t-online am 13.07.2013:
Für den Internetversandhändler Amazon ist Deutschland ein Milliardenmarkt. Doch der deutsche Fiskus hat davon kaum etwas. Amazon hat 2012 einen Großteil des Umsatzes mit deutschen Kunden über Luxemburger Gesellschaften abgewickelt und hierzulande kaum Steuern gezahlt.
Deutschland zählt zu den wichtigsten Märkten von Amazon (Quelle: Reuters)
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Die Amazon.de GmbH wies einen Vorsteuergewinn von 10,2 Millionen Euro aus und zahlte 3,2 Millionen Euro Steuern, wie aus der im Bundesanzeiger veröffentlichen Bilanz hervorgeht. Deutschland ist der wichtigste Markt für Amazon außerhalb der USA, ein Drittel der Erlöse erzielt der weltgrößte Internet-Händler zwischen Rhein und Oder. Umsätze mit deutschen Kunden in Höhe von 8,7 Milliarden Dollar wurden über Luxemburger Gesellschaften abgewickelt.
Letztendlich fließt ein Großteil der Erlöse an die in Luxemburg angesiedelte Amazon Europe Holding Technologies, die einen Gewinn von 118 Millionen Euro auswies. Als steuerbefreite Partnerschaft zahlte diese keine Steuern.
Keine Stellungnahme von Amazon
Amazon lehnte eine Stellungnahme ab. In der Vergangenheit hatte der Konzern erklärt, es richte sich nach den örtlichen Steuergesetzen. Sämtliche strategische Aufgaben würden vom Europa-Hauptquartier in Luxemburg übernommen, das rund 300 Beschäftigte zählt.
In seinen deutschen Logistikzentren beschäftigt Amazon mehr als 9000 Mitarbeiter. Der Konzern und die Gewerkschaft Verdi streiten seit Monaten über höhere Löhne, mehrfach wurde bereits an den Standorten in Leipzig und Bad Hersfeld gestreikt.
Konzerne nutzen unterschiedliche Gesetze in Europa aus
Zahlreiche Konzerne nutzen die unterschiedlichen Gesetze aus, um Steuern zu vermeiden. Seit bekannt wurde, dass große US-Konzerne wie Amazon, Google und Starbucks in Europa viel Geld verdienen, aber kaum Steuern darauf zahlen, ist die Diskussion um schärfere Gesetze entbrannt.
Nach jahrelangem Streit haben sich die EU-Staaten inzwischen geeinigt, bei grenzüberschreitenden Kapitalerträgen der Bürger volle Transparenz zu schaffen. Dazu werden in diesem Jahr noch EU-Richtlinien geändert. Auch Unternehmen sollen künftig daran gehindert werden, auf Gewinne nur extrem niedrige Steuern zu zahlen. Doch gibt es hier noch keinen konkreten Ansatz, denn die Steuergesetzgebung dazu ist in nationaler Hand.
Quelle: rtr
Frankfurter Allgemeine:
Deutsche Bücher, englische Steuern
Amazon wächst weiter - und zahlt nicht
Der Anteil von Amazon am Versandbuchhandel in Deutschland beträgt inzwischen vierundsiebzig Prozent. Dafür rechnet man sich in Großbritannien arm und erhält noch Subventionen vom Staat.
Sueddeutsche:
Wie Apple & Co. den Fiskus austricksen
Sie beherrschen das Internet. Sie sammeln weltweit Daten. Sie verdienen Milliarden - und zahlen kaum Steuern. Apple, Google und andere Technologiekonzerne nutzen legale Schlupflöcher, um sich dem Zugriff des Fiskus zu entziehen. Auch Deutschland ist betroffen.
Deren Ergebnisse können sich sehen lassen: Im vergangenen Fiskaljahr zahlte Apple außerhalb der USA Einkommensteuern in Höhe von 556 Millionen Euro, wie aus Steuerunterlagen hervorgeht, die das Unternehmen Ende Oktober einreichte. Angesichts eines im Ausland erzielten Gewinns von 28,7 Milliarden Euro ist das erstaunlich wenig. Ein Steuersatz von gerade einmal 1,9 Prozent, um genau zu sein. 2011 sollen es noch 2,5 Prozent gewesen sein, im Jahr davor sogar 3,2 Prozent.
