Montag, 7. Oktober 2019

Presseclub - 6.10.2019 - Jugendkult statt Altenclub? Wie die Volksparteien ums Überleben kämpfen


So. 06. Oktober 2019, 12.03 - 13.00 Uhr

Jugendkult statt Altenclub?
Wie die Volksparteien ums Überleben kämpfen


Moderation:
Jürg Schönenborn
WDR Programmdirektor
Mitglied der Atlantikbrücke e.V.
alle Bilder: Screenshots

Europaweit verlieren die Volksparteien dramatisch an Zustimmung. Wenn sie nicht gegensteuern, droht ihnen der Fall in die Bedeutungslosigkeit. Sie stehen vor einer fundamentalen Herausforderung: Wie können sie junge Menschen erreichen, die sich von den etablierten Parteien nicht vertreten sehen? Die enttäuscht sind von den älteren Generationen, die ihrer Meinung nach die falschen Entscheidungen treffen und auf ihre Kosten leben - siehe Umwelt und Klima?

Kann die deutsche Politik möglicherweise von Sebastian Kurz lernen? Der Chef der Volkspartei ÖVP hat geschafft, wovon andere Parteien nur träumen können. Seine Partei hat fast 40 Prozent der Stimmen erreicht. Bei den unter 30jährigen war sie erfolgreich wie die Grünen. Sebastian Kurz hat die ÖVP grundlegend erneuert, ohne dabei die alten, konservativen Anhänger zu verprellen.

Plötzlich steht die Politik unter massivem Druck

Hierzulande haben sich CDU und SPD in der Vergangenheit vor allem um ihre ältere, lange Jahre verlässliche Wählerklientel gekümmert. Plötzlich aber steht die Politik unter massivem Druck: Seit Fridays for Future wird jetzt über Themen geredet, die für junge Menschen besonders relevant sind, für die diese auf die Straße gehen.

Doch die aktuelle Debatte um den richtigen Klimaschutz zeigt, dass sich die Jugend mit einer Politik, die die „Kunst des Möglichen ist“ (Kanzlerin Angela Merkel) nicht zufrieden geben will. Sind die Jungen zu radikal für Realpolitik? Kann Politik in ihren Augen überhaupt etwas richtig machen? Wie erklärt sich der Erfolg von Sebastian Kurz? Was braucht es, um junge und ältere Menschen gleichermaßen für sich zu gewinnen? Ist der Schlüssel Charisma, ein neuer moderner Politikertypus, die geschickte Nutzung von sozialen Medien? Welche Botschaften und Themen muss die Politik setzen?

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593 Kommentare - davon 85 gesperrt

Kommentar 383
Christiane Neu schreibt am 06.10.2019, 12:37 Uhr :
Bravo, Herr Schönborn! Da wagt doch der FREIE Journalist Herr Reitz in Erinnerung zu bringen, daß es durchaus kritik- und änderungswürdig ist, daß wer noch nie in die Sozialsysteme eingezahlt hat ebenso viel da heraus bekommt wie jemand der sein Leben lang eingezahlt hat. Da muß ihm natürlich sofort das Wort abgeschnitten werden!

    Antwort von H. R u t h , geschrieben am 06.10.2019, 12:43 Uhr :
    Ja wie so oft, der Fakt passte nicht in den Mainstream, das macht Realität kaputt.

    Antwort von Renate , geschrieben am 06.10.2019, 12:44 Uhr :
    Sehr richtig bemerkt, aber nicht verwunderlich!

    Antwort von Mira Belle , geschrieben am 06.10.2019, 12:47 Uhr :
    Das ist mir auch aufgefallen. Als wenn dieses Thema politisch verboten ist, wie alles, was Ausländer betrifft - einschl. Straftaten, die von den Medien kurz und bündig berichtet werden. Auch so ein Thema, das einfach unterdrückt wird.

Kommentar 462
S.Kalli schreibt am 06.09.2019, 13:04 Uhr :
Absoluter Oberhammer! Lichtgestalt bei den Frauen " Annalena Baerbock ", Bündnis 90 Die Grünen

    meine Antwort auf Kommentar 462 - - - ZENSIERT - - -
    Sie strahlt vor Unwissen, aber sehr laut

Kommentar 502:
Paulus schreibt am 06.09.2019, 13:28 Uhr :
Die Diskussion hat gezeigt, wie sehr Journalisten am inoffiziellen Polit-Sprech der politischen Klasse kleben. Sie wirken z. T. wie Gehirn gewaschen (wie kann man eine Frau Baerbock - die was in ihrem Berufsleben bis jetzt geleistet hat - als Politikerin mit Charisma klassifizieren?). Oder die Auffassung vertreten, nach der sich das "Geschäftsmodell" der Parteien ohne Rest im Stimmenfang erschöpft. Beide Beispiele stehen für bodenlose Naivität. Eine Ausnahme stellt Ulrich Reitz dar, der die tiefer liegenden Konflikte/Ungereimtheiten/Widersprüche/Paradoxien in den politischen Strukturen der Gesellschaft thematisiert. Gruß Paulus

Kommentar 464:
André schreibt am 06.09.2019, 13:04 Uhr :
Artikel 20 des GG wurde von einer Bürgerbewegung für unsere Verfassung in Berlin angebracht und die Staatsmacht hat diese Tafel heimlich weggeräumt.Selbst ein Herr Schäuble frisst dabei Kreide macht aber permanent das Gegenteil von dem was da drin steht.Es ist eine zumutung das unsere Eliten die Demokratie nur immer dann herausstellen wenn es um ihre Macht geht und um ihre Entscheidungsmacht.Das Volk darf auf keinen fall einen erzwingenden bundesweiten Volksentscheid bekommen weil das ihre Lobbyfähigkeit zerstören würde und den Verdienst schmälern würde.Korruption wo man hinschaut und das immer zu lasten der Bürger die brav weiter zahlen sollen während die Reichen sich ihrer Steuerlast entledigen.

Kommentar 510:
G.Bosse schreibt am 06.09.2019, 13:39 Uhr :
Sie haben besonders den Wahlerfolg von Sebastian Kurz diskutiert : Wieso kam es dazu - war es seine Ausstrahlung, sein Alter - usw. Es war beeindruckend, wie sie die wirkliche Ursache für diesen Erfolg umgangen haben : Sebastian Kurz hatte früher und jetzt eine klare, auf die überwiegende Ansicht der Österreicher gestützte politische Strategie zugesichert, nämlich die Eindämmung der Migantenzahlen. Er ist - gerade in Deutschland - dafür in die rechte Ecke geschoben worden. Söder wurde damals beschimpft, weil er Verständnis für Kurz gezeigt hatte. Und ich will Max heißen, wenn die Runde der Journalisten das nicht genau wußte. Braucht Demokratie Helden ? (War eine Frage des Moderators). Die Demokratie braucht Journalisten, die den Mut haben, Tatsachen zu publizieren - nicht "Druherum-Redner".

Kommentar 547:
Regula Renschler schreibt am 06.10.2019, 14:21 Uhr :
Aus Schweizer Sicht habe ich mich gewundert, dass Charisma eine so grosse Rolle spielen soll beim Erfolg politischer Persönlichkeiten und ihrer Gefolgschaft. Stellt das nicht eine Gefahr dar für die Demokratie? Können Charismatiker ihr Talent nicht auch für Manipulation und Verführung missbrauchen? In der Schweiz ist es eher verpönt, wenn jemand als Strahlemann oder Strahlefrau auftritt. Eine gewisse Biederkeit hilft zum Erfolg. Überzeugen muss ein Politiker mit einer Mischung von Sachkompetenz und Glaubwürdigkeit. Ein gutes Beispiel dafür ist die Chefin der Grünen in der Schweiz, Regula Rytz, oder auch der SP-Chef Christian Levrat, erfolgreich und eher trocken. Was die Jungen anbelangt: bei uns bringen sie sich neuerdings sehr erfolgreich in die Politik ein, indem sie "Jungparteien" gründen oder junge Flügel ihrer Parteien und Initiativen oder Referenden starten. Freundliche Grüsse, ich sehe Ihre Sendung regelmässig mit Interesse. Regula Renschler Basel

    Maria Ludwig , geschrieben am 06.10.2019, 14:32 Uhr :
    Ich frage mich gerade ernsthaft, wieviele von den über 700 Abgeordneten im Reichstag unseres Landes so etwas wie Charisma bzw. eine überzeugende Persönlichkeit nebst Fachkompetenz haben? Das ist doch gar nicht mehr notwendig! Die Gesetzestexte schreiben doch sowieso die Lobbyisten der Großkonzerne. Danke nach Basel!

Kommentar 539:
Klara schreibt am 06.10.2019, 14:09 Uhr :
Unsere Parteien hangeln sich von Wahl zu Wahl. Bringen nichts Konkretes zustande, sorgen ab und zu für Schlagwörter das war es dann aber auch schon für den Wähler. Oder es kommt gar nicht beim Wähler an. Merkel erklärt ihre Politik auch immer seltener. Solche Politiker sollen endlich in den Ruhestand gehen. Sie sind nicht mehr nützlich.

    Mandy W. , geschrieben am 06.10.2019, 14:18 Uhr :
    Hat sie es je erklärt? Ich wüßte nicht. Außer, dass alles marktkonform sein soll und man ein gutes Bild abgeben und niemand vergraulen soll, kam doch wenig.

Gerd Jürgens schreibt am 06.10.2019, 13:56 Uhr :
Das Schlüsselwort ist Glaubwürdigkeit und das Standing haben für seine Positionen auch den kalten Wind im Gesicht zu ertragen. Dieses haben leider CDU und SPD verloren und lassen sich am Nasenring von den 9%-Grünen durch die Mangene ziehen. Kaum ist das Klimapaket verabschiedet, schon wird von Hr Brinkhaus Kompromissbereitschaft im Bundesrat angekündigt, die SPD hat ja gleich unmittelbar nach der Verkündung ihre Kritik am Paket kundgetan. Was ist das bloß für ein jämmerlicher Haufen Politiker, die unser Land führen (!) sollen?! Kein Rückgrat, anstatt den Grünen gleich zu sagen dass mehr mit CDU/SPD nicht gibt und es dann eben kein Klimapaket bis zu den Neuwahlen gibt, wird Duckmäusertum praktiziert. Und solche Parteien soll ich dann noch wählen?

Gerd Jürgens schreibt am 06.10.2019, 13:58 Uhr :
Und nochwas, nur weil eine Gruppe am lautesten Schreit und von den Medien größtenteils kritiklos gefeiert wird hat diese noch lange nicht die Mehrheit im Land!

Kommentar 379:
Hajo Kuhn schreibt am 06.09.2019, 12:36 Uhr :
Habeck kann Kurz! Dieser Herr aus dem Norden hat von den einfachste Dingen keine Ahnung, dass hat er gerade in den letzten Wochen bewiesen! Kaum habe ich das geschrieben kommt Herr Söder ins Spiel, ehrlich da fällt mir nichts mehr ein!

Kommentar 390:
Rolf schreibt am 06.09.2019, 12:39 Uhr :
Warum geht es um die Parteien? Geht es nicht, wie es im GG steht um das Staatsvolk? Politik soll für das Volk gemacht werden, nicht für die Parteien. Das fehlt in Deutschland. Hier wird Politik für Minderheiten gemacht. Es wird diesen Minderheiten hinterhergelaufen. Nur um wieder gewählt zu werden. Es geht nur um Macht. Die Mehrheit wird vergessen. Es wird aber dabei vergessen das die älteren, die teilweise nicht Studieren konnten, sondern schon mit 14 Jahren angefangen haben zu arbeiten. Die mussten schon in sehr frühen Jahren ihr Leben selber in die Hand nehmen. Das sollte sich die jetzige Generation erst einmal bewusst werden. Selber nichts leisten aber fordern. Am Tropf der alten hängen. Es ist einfach wenn einen ohne eigene Leistung und Verantwortung alles ermöglicht wird. Hartz IV, Kindergeld, vieles mehr. Viele dieser Generation sind nicht einmal fähig ohne Hilfe der Allgemeinheit für Ihre Familie zu sorgen. Eigenverantwortung ist denen fremd.

Kommentar 392:
E.Dreier schreibt am 06.09.2019, 12:40 Uhr :
Im Jahr 2014 hat Merkel die deutsche Fahne von Gröhe übernommen und kurzerhand in die Ecke gefeuert. Oh, ich habe hier Kurz untergebracht, war keine Absicht. Morgen würde die DDR 70 Jahre Jung. Ob Merkel morgen im stillen Kämmerlein die DDR-Fahne mit Hammer und Sichel heimlich schwenken wird? Zuzutrauen wäre es ihr, oder nicht? Merkel= DDR 2.0


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