erster Teil siehe (hier)
Goldexperten hegen starke Zweifel, dass das Gold der Deutschen Bundesbank wirklich dort lagert, wo es die Bundesbank vermutet. Offenbar wurde das Gold in den vergangenen Jahren zu massiven Spekulationen genutzt. Die Bundesbank beruhigt: Man habe alles unter Kontrolle. Es geht um 110 Milliarden Euro aus deutschem Volksvermögen.
Schön sieht der Goldbarren aus, der in der Bundesbank zu sehen ist. Aber wie sieht es bei denen aus, die angeblich in den USA lagern? (Foto: DWN)
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Die Deutsche Bundesbank will sich zu Kayes Behauptungen (hier) nicht äußern und verweist auf die „volle Transparenz“, die sie im Januar zu den Goldreserven geliefert habe. „Die Lage ist seitdem unverändert“, sagte ein Sprecher der Bundesbank den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.
Ende 2012 war die Bundesbank unter anderem auch von Bundesrechnungshof in die Kritik geraten, weil sich herausstellte, dass die im Ausland gelagerten Goldreserven nie von einem Mitarbeiter der Bundesbank persönlich geprüft worden und in der Bilanz der Bundesbank nicht berücksichtigt seien (mehr hier).
Auf die Frage, ob denn in der Zwischenzeit mal jemand von der Bundesbank in die USA oder nach Paris gefahren sei, um die Goldreserven persönlich zu prüfen, sagte der Bundesbank-Sprecher nach einer kurzen Pause: „Die Bundesbank hat hinsichtlich der Lagerung entsprechende Verwahr- und Lagerverträge“ mit den Zentralbanken, bei denen das Gold gelagert wird. Diese Verträge würden aber der Vertraulichkeit unterliegen. Zudem habe Carl-Ludwig Thiele, der Bundesbankvorstand für Bargeld, Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme, im Januar gesagt, er sei dagewesen, so der Bundesbank-Sprecher.
Peter Boehringer, der Co-Initiator und Sprecher der Bürgerinitiative „Holt unser Gold heim“ sowie Vorstand der Deutschen Edelmetall-Gesellschaft, sieht dies anders. Den Umstand, dass die deutschen Goldbestände gar nicht mehr in den USA in Form von Barren existieren, hält Boehringer für „absolut möglich“. „Es ist sogar stark zu vermuten, auch wenn die Bundesbank selbst behauptet, seit 2007/8 keine Verleihgeschäfte mehr getätigt zu haben, und auch zuvor nur ‚in geringem Umfang‘“, so Boehringer zu den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Die Bundesbank könne dies aber bezüglich ihrer Auslandsbestände selbst gar nicht sicher wissen, da es keine Überprüfungen der ausländischen Standorte gibt.
„Wir glauben der Bundesbank in ihren Aussagen, aber wir glauben nicht, dass die Bundesbank ihren Vertragspartnern glauben kann“, sagte Boehringer. Die Bundesbank könne einfach nicht sicher sein, dass die Goldvorräte in Form von Goldbarren noch bei der Fed lagern:
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„Sie behauptet dies noch nicht einmal offiziell bzw. kann ‚Sicherheit‘ bezüglisch physikalisch und buchhalterisch korrekter Lagerung nicht belegen. Uns wurde offiziell von der BuBa am 8.2.2012 mitgeteilt, dass die ausländischen Lagerstellen und Partner-Notenbanken eine ‚einwandfreie unzweifelhafte Integrität‘ genössen. Und dass unsere in Frageform geäußerten Zweifel ‚daher jeder Grundlage entbehren‘.“
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„Diese Listen existieren laut BuBa vollständig. Wir verlangen als notwendigen, nicht hinreichenden, Anscheinsbeweis und zwecks weiterer Prüfung die genaue Offenlegung der Barrennummern aller BuBa-Goldbarren, was die BuBa sehr leicht und ohne jedes Sicherheitsrisiko tun könnte und müsste – aber leider bislang nicht tut. Wir reden von nicht auditiertem, auditierbarem Volksvermögen in Höhe von mehr als 110 Milliarden Euro.“
Ähnlich wie der Bundesgerichtshof beklagt in diesem Zusammenhang auch der Goldexperte und Berater der Stabilitas Fonds, Martin Siegel, dass es beispielsweise keine Veröffentlichungen über dies Verbriefungsgeschäfte gibt. „Es gibt keine Statistiken der Zentralbanken darüber, wie viel ausgeliehen ist“, sagte Siegel den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Dies sei ein grundsätzliches Problem bei den Zentralbanken. Zu bedenken gibt er auch, dass die Bundesbank 2001/2002 viel mehr Goldreserven zurückgeholt hat, als sie nun plant. Und die Öffentlichkeit wisse nicht, ob die Bundesbank nicht bereits damals auch Goldforderungen zurückgeholt hat.
Denn selbst bei der Bank of England und der Fed wisse man nicht, ob die Goldreserven in Form von physischen Goldbarren tatsächlich noch vollständig in den jeweiligen Lagerstätten sind. Aber das „kann, muss und wird auch nicht (von den Zentralbanken wie der Bundesbank) veröffentlicht, weil Hedge-Fonds, Investmentbanken und Zentralbanken zusammenarbeiten“, so Siegel.
Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN
Kommentare
Lilly K sagt:
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!!
jay twelve sagt:
Selbstverständlich wissen Schäuble & Co. wo das Gold aufbewahrt war, wer es verbraten hat und wozu. Mann muss sie nur reichliich unter Druck setzen oder verklagen.
Peppermint Bach Atomkraft und die D-Mark sagt:
„Die Bundesbank hat hinsichtlich der Lagerung entsprechende Verwahr- und Lagerverträge“ mit den Zentralbanken, bei denen das Gold gelagert wird. Diese Verträge würden aber der Vertraulichkeit unterliegen”.
