Dienstag, 6. Oktober 2015

Nato schickt deutliche Warnung an Russland

t-online.de

"Extrem gefährliches Verhalten"
Nato schickt deutliche Warnung an Russland

Nach Verletzungen des türkischen Luftraums hat die Nato Russland scharf kritisiert. Russland müsse bei seinen Syrien-Einsätzen dafür sorgen, dass so etwas nicht wieder vorkomme. Die Militärallianz betonte in einer Erklärung, sie stehe fest an der Seite ihres Bündnispartners Türkei.

Die Nato warnt Moskau mit deutlichen Worten vor einem erneuten Eindringen in den türkischen Luftraum. Solches "unverantwortliches Verhalten" sei "extrem gefährlich", teilte die Verteidigungsallianz nach einer Sondersitzung auf Botschafterebene mit. Die Nato werde die Entwicklungen an der südöstlichen Grenze der Türkei "sehr genau" verfolgen.

"Russlands Handeln trägt nicht zur Stabilität bei"

Die türkische Regierung hatte Moskau zuvor gewarnt, da türkische Flugzeuge einen russischen Kampfjet im Grenzgebiet zu Syrien abgefangen hatten. Russland bestätigte das.

Die Nato teilte mit, dass es sowohl am Samstag als auch am Sonntag zu Verletzungen des türkischen Luftraumes durch russische Kampfflugzeuge vom Typ SU-30 and SU-24 kam. Sie ereigneten sich in der Region Hatay an der türkischen Grenze zu Syrien.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte dazu: "Russlands Handeln trägt nicht zu Sicherheit und Stabilität der Region bei."

Die Türkei hatte nach dem ersten Vorfall den russischen Botschafter eine Protestnote übergeben. Kremlsprecher Dmitri Peskow kündigte eine Prüfung an. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sprach von einer "versehentlichen" Verletzung des Luftraumes und einer "freundlichen Warnung".

Obama: Russland stärkt den IS

Moskau und Ankara sind in der Frage des Syrien-Konfliktes gespalten. Russland hilft mit seinen Luftangriffen dem umstrittenen Machthaber Baschar al-Assad. Die Türkei dagegen unterstützt Kämpfer der moderaten Opposition, die Assad stürzen wollen.

Russland bombardiert nach eigener Darstellung seit Mittwoch vor allem Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Syrische Aktivisten und die USA bezweifeln dies und berichten von getöteten Zivilisten. US-Präsident Barack Obama hatte Russland am Wochenende vorgeworfen, mit seinen Attacken den IS indirekt zu stärken.

Auf die Frage, ob sich Moskaus Angriffe auch gegen Oppositionskämpfer richten, sagte Peskow Interfax zufolge: "Das Ziel des Einsatzes ist die Unterstützung der Offensive der syrischen Streitkräfte im Kampf gegen terroristische und radikale Organisationen und gegen Kräfte, die sich auf dem syrischen Territorium befinden."

Innerhalb von 24 Stunden flog Russland dem Verteidigungsministerium zufolge 25 neue Angriffe auf neun angebliche IS-Stellungen in Syrien. Die russische Marine schickte zudem ein Aufklärungsschiff vor die syrische Küste, um Funkgespräche in der Kriegsregion abzufangen. Vor Syrien kreuzen bereits mehrere russische Kriegsschiffe.

Die Bundesregierung äußerte Zweifel an Russlands Darstellung seiner Luftangriffe in Syrien. "Wir fänden es wichtig, wenn Worte und Taten miteinander in Einklang stünden", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer. Deutschland glaube generell nicht an eine militärische Lösung des Syrien-Konflikts, betonte er.

Auch eine von den USA angeführte Koalition fliegt seit gut einem Jahr Luftangriffe in Syrien. Die Allianz will nach Informationen der "New York Times" eine Front aufbauen, um den Druck auf die IS-Hochburg Al-Rakka in Syrien zu verstärken. Kampfflugzeuge der Alliierten sollen demnach bis zu 5000 arabische und 20.000 kurdische Kämpfer unterstützen. Das Blatt beruft sich auf ranghohe Regierungsbeamte.
Quelle: t-online.de

Die sonst übliche Kommentarmöglichkeit sucht man vergebens.

Mit keinem Wort wird erwähnt, dass die USA wie auch alle anderen Nationen die Luftangriffe ohne jede Legitimation und ohne jedes UN-Mandat geflogen haben.

Erst Russland wurde von Assad um Hilfe gebeten und hat damit eine Erlaubnis zum Eingreifen innerhalb Syriens. Noch ist Assad nämlich Staatschef von Syrien.

Kann es sein, dass t-online auch nicht mehr über alles informiert wird und deshalb noch mehr auf die Propaganda der US-Neocons hören muss?
Bei Deutsche Wirtschafts Nachrichten liest man am gleichen Tag ganz was anderes:

Gegen die Nato:
Frankreich unterstützt Russland in Syrien

Die Franzosen unterstützen den Kampf Russlands gegen andere Terror-Gruppen in Syrien. Sie stellen sich damit auf die Seite von US-Präsident Barack Obama, der die Russen zu ihrem Einsatz ermuntert hat und über den Fortgang informiert wird.
[...]
Die Franzosen fliegen seit einiger Zeit eigene Angriffe gegen Syrien. Es ist interessant zu beobachten, dass in der Nato offenbar keine Einigkeit über den Kurs in Syrien besteht. Ob Russen und Franzosen ihre Angriffe absprechen, ist nicht bekannt.

Die Golfstaaten und die Türkei sind gegen die Russen, weil sie ihre eigenen Interessen vertreten. Die Türkei erwartet sich nun von der EU eine finanzielle Unterstützung für die Flüchtlinge, die durch die Angriffe der Nato aus der Region vertrieben wurden. Im Gegenzug wurde offenbar Stillschweigen über die türkischen Aktivitäten in Syrien und im Nordirak vereinbart.
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