteilung bekannt, sondern stellte sie unbemerkt von der breiteren Öffentlichkeit auf seine Homepage. "Es ist eine gewisse Marktsättigung eingetreten", sagte ein Ministeriumssprecher der Zeitung.
Viele Riester-Sparer zahlen keine Beiträge mehr
Für den negativen Trend spricht laut der Zeitung auch die Zahl der ruhend gestellten Verträge. Nach Angaben des Ministeriums stieg sie weiter auf 19,5 Prozent. Damit werden laut den amtlichen Schätzungen in mittlerweile fast jeden fünften Vertrag keine Beiträge mehr einbezahlt - und damit auch keine staatlichen Zulagen mehr kassiert.
Die staatliche Förderung macht die Riester-Verträge für viele Kunden erst interessant. Sofern sie den Mindestbeitrag zahlen, erhalten sie jährlich 154 Euro vom Staat, plus 300 Euro für jedes Kind.
Quelle: AFP, t-online.de
Süddeutsche.de:
Ende des Riester-Booms Marktsättigung oder Skepsis der Versicherten? Erstmals seit Einführung der staatlich geförderten Privat-Rente geht die Anzahl der Verträge zurück. Viele sind schon stillgelegt oder gekündigt. Jetzt fordert die Finanzbranche Reformen, um das Geschäft wieder anzukurbeln.
Für die Bundesregierung war die Riester-Rente lange Zeit ein Grund zum Jubeln. "Die positiven Zahlen zeigen, dass die Deutschen auch in wirtschaftlich schwieriger Zeit sehr verantwortlich Vorsorge für ihr Alter treffen. Das ist ein gutes Signal." Das sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen Anfang 2010 und verkündete, sie hoffe, dass "der Boom beim Riestern weiter anhält".
Doch damit ist jetzt Schluss: Im ersten Quartal 2013 gab es weniger statt mehr staatlich geförderte Riester-Verträge. Die Zahlen gab das Ministerium aber diesmal nicht - wie zuvor die älteren Riester-Bilanzen per Pressemitteilung - bekannt, sondern stellte sie bislang von der breiten Öffentlichkeit unbemerkt auf die eigene Homepage (hier).
Kommentare
kalle1063 schrieb:
ich wundere mich jeden Tag aufs neue wie dumm die Menschen doch sind. Die Riester Rente dient als 1. nur der Versicherung und dem der den Abschluss tätigt. Dann wird erstmal nur gezahlt und nach evtl. sogar 50 J. gibt es dann einen kleinen Betrag der wirklich nur lächerlich ist.
Leute wacht endlich auf, ihr werdet von vorne bis hinten betrogen. Der Ex Minister Riester kriegt Millionen dafür das er dem Bürger die Lumperei Schmackhaft verpackt hat. Den sollten sie am höchsten Baum aufhängen, ihn daneben Kohl, Schröder und noch ne ganze Menge anderer
Dieterle schrieb:
@Budapest - Wer sein Geld NICHT dort anlegt, der ist bereits aufgewacht und hat das Prinzip verstanden. Aktuell liegt der Kurs von festverzinslichen Papieren bei 143,58 - oder anders ausgedrückt, man kauft 100 € Festgeldanlage zu einem Preis von 143,58 €. Die ohnehin spärliche Verzinsung ist damit erst einmal für die nächsten 10-20 Jahre durch den viel zu hohen Einstiegspreis hinüber. Dieser viel zu hohe Kurs entsteht durch die künstlich geschaffe Nachfrage (nämlich die Riester-Rente) nach solchen Papieren. Wartet mal ab was passiert, wenn größere Mengen dieser Riesterverträge fällig werden - sprich Ein- und Auszahlungen etwa gleich groß sind. Dann ist der Kurs der Rentenpapiere wieder da wo er hingehört. Ein normaler Preis von solchen Rentenpapieren ist 100 +- 10 (abhängig vom Kupon dieser Papiere). Emittiert werden solche Papier vom Staat zu dem normalen Preis. Klar das Banken so etwas gefällt.
Bergus schrieb:
ich habe mir den Vertrag meiner Tochter angesehen und zur sofortigen Einstellung der Beitragszahlungen geraten, weil die jährlich gezahlte staatliche Prämie sofort vom Vertragspartner als "Gebühr" eingezogen einbehalten wird. Ein Schelm der Böses dabei denkt:)
Taucher64 schrieb:
Ich habe lange genug für den größten deutschen Versicherer gearbeitet. Leider wird nicht objektiv beraten und immer nur auf die Provision geschaut. Jeder 2. Vertrag nicht korrekt abgeschlossen / beraten. Man muss ganz schön abgebrüht sein um sich unter solchen Umständen am nächsten Tag noch im Spiegel ertragen zu können.
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