Mittwoch, 30. April 2014

openPetition: Wer hat Angst vor Online-Petitionen?

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Was dürfen Online-Petitionen?

Hallo liebe Leser,

sind Online-Unterschriften etwa zu einfach, um als politisches Engagement ernst genommen zu werden? Ein seltsames Argument, finden wir: "Das würde ja heißen, dass politische Willensbildung irgendwie weh tun muss, damit sie eine Bedeutung hat," sagt auch Andreas Jungherr, Politikwissenschaftler an der Universität Bamberg, im Interview mit der Deutschen Welle. Presse-Meldungen

Anfang des Jahres sorgten zwei Petitionen auf openPetition wochenlang für hitzige Debatten: Was dürfen Online-Petitionen, welche Macht haben sie und wem geben sie Macht? Viele Journalisten haben Online-Petitionen mit einem „Shitstorm“ gleichgesetzt: einer anonymen, blindwütigen Empörungswelle, die über ihr(e) Opfer hereinbricht. Ignoriert wurde dabei, dass die Unterstützer/innen bei openPetition mit ihrem vollen Namen für ihre Forderungen einstehen und zu jeder Petition eine inhaltliche Debatte mit reger Beteiligung stattfindet.
Woher kommt diese vehemente Kritik vieler etablierter Medienmacher an Online-Petitionen? Wenn eine Online-Petition Hunderttausende mit dem gleichen Anliegen zusammen bringt, werden diese Menschen zu einem mächtigen Akteur. Sie stellen damit die Deutungshoheit der Journalisten infrage und setzen Themen von unten auf die politische Agenda. Das gefällt offenbar nicht allen.
Was Petitionen dürfen, welche Macht sie haben und wie sich dieses demokratische Instrument weiter entwickeln wird, liegt in unseren Händen. Gestalten Sie mit:
Vielen Dank und herzliche Grüße
Jörg Mitzlaff und Fritz Schadow von openPetition
Berlin, 28.04.2014

Ausgewählte Erfolge aus den letzten Monaten:

Famile Hakopjan bleibt!

Familie Hakopjan bleibt

Die Familie Hakopjan, die im Januar in letzter Minute ihrer Abschiebung nach Armenien entgangen war, darf in Deutschland bleiben. Seit dreizehn Jahren lebt die Familie im Kreis Seeheim nördlich von Hamburg - die einzige Heimat, die die drei Kinder Roman (7), Karen-Alex (11) und Erik (12), Karen-Alex kennen. Petra Nagel und Michael Mieß überreichten ihre Petition mit mehr als 10.000 Unterschriften an die Härtefallkommission. Mitschüler der drei Jungen organisierten am 13. Februar eine Demonstration mit der Forderung „Familie Hakopjan, hiergeblieben!“. Die Härtefallkommission sprach sich schließlich Anfang April für das Aufenthaltsrecht aus.
Saatgut-Vielfalt gerettet

Saatgut-Vielfalt gerettet!

Der Agrar-Lobby freundliche Vorschlag der EU-Kommission für eine neue Saatgutverordnung ist vom Tisch. Mit 511 zu 130 Stimmen hat das EU-Parlament am 11. März dem Vorschlag eine klare Absage erteilt. Damit hat die Mehrheit der Abgeordneten die Bedenken der Bürger/innen ernst genommen. Allein die openPetition der „Kampagne für Saatgut-Souveränität“ und des Dachverbandes Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt gegen den Kommissions-Vorschlag fand 150.000 Unterstützer/innen in 12 verschiedenen Sprachversionen. Zehntausende von Kommentaren der Unterzeichner/innen erreichten die Europa-Abgeordneten. Das konnten sie nicht ignorieren.

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