Mittwoch, 23. April 2014

change.org: Arnaud Tivoli von "Zuflucht Niedersachsen" abgeschoben

Liebe Leser, diese Kampagne wurde gerade neu auf Change.org gestartet und wir denken, das könnte Sie interessieren.

Wettbewerbsteilnehmer von Integrationspreis "Zuflucht Niedersachsen" abgeschoben!

Von Pastor Hans-Gerd Paulus, (www.trokiwa.de)
Gilten


Seit 2013 ist Arnaud Touvoli, ein 25-jähriger Flüchtling aus der Elfenbeinküste Bandmitglied der Trommelgruppe des Kirchenkreises Walsrode „Trokiwa“ (www.trokiwa.de). Die Gruppe unter Leitung von Pastor Hans-Gerd Paulus besteht aus 18 Musikern, darunter 6 Musiker und Tänzerinnen aus der Elfenbeinküste.
Am 31. März 2014 wurde unser Freund und Bandmitglied Arnaud Touvoli vom Flughafen Bremen nach Italien abgeschoben (Land seiner Einreise, Drittstaatenregelung).
Arnaud war in seiner Heimat als Künstler und Komponist tätig. Seine eigene Familie und sein Adoptivvater wurden in der Elfenbeinküste ermordet.

Die Trommelgruppe „Trokiwa“ und damit auch Arnaud Touvoli sind Wettbewerbsteilnehmer beim Niedersächsischen Integrationspreis 2014 „Zuflucht Niedersachsen“ zu dem der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, eingeladen haben.

Zur Feier anlässlich der Preisverleihung am 23. Juni 2014 in Hannover wurde Trokiwa bereits eingeladen!
Während der laufenden Abschiebung von Arnaud habe ich mich mit der Bitte um sofortige Intervention an die Niedersächsische Staatskanzlei gewandt, um die Abschiebung des Wettbewerbsteilnehmers Arnaud Touvoli zu verhindern. Ohne Erfolg.

Die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Frau Doris Schröder-Köpf, hat mit Schreiben vom 15. April 2014 durch das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport schriftlich mitteilen lassen, dass sowohl sie selbst als auch das Innenressort bedauern, Pastor Paulus und seine Frau Eva Paulus nicht weiter unterstützen zu können. Der Ministerpräsident hat bisher nicht geantwortet.

Mit Trokiwa hat er in Niedersachsen eine Gruppe gefunden, in der Integration auf Augenhöhe geschieht. Wir haben ihm seine Würde als Musiker und Mensch zurückgegeben und ihm eine Perspektive eröffnet. Bei uns kann er sein musikalisches Wissen und seine besonderen Fähigkeiten weitergeben und in der Öffentlichkeit zeigen. Trokiwa engagiert sich bei ihren Auftritten für Flüchtlinge und Flüchtlingsarbeit, unterstützt Flüchtlingsinitiativen und gibt Benefizkonzerte. In Niedersachsen hat er in der Gruppe „Trokiwa“ wieder eine Aufgabe und  darüber hinaus Familienanschluss gefunden.

Nach der Abschiebung bat er den Ministerpräsidenten und die Landesbeauftragte erneut um Hilfe und Intervention, sich für die Rückholung des Wettbewerbsteilnehmers nach Niedersachsen einzusetzen.

Die Gruppe Trokiwa fordert Herrn Ministerpräsidenten Stephan Weil und die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe Frau Doris Schröder – Köpf erneut auf, im Sinne ihres eigenen Wettbewerbes Fürsprecher und Fürsprecherin für die Integration von Arnaud Touvoli zu sein und ihm in Niedersachsen dauerhaft Zuflucht zu gewähren:
„Machen Sie ernst mit Ihren eigenen Worten und geben Sie Arnaud Touvoli dauerhaft Zuflucht in Niedersachsen:

Unsere Gesellschaft braucht die Menschen mit Migrationshintergrund, die hier leben und zu uns kommen, darunter auch Flüchtlinge. Der Umgang mit Flüchtlingen ist ein Gradmesser dafür, ob es eine Gesellschaft ernst meint mit der Menschenwürde. Flüchtlinge brauchen Fürsprecherinnen und Fürsprecher sowie Unterstützerinnen und Unterstützer, seien es Einzelne, Verbände, oder Initiativen von kirchlicher Seite oder aus anderen Bereichen der Gesellschaft. Sie alle leisten einen wertvollen Beitrag dazu, dass Flüchtlinge vor Ort nachbarschaftlich aufgenommen oder bei Schwierigkeiten unterstützt werden. (Zitat aus dem Flyer „Integrationspreis 2014“ der Niedersächsischen Staatskanzlei)

Mit dem Integrationsprojekt „Trokiwa“ und unserem Engagement für Arnaud setzen wir den Geist Ihrer Worte um. Arnaud Touvoli hatte bereits bei uns eine neue Aufgabe, ein neues Zuhause und damit Zuflucht in Niedersachsen gefunden. Er war bereits integriert!

In Italien droht ihm jetzt die Abschiebung in die Elfenbeinküste, und damit Verfolgung, Gefängnis, Folter und Ermordung.

Was macht es Ihnen so schwer, selbst Fürsprecherin und Fürsprecher zu werden für einen Flüchtling, der in Niedersachsen bereits Zuflucht gefunden hatte und Teilnehmer an Ihrem Wettbewerb ist?“

Unterstützen Sie unser Anliegen, damit  Arnaud Touvoli dauerhaft Zuflucht in Niedersachsen bekommt!

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