Sonntag, 21. Juli 2013

Freie Syrische Armee: Westliche Waffen gehen an El Kaida

3 mal Thema: Unruhen in Syrien
3 mal Dinge, von denen man bei uns ganz selten was hört oder liest

MOSKAU, 18. Juli (RIA Novosti).

Die militärische und finanzielle Hilfe des Westens geht nach Worten eines Vertreters der Freien Syrischen Armee an ihr vorbei.


Unruhen in Syrien © AFP/ MIGUEL MEDINA
"Islamisten oder El-Kaida-Terroristen - egal, wie man sie nennt - sind es, die von Ländern der Region und einigen Weltmächten unterstützt werden", sagte Fahad al-Masri am Donnerstag in einem Interview des englischsprachigen TV-Senders Russia Today. "Da ergibt sich die berechtigte Frage: Warum geht die militärische und finanzielle Hilfe an die Terroristen und nicht an die Soldaten der Freien Syrischen Armee?" Es sei offenkundig, dass äußere Kräfte bestrebt seien, Syrien zu schwächen.

Im Juni hatten die US-Behörden zum ersten Mal öffentlich angekündigt, dass sie Waffen an die Opposition in Syrien liefern wollen. Grund dafür seien Informationen, wonach die syrischen Regierungstruppen Kampfstoffe gegen die Oppositionellen eingesetzt hätten, begründete Washington die Entscheidung. Das offizielle Damaskus bezeichnete diese Erklärung der USA als erlogen.
 

Al-Qaida will eigenen Staat im Norden Syriens gründen


DUBAI, 16. Juli (RIA Novosti).

Das internationale Terrornetzwerk al-Qaida will in nächster Zeit die Gründung eines „islamischen Staates“ im Norden Syriens verkünden, berichtet die arabischsprachige Zeitung „Asharq Al-Awsat“ am Dienstag unter Berufung auf die Freie syrische Armee (FSA).

Die al-Qaida-Kämpfer haben nach Zeitungsangaben vor, die gegen die syrische Armee kämpfenden FSA-Truppen mit Gewalt zu vertreiben und die Grenzübergänge an der syrisch-türkischen Grenze zu besetzen. Damit wollen die Islamisten den Zustrom von Waffen- und Munition aus der Türkei sowie die Einnahmen aus dem Ölschmuggel aus Syrien unter ihre Kontrolle bringen.
Unruhen in Syrien © AFP/ ZAC BAILLIE
Die FSA will dem Angriff bzw. der Eröffnung einer zweiten Front vorbeugen, denn beides würde die Regimegegner im Kampf gegen das Regime unvermeidlich schwächen.
Zugleich festigt die FSA ihre Stellungen in den Gebieten bzw. Objekten, wo ein Angriff der Islamisten möglich ist. Nach FSA-Angaben werden die al-Qaida-Kämpfer gleich nach dem Ende des Ramadan (8./9.August) zu aktiven Handlungen übergehen.
Vorangegangen waren Berichte, dass mit der al-Qaida verbundene Extremisten mehrere FSA-Mitglieder, darunter den ranghohen syrischen Rebellenkommandeur Kamal Hamami, getötet hätten. Bemerkenswert ist dabei, dass die Islamisten und die FSA-Gruppen früher ihre Handlungen bei Gefechten gegen die Regierungstruppen untereinander abgestimmt haben.

In den Reihen der islamistischen Gruppierungen kämpfen ausländische Söldner, die die Gründung eines Scharia-Staates auf dem Territorium Syriens als Ziel ihres Einsatzes nicht verhehlen.

Die syrischen Behörden mahnen vor dem wachsenden Einfluss der bewaffneten al-Qaida-Gruppen, darunter der sogenannten al-Nusra Front. Der syrische Außenminister Walid al-Moallem hat zuvor darauf aufmerksam gemacht, dass sich viele FSA-Einheiten der al-Nusra-Front anschließen würden.
 

Taliban schicken Kämpfer nach Syrien


MOSKAU, 16. Juli (RIA Novosti)

Wie die Agentur Reuters meldete, haben die Taliban „mehrere Hundert Kämpfer“ nach Syrien geschickt, um die Opposition zu verstärken. Darüber hinaus bekommt sie Unterstützung von Kämpfern aus Libyen, Tunesien und anderen Ländern der Region. Dass die Taliban im Syrien-Konflikt mitmischen, ist bislang nicht bekannt gewesen.

Taliban
Dem russischen Islam-Experte Georgi Engelhardt zufolge entsenden die Taliban schon seit längerer Zeit Kämpfer nach Syrien, sind damit jetzt aber erstmals an die Öffentlichkeit gegangen. „Meines Erachtens wollen sie einfach Werbung in eigener Sache machen. Ableger der al-Qaida sowie Kämpfer aus dem russischen Nordkaukasus nutzen den syrischen Bürgerkrieg, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Taliban wollen ihren Bekanntheitsgrad steigern.“ Zudem schloss Engelhardt nicht aus, dass die Ereignisse in Pakistan die Taliban dazu bewegt haben, in den Syrien-Konflikt einzugreifen. „Sie wollen demonstrieren, dass sie weltpolitisch eine Rolle spielen.“

Al Kaida - Foto: Deutsche Welle
Die Taliban und die al-Qaida seien sehr unterschiedliche Gruppierungen, ergänzte der Islam-Kenner. Sie haben dieselben Geldgeber im Hintergrund, vermutlich aus Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die syrischen Rebellen sind jedoch über diese „Unterstützung“ alles andere als begeistert. Die Kontroversen zwischen der Freien Syrischen Armee (FSA) und den Islamisten werden zunehmend sichtbar. Es kam sogar zu einem blutigen Zwischenfall, als der hochrangige FSA-Vertreter Kamal Hatami von Radikalen getötet wurde. „Wir haben die Taliban nicht eingeladen“, sagte Mahmud al-Hamsa vom Syrischen Nationalrat. Nach seinen Worten gibt es keine Absprachen und gemeinsamen Aktivitäten mit den Extremisten. „Mehr als 90 Prozent der Oppositionskämpfer vertreten die FSA. Auf die al-Nusra-Front entfallen höchstens fünf Prozent, aber ihre Kämpfer sind gut bewaffnet und werden ausreichend finanziert.“

Al-Hamsa macht den syrischen Machthaber Baschar al-Assad für das Auftauchen der al-Qaida- und Taliban-Kämpfer verantwortlich. „Er ist nicht in der Lage, die Sicherheit im Land zu gewährleisten. Er hat die Grenzen für Abschaum aus aller Welt geöffnet. Die Hisbollah, die in Homs agiert, ist nicht gerade besser als die Taliban. Warum sind in Syrien iranische Revolutionswächter aktiv? Warum schweigen alle darüber?“ Die libanesische Hisbollah kämpft auf der Seite Assads. Der Westen forderte die libanesischen Behörden vergeblich dazu auf, die Hisbollah vor einer Beteiligung am Syrien-Konflikt abzuhalten.

Nicht zu stoppen ist auch die Hilfe aus dem Iran, wie der irakische Außenminister Hoschjar Zebari kürzlich einräumen musste. „Wir verurteilen die Waffenlieferungen über unseren Luftraum und warnen den Iran davor, haben aber keine Möglichkeiten für die Einstellung dieser Lieferungen.“ Bei der Durchsuchung mehrerer Flugzeuge aus dem Iran seien allerdings nur Medikamente und Lebensmittel an Bord entdeckt worden, ergänzte der irakische Chefdiplomat.


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