Montag, 23. März 2020

Presseclub - 22.3.2020 - Ausnahmezustand: was wir wissen, was wir fürchten



So. 22. März 2020, 12.03 - 13.00 Uhr

Ausnahmezustand:
was wir wissen, was wir fürchten


Moderation:
Jörg Schönenborn
Mitglied Atlantikbrücke
Programmdirektor des WDR
Bilder: Screenshots

Nie zuvor hat der deutsche Staat in einem derartigen Ausmaß in das Leben der Menschen eingegriffen. Kommt jetzt sogar eine bundesweite Ausgangssperre, um die Ansteckungsketten mit dem Coronavirus zu durchbrechen? In einigen Regionen gibt es bereits Einschränkungen. Am Sonntag will die Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder in einer Telefonkonferenz über Ausgangsverbote beraten. Die Angst vor der Corona-Pandemie verändert unser Zusammenleben. Manche sehen die Freiheit in Gefahr, andere sehen darin Chancen für eine Neuordnung des Zusammenlebens.

Die Angst vor der Corona-Pandemie verändert unser Zusammenleben. Manche sehen die Freiheit in Gefahr, andere sehen darin Chancen für eine Neuordnung des Zusammenlebens. „Die Pandemie ist eine Bedrohung für unsere Gesellschaft“, sagt die Medizinethikerin Christiane Woopen. „Gesellschaftlich steuern wir auf einen tiefgreifenden Wandel zu. Wir erleben ein Wegbrechen von Strukturen, die uns ansonsten Sicherheit vermitteln, auf ganz vielen Ebenen, jeder Einzelne in seinem alltäglichen Leben, als ganze Gesellschaft und auch global.“

Wie lange können die Kliniken die Versorgung von Patienten gewährleisten? „Die Kliniken sind im Ausnahmezustand“, meint die Journalistin Cornelia Schmergal. Wie können wir die Medizin und die Zahl der Intensivbetten aufrüsten?.

Welchen Schaden wird die Krise der deutschen Wirtschaft zufügen? Bei tausenden kleinen und mittleren Unternehmen wird das Geld knapp. Ab Montag können sie auf Kredite zurückgreifen. Reichen die Hilfen der Bundesregierung, um das Schlimmste abzuwenden oder sind Firmenpleiten unausweichlich? „Mittelständische Firmen sind ernsthaft bedroht, die Wirtschaftskrise könnte in manchen Bereichen aber auch zu einem Neustart führen“, meint die Journalistin Cerstin Gammelin.„Die Krise treibt die Digitalisierung in allen Bereichen in unserem Land voran“, meint der ARD-Wissenschaftsexperte Ranga Yogeshwar.

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Kommentare

Kommentar 552:
Hannewald schreibt am 22.03.2020, 12:24 Uhr :
Ich appeliere an alle Journalisten dringend aufzuhören der Öffentlichkeit zu erklären" wir machen das die Alten zu schützen." Das ist grottenfalsch. Es liegen genug "Junge" an der Beatmungsmaschine im Krankenhaus auf der Intensivstation und es sind auch die ersten am Corona 19 gestorben. Es macht ein fürchterlich böses Blut, wenn man ständig auf die Alten abzielt. Hören Sie auf damit. Dringend
Kommentar 568:
Oliver Dobros schreibt am 22.03.2020, 12:26 Uhr :
Gesetzt den Fall, man stellt an sich selbst beginnende Symptome einer Corona-Infektion fest, befand sich aber selbst nicht in einem Risikogebiet - wie soll man denn Zugang zu einem Test bekommen, wenn der Kontakt zu einer nachgewiesen infizierten Person Voraussetzung dafür ist? Wird dieses Procedere nicht dazu führen, dass vor allem diejenigen innerhalb der nächsten 14-21 Tage in häuslicher Quarantäne an den Folgen der Infektion sterben werden, die sich zufällig und unbewusst bspw. erst vor ein paar Tagen an der Supermarktkasse angesteckt haben?
    Antwort von
    Kathrin_1 , geschrieben am 22.03.2020, 12:58 Uhr :
    Sie sprechen genau das an, was bereits geschehen ist. Ein Mann hatte den Virus. Ging zu keinem Arzt. Lebte allein, Kontakt nur zu Menschen in einer anderen entfernten Stadt. Er iist in seiner Wohnung an dem Virus verstorben.

