Donnerstag, 27. Februar 2014

Experte: Russland wird bei Bedrohung seiner Landsleute in der Ukraine nicht abseits stehen

Thema: Regelung der Krise in der Ukraine

Experte: Russland wird bei Bedrohung seiner Landsleute in der Ukraine nicht abseits stehen © RIA Novosti. Vasily Batanov
SIMFEROPOL, 25. Februar (RIA Novosti).
Russland wird nach Worten eines russischen Parlamentariers nicht tatenlos zusehen, wenn das Leben und die Gesundheit russischer Bürger in der Ukraine bedroht werden.

„Ich denke, Sie seien sich darüber im Klaren, dass Russland in diesem Fall nicht abseits stehen wird“, sagte Leonid Sluzki, Vorsitzender des Duma-Ausschusses für die Angelegenheiten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), Eurointegration und Beziehungen zu Landsleuten im Ausland, am Dienstag bei einem Treffen mit Vertretern kultureller, gesellschaftlicher und politischer Vereinigungen der Krim.

Etwa 60 Prozent der Bevölkerung der ukrainischen Autonomie Krim sind Russen. Die Ukrainer machen rund 20 Prozent der Bevölkerung aus. Der Rest sind andere nationale Minderheiten wie Krimtataren oder Griechen. In Sewastopol liegt der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte.



Pläne Kiews zum Einsatz von Armee in Sewastopol sickern durch
Thema: Regelung der Krise in der Ukraine

SEWASTOPOL, 25. Februar (RIA Novosti).
Der ukrainische Generalstabschef Juri Iljin hat seinen geplanten Besuch in der Hafenstadt Sewastopol auf der Krim nach Angaben der ukrainischen Marine „bis auf weiteres“ verschoben.

Juri Iljin © AFP 2014 Vasiliy Batanov
Als Grund nannte ein Angehöriger des Stabs der ukrainischen Marine, der anonym bleiben wollte, in einem Gespräch mit RIA Novosti am Dienstag, dass Pläne Kiews, die prorussischen Stimmungen in der Stadt mit Hilfe der Armee zu unterbinden, in Sewastopol bekannt geworden waren. Den Angaben zufolge sollte Iljin bei seiner Visite unter anderem das Zusammenwirken zwischen Armee und Ortsbehörden erörtern, nachdem rund 30 000 Stadtbewohner am 23. Februar einen Bürger Russlands zum Oberbürgermeister gewählt hatten. Am 24. Februar bestätigten Abgeordnete des Stadtrates den russischen Unternehmer Alexej Tschalyj im Amt des Vorsitzenden des Exekutivkomitees von Sewastopol.

Die Stadtbevölkerung jubelt, Menschen tragen russische Flaggen und Bänder in den Farben der russischen Trikolore und rufen in Sprechchören „Tschalyj!“, „Russland!“. Einige ukrainische Politiker rufen bereits auf, Sewastopol zu bändigen, obwohl weder unter der Stadtbevölkerung noch im Magistrat von einer Abspaltung die Rede gewesen war.

„Die neuen Behörden in Kiew sind über diese Stimmung derart erzürnt, dass sie bereit sind, die Armee gegen das eigene Volk einzusetzen. Aber das wird die Stadt nicht zur Ruhe bringen“, fuhr der Gesprächspartner fort. In Sewastopol gebe es viele Armeeangehörige im Ruhestand, während Kiew gegen sie unerfahrene Wehrpflichtige habe schicken wollen. „Es ist kaum möglich, die prorussischen Stimmungen in Sewastopol zu unterdrücken. Und der Einsatz der Armee in der Stadt wäre ein Verbrechen“, sagte der ukrainische Militär.

Sewastopol mit rund 300 000 Einwohnern ist Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Der ursprünglich bis 2017 gültige Vertrag über den Verbleib der Flotte auf der Krim wurde von dem mittlerweile entmachteten Präsidenten Viktor Janukowitsch 2010 um 25 Jahre verlängert. Im Gegenzug erhielt Kiew einen Preisnachlass für russisches Gas.

Infografiken

Die Aufenthaltsfrist der russischen Schwarzmeerflotte aur der Krim wurde um 25 Jahre mit dem recht auf Prolongierung um weiter fünf Jahre verlängert.

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