Montag, 12. Oktober 2015

Günther Jauch - 11.10.2015 - Die Flüchtlingskanzlerin – hat Merkel recht?

Sendung am 11.10.2015 um 21:45 Uhr
die Gäste
Foto: ARD
  • Armin Laschet CDU, Stellvertretender Parteivorsitzender
  • Andreas Scheuer CSU, Generalsekretär
  • Claudia Roth Bündnis 90/Die Grünen Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags
  • Hajo Schumacher Journalist


Link zur Sendung: (hier)
Link zum Blog: (hier)


Das Thema:
Die Flüchtlingskanzlerin – hat Merkel recht?

Dazu schreibt die Redaktion:
Zerreißprobe für die Regierungschefin: Mit ihrer „Wir schaffen das“-Haltung in der Flüchtlingsdebatte hat Angela Merkel in diesen Tagen polarisiert wie selten zuvor in ihrer fast zehnjährigen Kanzlerschaft.

Doch trotz wachsenden Widerstandes aus allen Richtungen weicht Merkel nicht von ihrer Linie ab. Seit Wochenbeginn ist die Flüchtlingsfrage Chefsache und wird direkt aus dem Kanzleramt koordiniert. Mitte der Woche bekräftigte Merkel in einem Fernsehinterview mit Anne Will zudem: „Wir schaffen das“ und „einen Aufnahmestopp wird es nicht geben“. Für ihren TV-Auftritt, in dem sich Merkel außergewöhnlich nahbar gab, erntete die Kanzlerin viel Zuspruch. Ihre Kritiker jedoch bleiben dabei: Merkels Handeln sei unverantwortlich, die Lage außer Kontrolle.

Wie berechtigt ist die wachsende Kritik an Merkels Kurs? Hat ihre „Wir schaffen das“-Haltung Deutschland an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht? Kann die Flüchtlingsfrage am Ende sogar ihre Kanzlerschaft gefährden?

Kommentare aus dem Forum

BB. schrieb am 11.10.2015 23:05 Uhr:
Vor Wochen hat man von Politikerseite noch ein riesen Brimborium Zwecks Vorratsdatenspeicherung zur Terrorabwehr veranstaltet. Jede Kommunikation im Land sollte flächendeckend protokolliert und abgehört werden, um mögliche Terroristen raus zu filtern. Ein riesen Spektakle hat man dazu veranstaltet. Nun geht man hin und öffnet Tür und Tor und lässt völlig unkontrolliert alles ins Land was zwei Beine hat. Muss man das noch verstehen? Bei mir hört es da jetzt auf. Die Politik ist doch völlig plan- und konzeptlos. Schlimm.
BB.

Andreas Richter schrieb am 11.10.2015 23:40 Uhr:
Leider ist scheinbar mein Beitrag von 22.35 Uhr nicht Richtlinienkonform gewesen. Aber liebe deutsche Laber ähhh- Politiker, schaut Euch, egal von welcher Talksendung, die Zuschauerbeiträge an! Wenn Ihr das tun würdet, würdet Ihr eventuell erkennen, dass, wenn Ihr von "wir" redet, Ihr eigentlich nur von Euch redet. Das Volk, dass Euch wählt, dass gibt es für Euch schon lange nicht mehr. Was auf der Straße, in den Städten und Kommunen abgeht, interessiert Euch überhaupt nicht! Wenn das Ehrenamt nicht wäre, würde einiges zum Erliegen kommen. Wenn die Europäischen Gesetze das was gerade in diesen Ausmaßen passiert, legimitiert, dann ist Europa wieder einmal gescheitert. Die Worte: "wir haben schon immer..." oder:"wir müssen..." kann keiner mehr hören. [...]
Anmerkung der Moderation:
Gekürzt.