Kommentar 574:
Dr. Peter Schally schreibt am 22.03.2020, 12:26 Uhr :
Die Journalisten kennen wohl die Bundestag Drucksache 17/12051 17. Wahlperiode 03. 01. 2013 nicht wenn sie sagen, dass das Virus vollkommen unbekannt war und wir uns nicht hätten vorbereiten können. Hier ist der Verlauf und die Konsequenzen detailliert beschrieben. Die Regierung hat - wie auch bei dem Atomausstieg - die Ratschläge Ihrer eigenen Experten einfach nicht beachtet, weil die Vorgaben ihren politischen Vorstellungen widersprochen haben.
Kommentar 582:
Theodor Brandt schreibt am 22.03.2020, 12:27 Uhr :
Eine 40 Std- Woche mit 20 Kollegen im Büro ist vernünftig, zu dritt im Park die Sonne genießen ist verantwortungslos. Social distancing wird mehr und mehr zu social controlling ( wie zu Stasizeiten).
Kommentar 588:
Dr.Wolfgang Heindl, schreibt am 22.03.2020, 12:27 Uhr :
Guten Morgen, Ich bin gestern aus Vietnam zurückgekommen, eine Weiterreise nach Kambodscha war auf Grund von Grenzschliessungen unmöglich. Auf jedem Flughafen wurden alle Reisenden durch Infrarot-Sensoren kontrolliert, Temperaturerhöhungen führten zum sofortigen Test auf eine Erkrankung. Sogar beim Betreten von Restaurants und Sehenswürdigkeiten wurden Temperaturmessungen durchgeführt und überall wurde man zur Händedesinfektion angehalten. Solche Präventionsmaßnahmen gab es weder in Frankfurt, noch in Bremen. Eine derartige Früherkennung vermisse ich in Deutschland. Alle jetzt Veranlassten Maßnahmen allein werden das Problem nur bedingt lösen, denn Keiner weiß, ob es irgendwann eine Grundimmunität geben wird. Der deutsche Weg war und ist zu zögerlich.
Kommentar 652:
Mario Siebert schreibt am 22.03.2020, 12:33 Uhr :
Das Corona-Virus ist ein "Glücksfall" für Politik und teils für die Wirtschaft: Jetzt haben wir stets einen Schuldigen für kommende Inflation, steigende Arbeitslosigkeit, steigende Kosten und Preise, weitere Sparmaßnahmen in Kommunen, Einführung Ortungsmaßnahmen über's Handy
Kommentar 713:
Herbert Keller schreibt am 22.03.2020, 12:41 Uhr :
Wir haben ein Hotel mit 45 Betten und haben bis dato 35000 Euro storno. Als ich bei meiner Hausbank nach Hilfe nachfragte wurden mir Kredite angeboten ( kfw) mit bis zu 7% Zinsen..warum will der Staat am Niedergang des Kleinen Mittelstands noch Geld verdienen Ich finde das unerträglich.
Kommentar 715:
Martin schreibt am 22.03.2020, 12:41 Uhr :
2017/18 25000 Grippetote in Deutschland 25000 Grippetote in Italien 1.7 Millionen neuinfizierte Hepatitiskranke Und keiner macht Grenzen dicht oder Schulen zu. Hier wird überreagiert und die Folgen der Reaktion sind viel schlimmer als die der Ursache. Mediengemachter Hype.
Kommentar 813:
Jan Gorber schreibt am 22.03.2020, 12:51 Uhr :
Meine Mutter (61) muss nun neben Urlaubssperre und 12 Stunden-Schichten mit nur einer Schutzmaske pro WOCHE! direkt am Corona-Patienten arbeiten. Diejenigen, die sich in großen Mengen eingedeckt haben, verhalten sich sehr unsozial - ähnlich wie bei der Schweinegrippe: bestimmte Leute legten sich einen eigenen Vorat an Tamiflu zu. Vom medizinischen Personal erwarten wir nun, an der Front für uns alles in die Waagschale zu schmeißen, nachdem wir in diesem Bereich schlecht bezahlen, kaputtsparen und schlecht ausstatten. Ist das nicht zynisch?
Kommentar 991:
Heinz Becker schreibt 22.03.2020, 14:41 Uhr :
Wie soll man eine Regierung, von deren Vorsitzenden die Behauptung stammt, es sei die "beste Regierung seit der Wiedervereinigung", die aber seit Jahren nur die Privatisierung des Gesundheitssystems im Sinn hat und, um es lukrativ für "Investoren" zu machen, an allen Ecken und Enden kaputt gespart hat, nennen? Deren "Gesundheitsminister" noch vor kurzem über 600 "unrentable" Krankenhäuse schließen wollte? Gibt es da noch ein anderes Wort für als "zynisch"?
Kommentar 1003:
Herbert Müller schreibt 22.03.2020, 14:55 Uhr :
Das schlimme ist doch, jeder weiss dass Krankenkassen, Politik und Wirtschaft aus der Corona - Krise nichts lernen werden. Dann dürfen wir uns wohl ehr auf den schlimmeren Virus "freuen".
Kommentar 1002:
Ursula Schaller schreibt 22.03.2020, 14:54 Uhr :
Immer wenn es um fehlende Schutzkleidung, - insbesondere Mundschutz für alle in der Öffentlichkeit - geht weichen die Experten aus und flüchten sich wie heute Herr Yogeshwar, gar in ethnologische Erklärungen. Das Argument der kulturellen Gepflogenheit ist schon sehr schwach, wenn man bedenkt, dass es hier um Gesundheit, z. T. um Leben und Tod und sekundär auch um wirtschaftliche Sicherheit geht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einer Tröpfcheninfektion ein Mundschutz in öffentlichen Verkehrsmitteln , an Ladenkassen usw. nicht eine einfache Möglichkeit für etwas mehr Ansteckungsminderung wäre. Kulturelle Gepflogenheiten werden doch auch an anderer Stelle durchaus zügig über Bord geworfen.

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