Handelsblatt:
Wie Starbucks sich um die Steuern drückt
Starbucks zählt zu den erfolgreichsten Kaffeehäusern der Welt. Steuern gezahlt hat das Unternehmen in Deutschland und anderen europäischen Ländern aber bisher nicht – und das offenbar ganz legal.
ARD/WDR, Sendung "Monitor":
Das unmögliche Möbelhaus: IKEAs ganz legale Steuertricks
Prof. Lorenz Jarass: "IKEA verringert durch legale steuerliche Konstruktionen seine steuerliche Belastung von knapp 40 % auf rund 15 %."
So der Experte für die Geschäftsjahre 1999 bis 2003. Seine Bilanz: Der IKEA-Konzern in Deutschland zahlte rund 15 % Steuern, weit über 30 % zahlte der kleine Möbelhändler nebenan.
Zahlst Du noch oder sparst Du schon?
Sonia Mikich: "Von Ikea lernen heißt siegen lernen. Ärgerlich, dass die Politik solche Spielräume zulässt. Und da will die SPD mit einer dreiprozentigen Zusatzsteuer für Superreiche in den Wahlkampf ziehen. Wie süß."
Kommentare
So kann man das beinahe endlos fortsetzen. Mc Donalds, Coca-Cola, Microsoft, usw.
Man hat den Eindruck, je größer der Konzern, je höher der Umsatz, desto niedriger der Gewinn
= desto niedriger die Steuern.
Was unternehmen unsere "politischen Schwergewichte" dagegen? Was unternehmen die, die geschworen haben "alles zum Wohle des deutschen Volkes" zu tun?
"...So wahr mir Gott helfe!"
Werte Politikerdarsteller, hilft Gott auch diesmal nicht?
Habt ihr eventuell zum falschen Gott, zum Gott des Mammons, geschworen?
Herr Schäuble, es fällt in Ihren Bereich.
Was hindert Sie daran, einmal selbst tätig zu werden? Noch vor der Wahl!
kleinbuerger schrieb:
Das ist nichts Neues und durch die Regierung so möglich gemacht.Es ist aber nicht nur AMAZON,sondern auch IKEA;STARBUCKS,MCDONALDS und andere.An den Zensor von T-online diese Firmen habe ich auf Ihren Wirtschaftsseiten selbst gelesen.Also löscht nicht eure eigenen Informationen.
nodda schrieb:
Die Steuerschlupflöcher wurden doch extra für die Großunternehmen geschaffen. Die meisten unter der ROT-GRÜNEN Regierung Schröder. Das wird heute immer schön unter den Teppich gekehrt vor allem von der Nahles, Oppermann und Trittin. Für den Bürger ist es egal wer regiert. Belogen, verarscht und über den Tisch gezogen werden wir von Allen.
GrafvW schrieb:
Ja was glaubt Ihr denn? Amazon ist ein angelsächsisches Unternehmen und als solches in GB ansässig. Und wer ist der größte Feind von Europa? Richtig, die Engländer. Die machen mit und für Europa nur das, was ihnen am meisten Vorteile bringt. Wenn's keinen gibt, dann wird blockiert. Das hat doch schon weiland die "eiserne Lady" so eingeführt und keiner in Europa traut sich heute, dagegen anzugehen. Das ganze ist doch Bestandteil der Vereinbarung von USA und GB die da zum Ziel hat: Alle Unternehmensgewinne von deren Firmen sollen nicht in Europa bleiben (zwecks Reinvestition etc.). Gelder dieser Firmen liegen in den Steuerparadiesen der Karibik. Damit soll Europa geschwächt werden. Das ist nicht so ein daher Gelaber sondern Fakt! Google, Microsoft, UPS,Amazon und Konsorten halten sich strikt daran. Dafür bauen wir denen Straßen zu ihren Niederlassungen, geben billig oder kostenlos Bauplätze dafür (siehe. Amazon in BaWü/PF). Mann, was sind wir doch doof!
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