Thema:
TTIP, CETA
Nach StopTTIP-Massendemo:
EU-Kommissarin verspricht „mehr Transparenz“ und sorgt für das Gegenteil
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Angesichts des enormen Widerstandes gegen das Freihandelsabkommen TTIP, korrigiert EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström, in Brüssel mitverantwortlich für die TTIP-Position der EU, ihre Prognosen hinsichtlich eines möglichen Verhandlungsabschlusses.
Während Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere europäische Regierungschefs erst kürzlich das Ende des laufenden Jahres als Zielmarke setzten, rudert Malmström nun merklich zurück:
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„Bei allem Respekt für die Staats- und Regierungschefs – dieses Jahr wird es nichts werden.“
Doch man leckt sich auch sichtlich die Wunden in Brüssel und scheint erkannt zu haben, dass die derzeitige Strategie des autoritären Durchsetzens des Freihandelsprojektes zum Scheitern verurteilt ist. Malmström kündigt angebliche Verbesserungen in der Kommunikation mit den Bürgern an und gab zu Protokoll:
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„Die Handelspolitik muss effizienter und transparenter werden und mehr in Einklang mit unseren Werten stehen.“
Das reale Gebaren von Malmström und anderen TTIP-Fans deutet jedoch darauf hin, dass auch diese Worte wieder einmal nur als beschwichtigende PR dienen sollen. Berliner Parlamentarier zeigen sich weiterhin empört darüber, dass sie – entgegen aller Ankündigungen – keine Erlaubnis haben TIPP-Verhandlungsdokumente einzusehen. Die in der Berliner US-Botschaft lagernden Protokolle werden nur einem eng ausgewählten Kreis von Regierungsmitarbeitern zur Verfügung gestellt. Obwohl Bundestagspräsident Norbert Lammert den Abgeordneten des Bundestages schon vor drei Wochen „uneingeschränkten Zugang“ zu den Dokumenten versprach, hat sich seit dem nichts getan. Die EU-Kommission verhandele weiter mit der US-Seite über diese Frage, so die Beschwichtigung aus Brüssel.
Dass Malmströms offene Bekenntnisse zu Demokratie und Bürgerbeteiligung lediglich strategischer Natur sind, zeigt darüber hinaus eine Aussage, die der EU-Handelskommissarin in einem Interview mit dem britischen Independent entfleucht ist.
Auf die Frage des Independent-Repoters John Hilary, wie Brüssel denn hunderttausende Menschen, die gegen TTIP protestieren, ignorieren kann, antwortete Malmström unumwunden:
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„I do not take my mandate from the European people.”
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„Den Menschen in Europa fühle ich mich nicht verpflichtet.“
Im Interview mit dem österreichischen Standard mutmaßt der frühere kanadische Handelsdiplomat Pierre Sauvé indes, dass es nie zu einem Abschluss des TTIP-Abkommens kommen wird. „TTIP ist dem Untergang geweiht“, so Sauvé und verweist darauf, dass Washington, die von der EU in die Verhandlungen gebrachte Änderung der Investitionsschiedsgerichte, niemals akzeptieren wird. Während Brüssel eine ständige Gerichtsbarkeit vorschlägt, will die US-amerikanische Seite ad hoc-Gerichte einberufen. Besonders diese Pläne des Aufbaus einer vom Rechtsstaat losgelösten Paralleljustiz führten zu massivem Widerstand.
Doch auch wenn sich der Abschluss des TTIP-Abkommens nun verzögert wird oder sich vielleicht sogar ganz verhindern lässt, stehen mit CETA und TiSA bereits ähnliche Verträge auf der Agenda. An der generellen Politik, die hinter diesen Projekten steht, wird sich erst etwas ändern wenn sich politisch Verantwortliche wieder den Bürgern verpflichtet fühlen. Bei EU-Kommissaren wie Cecila Malmström ist dies nachweislich nicht der Fall.
Quelle: RT-Deutsch
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