BB. schrieb am 11.10.2015 23:35 Uhr:
  • Wohnungen: Das Bauministerium geht von einem Bedarf „von 350 000 bis 400 000 neuen Wohneinheiten pro Jahr“ aus.
  • Lehrer: Mindestens 300 000 Flüchtlinge, die 2015 zu uns kommen, sind schulpflichtig, heißt es beim Philologenverband. Folge: 20 000 bis 25 000 neue Lehrkräfte sind nötig.
  • Schulen: Gut 1000 Neubauten bzw. Schul-Ausbauten sind nötig.
  • Beamte: Mehr als 20 000 neue Mitarbeiter im öffentlichen Dienst (Beamte und Angestellte, ohne Polizisten) fordert der Beamtenbund: „Sonst werden wir der Lage nicht Herr.“
  • Polizisten: Rund 15 000 zusätzliche Stellen bei der Polizei sind nötig, um die innere Sicherheit weiter zu gewährleisten (Deutsche Polizeigewerkschaft).
  • Sozialarbeiter: Der Städte- und Gemeindebund verlangt 50 000 neue Sozialarbeiter. „Ein wichtiger Baustein, damit die Integration gelingt“, sagt Verbandschef Gerd Landsberg.
  • Ärzte: Laut Statistischem Bundesamt kommen derzeit auf 10 000 Einwohner 40 Ärzte. Heißt: Zur Versorgung von 1,5 Millionen Flüchtlingen bräuchten wir rein rechnerisch 6000 Ärzte mehr.
  • Kliniken: Zurzeit gibt es in Deutschland rund 500 000 Krankenhausbetten für die rund 81 Mio. Einwohner. Kommen 1,5 Mio. neue Mitbürger dazu, sind rechnerisch weitere 10 000 Betten nötig. Allerdings: Aktuell sind die Klinik-Betten nur zu drei Vierteln ausgelastet.
  • Kitaplätze: Das Familienministerium rechnet mit 110 000 Flüchtlingskindern (unter 6 Jahren) dieses Jahr. Da nicht alle die Kita besuchen, heißt das: Wir brauchen 68 000 zusätzliche Kita-Plätze.
schaffen wir das?

noch was zum Nachdenken:
  • 1. Frage:
    Fakt ist ja unausweichlich, dass die Flüchtlinge erst einmal einige Jahre in den Flüchtlingsunterkünften leben müssen.
    Wohnungen zu bauen dauert ja minimum 2 Jahre. Nun frage ich mich, wie das gehen soll? Wie soll der soziale Friede in diesen Massenunterkünften über Jahre aufrecht erhalten werden?
  • 2. Frage:
    Wenn dann neue Wohnungen gebaut sind, sollen dann die Flüchtlinge in den neuen Wohnungen leben aber die eigenen Bürger weiter in Ihren alten unsanierten Wohnungen aus den 50er/60er Jahren mit all ihren Nachteilen wie schlechter Schallschutz, schlechte Wäremdämmung, alte Heizungen etc.
Wie wollen Sie dann mit dieser Ungerechtigkeit und Ungleichheit umgehen? Auch hier sehe ich Sprengstoff für den sozialen Frieden. Stichwort Neid.
BB.

Pressestimmen

Flüchtlingstalk bei Günther Jauch:
"Was wir hier zelebrieren, hilft keinem Menschen"
Günther Jauch wollte in seiner Talkshow über die "Flüchtlingskanzlerin" sprechen. Doch erst verloren sich seine Gäste im Allgemeinen - und dann verabschiedete sich der Moderator gedanklich aus seiner Sendung.
spiegel-online

Flüchtlingsthema im ARD-Talk:
„Merkel hat recht. Seehofer nicht“
Muss der Zustrom an Flüchtlingen gestoppt werden, wie es die CSU und ihr Chef Seehofer fordern? Scheitert Kanzlerin Merkel an ihrer Menschlichkeit? In der „Günther Jauch“-Diskussion sind die Grenzen dicht.
Focus.de

Merkels Flüchtlingskrise bei Jauch
"Kanzlerin wegen Menschlichkeit abgewählt"?
t-online.de



Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen

Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe