Dienstag, 2. Juli 2013

Analysten: Deutsche Bank ist Crash-Kandidat

Banken

Internationale Bank-Analysten kommen zu dem überraschenden Schluss, dass nicht die italienischen, sondern die deutschen Banken die am meisten gefährdeten der Welt seien. Erster Crash-Kandidat sei die Deutsche Bank, die ihre Risiken aber beharrlich herunterspielt.

Für Paul Gambles steht der Untergang des deutschen Bankensektors unmittelbar bevor. (Screenshot: CNBC/DWN)
Der deutsche Bankensektor ist Analysten zufolge unterfinanziert und einsturzgefährdet. Paul Gambles, Manager bei dem Finanzunternehmen MBMG International, hält vor allem die größte deutsche Kreditinstitut für gefährdet: Die Deutsche Bank sei „überwiegend fremdfinanziert“ und eine Katastrophe sei bereits absehbar.

Die Deutsche Bank habe eine „schreckliche“ Finanzbasis, die auf „schlechten Vermögenswerten“ aufgebaut sei, sagte Gambles. Die meisten Reformen, die seit 2008 umgesetzt worden seien, seien allein dafür entstanden, „den deutschen Bankensektor am Leben zu halten“. Auch die Eigenkapitalquote der Deutschen Bank sei „grauenerregend“. Nur 1,63 Prozent der Finanzgeschäfte seien mit liquiden Mitteln abgedeckt.

Die Investmentbank Goldman Sachs unterstützt diese Aussagen. Die Deutsche Bank und die französische Crédit Agrocole seien so schlecht kapitalisiert, dass sie die ersten Kandidaten für einen Bailout werden könnten (mehr hier).

Nicht etwa die südeuropäischen Banken seien das Problem: „Deutschland ist das große Problem“, sagte Gambles in einem Video-Beitrag der CNBC. Die deutschen Exporte gewährleisten zwar, dass Deutschland der Motor in Europa bleibe, aber der erwirtschaftete Wohlstand müsse durch Bailouts zurück in die europäische Peripherie transferiert werden, die am Boden liege.

Die Deutsche Bank bezieht zu den Anschuldigungen Stellung: „Zu sagen, wir seien unterkapitalisiert ist nicht korrekt. Gemessen an den Rahmenbedingungen von Basel sind wir eine der am besten ausgestatteten Banken der Welt“, sagte Stefan Krause, Finanzchef der Bank, in einer Reuters-Meldung.

Die Bilanz der Deutschen Bank ist jedoch mit Derivaten verseucht, die ein Ausfallrisiko von 48 Billionen Euro ausmachen können (hier). Deswegen ist das größte deutsche Kreditinstitut auch schon in den Fokus von Finanzermittlern der EU-Kommission gelangt. Zusammen mit zwölf anderen Banken sollen geheime Preisabsprachen beim Derivatehandel erfolgt sein. Darin sollen Börsenbetreiber am Eintritt in den Markt für Kreditausfallversicherungen gehindert worden sein, um die eigenen Gewinn-Margen aufrecht zu erhalten (hier).

Die Deutsche Bank hat sich mit dem Thema bisher nicht ernsthaft auseinandergesetzt. Anshu Jain hatte auf der Jahrespressekonferenz frohlockt, dass die Bank jetzt wieder Vollgas geben könne (hier). Die Bank vertraut offenbar darauf, dass sie als systemrelevante Bank ohenhin vom Steuerzahler gerettet werden wird. Analysten warnen schon seit langem, dass das für die deutschen Zahler ein gewaltiges Problem werden könne (mehr dazu – hier).

Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN


Kommentare

Schlapphut sagt:
….das Spielchen geht weiter….die Schlacht um das Geld der Steuerzahler…der Hamsterradläufer.
Welch ein Hohn bleibt, wenn man auf das Erbe des Herrn Ackermann blickt. Da ballt man die Faust in der Tasche. Sollte dann die Erinnerung an die Gerichtsszene kommen mutiert das von Ackermann gestikulierte V für victory zu einem V für vendetta.

Dieser A. hat das blinde Vertrauen der Kanzlerin + des Finanzminister.

Der Währungskrieg geht weiter. Dank der ganzen Spionageergebnisse plant die amerikanische Hochfinanz den Untergang der Eurozone am Reißbrett, um macht dabei satte Gewinne…bzw. schreibt auch noch die Gesetzesvorlagen für ESM usw.

Die grenzenlose Naivität der europäischen Politiker vermag kann gar nicht mehr einzuschätzen. Das Vertrauen ist ob deren Ohnmacht vollkommen zerstört.



GB sagt:
Den Banden, äh sorry, den BANKEN ist doch eh alles sch…..egal, die machen weiter, wie bisher. Gewinne bleiben privat, Verluste werden auf uns alle verteilt. Das nenne ich mal ein risikofreies Geschäftsmodell, Casiono-Spielen mit 2% Eigenkapital-Reserve.
Sehenswert dazu:

http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/abkassiert-und-weiter-so-bankgeschaefte-trotz-finanzkrise?documentId=15498222

Kam gestern im Ersten.


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