Spätestens hier, muss man sagen, das dieses Gold nicht irgendwelchen Angehörigen der Bundesbank gehört. Das dies nicht, als Politiker getarnten Mitgliedern, irgendwelcher Vereinigungen, Sekten oder Weltverbesserern gehört, sondern dieses Gold gehört den Bürgern dieses Landes.
Bei den Zweifeln, über Standort und Existenz unseres Vermögens, gibt es keine Vertraulichkeit. Wem gegenüber hätte man denn eine Vertraulichkeit zu wahren? Doch wohl nur den Eigentümern, den Bürgern dieses Landes, die dieser Institution einstmals ihr Vertrauen geschenkt hatten und nun sehen, das ihr Volksvermögen, einfach in die Hände fremder Organisationen und Staaten gelegt wurde, und das dieses Gold, unser Vermögen, höchstwahrscheinlich überhaupt nicht mehr vorhanden ist.
Unser Vermögen, unser Gold, für das viele Generationen gearbeitet haben, wird vor seinen Eigentümern geschützt. “Diese Verträge würden aber der Vertraulichkeit unterliegen”.
Was für Verträge könnten das wohl sein, wenn sich über viele Jahrzehnte hinweg, niemand berufen fühlt, die Bestände zu kontrollieren.
“Ende 2012 war die Bundesbank unter anderem auch von Bundesrechnungshof in die Kritik geraten, weil sich herausstellte, dass die im Ausland gelagerten Goldreserven nie von einem Mitarbeiter der Bundesbank persönlich geprüft worden und in der Bilanz der Bundesbank nicht berücksichtigt seien”.
Da die Goldbestände nicht in der Bilanz berücksichtigt sind, dürften sie, bei kaufmännischer Buchführung, auch nicht vorhanden sein.
http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/bundesbank-das-geheimnis-des-deutschen-goldschatzes/5733552.htm
Aus der Wirtschaftswoche. LINK oben.
August 1971: US-Präsident Richard Nixon beschließt, Gold nicht mehr gegen Dollar herauszurücken. Damit ist das 1944 beschlossene, im Wesentlichen auf dem Edelmetall und der US-Währung basierende Weltwährungssystem nur noch eine Farce – und die Chance der Bundesrepublik, jemals an ihr in den USA lagerndes Gold zu kommen, ganz tief gesunken. Der Schatz war durch die deutschen Exporterfolge in der Nachkriegszeit entstanden. „Die Dollar, die bei uns anfielen, die hätte man einfach rigoros in Gold umtauschen müssen“, bedauerte der frühere Bundesbank-Präsident Karl Blessing schon vor Nixons Goldblockade in einem „Spiegel“-Interview. Den Worten folgten jedoch keine Taten. Der Grund: Amerikanische Truppen sollten die damals von der Sowjetunion bedrohte Bundesrepublik schützen, und Blessing hatte den Amerikanern mit Rücksicht darauf versprochen, kein deutsches Gold aus den USA abzuziehen.
Unklare Auskünfte über den Verbleib des Goldes
Danach dauerte es mehr als drei Jahrzehnte, bis einzelne Bundestagsabgeordnete wissen wollten, wo das deutsche Gold lagerte. Einer von ihnen: Martin Hohmann, damals CDU. Auf seine wiederholte Anfrage vom 1. Oktober 2002 erfuhr er von der Staatssekretärin Barbara Hendricks, SPD: „Die Deutsche Bundesbank hält einen großen Teil ihrer Goldbestände in eigenen Tresoren im Inland.“ Dann schwenkte Hendricks um: „An wichtigen Goldhandelsplätzen wie zum Beispiel London“ befinde sich ebenfalls deutsches Gold. Dazu verwies sie auf die Lagerung im Ausland „aus betriebswirtschaftlichen Gründen“. Das Frage-Antwort-Spiel endete nebulös. Schließlich wurde Hohmann aus der CDU verbannt, offiziell allerdings nicht wegen seiner Fragen nach dem deutschen Gold, sondern wegen einer Rede, in der seine Gegner rassistische Ansätze zu entdecken glaubten.
wolfgang eikmeier sagt:
Eigentlich ist es doch völlig egal, ob uns Bürgern das Gold nun noch gehört, oder nicht.
Die jeweilige Bundesregierung vereimert die völlig verblödete Bevölkerung, die wohl überwiegend nur noch ans Fressen, Saufen und sonstige wichtige Dinge denkt. Insofern ist es nicht wichtig, ob wir in Kürze mit 2, 3, 4, oder 5 Billionen Schulden in die Währungsreform schlittern, weil das bisschen Gold dann auch nichts mehr ändern würde.
Leid tun mir die Frauen und Männer, die für wenig Geld ihren Lebensunterhalt verdienen
und sich dabei abrackern. Mein Traum wäre es, wenn alle Bundesbürger von der Sozialhilfe abhängen würden und uns unsere Freunde in London und New York mit monatlichen Unterstützungsgeldern in Höhe von sagen wir mal 100 Milliarden Dollars unter die Arme greifen würden. Wofür hat man denn sonst “Freunde”???
Aber nun einmal ohne Scherz: Wetten, daß die CDU, CSU, FDP, Grüne, ach ja auch die SPD im Herbst alle wiedergewählt werden und das alles beim alten bleibt???
torsten widera sagt:
aha,die Verträge unterliegen der Vertraulichkeit.dann versteh ich nicht,warum die Bank den Bürger/das Volk nicht ins vertrauen zieht.den denen gehört das deutsche Gold und sie haben das recht zu erfahren,wo IHR Gold ist PUNKT
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