Montag, 8. Februar 2021

Presseclub - 07.02.2021 - Machtdämmerung im Kreml – Welche Folgen hat der Fall Nawalny?

Presseclub - 07.02.2021 - Machtdämmerung im Kreml – Welche Folgen hat der Fall Nawalny?
So. 7. Februar 2021, 12.03 - 13.00 Uhr

Machtdämmerung im Kreml – Welche Folgen hat der Fall Nawalny?


Moderation:
Jörg Schönenborn
Programmdirektor des WDR
Mitglied Atlantikbrücke e.V.
Bilder: Screenshots

Die Inhaftierung und Verurteilung von Oppositionsführer Nawalny haben trotz eisiger Temperaturen Massendemonstrationen ausgelöst. Noch nie in der jüngeren Geschichte des Landes sind so viele Menschen an nur zwei Protesttagen inhaftiert worden. Die Sicherheitskräfte gingen mit Schlagstöcken und Elektroschockgeräten gegen die Demonstranten vor. Warum greift Putin zu solch repressiven Mitteln der Härte?

Bis vor kurzem wurde Nawalny in den Kreml-Medien nur als “unbedeutender Blogger” bezeichnet. Seitdem der Oppositionspolitiker das brisante Video “Ein Schloss für Putin” veröffentlicht hat, hat sich das Blatt gedreht. Die Dokumentation wirft Putin vor, sein Reichtum beruhe auf einem korrupten Finanzsystem. Sie wurde auf YouTube 120 Millionen Mal aufgerufen. Das Regime hat inzwischen eine Medienoffensive gestartet, um die Enthüllungen zu widerlegen. Viele Russen glauben den Staatsmedien aber nicht mehr. Dieses Video scheint bei vielen Menschen, deren wirtschaftliche Situation sich seit Jahren verschlechtert, das Fass zum Überlaufen gebracht zu haben.

Entsteht hier gerade eine neue Protestbewegung, ähnlich wie der in Belarus, die Putins System ins Wanken bringen könnte? Wie gefährlich ist Nawalny für den Präsidenten? Ist das der wahre Grund, weshalb Nawalny in einem rechtsstaatlich fragwürdigen Prozess zu knapp drei Jahren Gefängnis verurteilt worden ist? Fakt ist, die Vorgänge in Russland bringen die EU, vor allem Berlin unter Druck. Wie soll die Bundesregierung, die Nawalny nach dem Giftanschlag mit dem Nervengas Nowitschok in der Berliner Charité hat behandeln lassen, auf das Vorgehen der russischen Regierung gegen friedliche Demonstranten und die Verurteilung Nawalnys reagieren?

Ist es jetzt an der Zeit, weiter an der Sanktionsschraube zu drehen? Oder ist das der falsche Weg, wie der ehemalige SPD-Parteivorsitzende Platzek meint? Was soll mit der Gaspipeline Nord Stream 2 passieren? Während Frankreich das Projekt beenden möchte, hält die Kanzlerin daran fest. Was ist der angemessene Umgang mit Putins Russland?

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850 Kommentare, davon 205 Kommentare und Antworten zensiert

Kommentar 813:
Barbara schreibt am 07.02.2021, 14:25 Uhr :
Der Kölner von "Correctiv" hatte wohl versehentlich die Runde des Presseclubs mit einer Büttenrede im Kölschen Karneval verwechselt: Alaaf!
Kommentar 313:
Steffen Plötz schreibt am 07.02.2021, 11:25 Uhr :
Was geschieht wohl, wenn morgen in Deutschland unangemeldete Demos stattfinden, die die Freilassung von Beate Z. zum Ziel haben? Ideologisch spielen die schließlich in der gleichen Liga - aber das interessiert hier wohl niemanden? Oder erinnert sich noch jemand daran, wen Steinmeier und Co. in der Ukraine an die Macht gebracht haben, Zitat Simon Wiesenthal Center: Rassisten, Faschisten und Antisemiten!?
Kommentar 313:
Hubert Wimmer schreibt 07.02.2021, 11:23 Uhr :
Ich möchte im Vorfeld auf Interessenskonflikte hinweisen. Correctiv wurde und wird mehrheitlich von der SPD nahen Brost Stiftung finanziert. Diese Finanzierung wurde ermöglicht und durchgesetzt vom ehemaligen Kanzleramts Minister (Unter Gerhard Schröder ) Bodo Hombach. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing!
Kommentar 837:
Alina Novel schreibt am 07.02.2021, 14:57 Uhr :
Der Presseklub begibt sich in in platte russophobe Niederungen, mit dieser Runde. Auf die Frage einer Zuschauerin nach doppelten Standarts,vulgo Heuchelei, die der Westen bei Nawalny, einem verurteilten Betrüger und schlimmen Rassisten, einerseits und den Whistle-blowern Assange und Snowden andererseits anlegt, tönt es aus der Runde platt wie pseudo-korrektiv: Das ist „whataboutism“ zurück, und mahnt ein Zuschauer die Folgen an, wenn dann der erwiesene Rassist Nawalny, der nicht nur in Deutschland dafür im Knast säße,im Kreml an der Macht wäre, was dann mit dem von ihm gehassten Kaukasiern passieren würde.?? Das interessiert nicht. Da werden Hände in Unschuld gewaschen das man meinen könnte einige Deutsche hätte sich drangemacht die historische Niederlage gegen die Russen zu „korrigieren“ mit Sanktionen, vulgo Wirtschaftskriegen, gegen Russland, die auch deutsche Unternehmer und Verbraucher enorm schaden, und mit einer Nato die bis an die Grenze Russlands vorgerückt ist. Oh, Mann!
Kommentar 810:
Cora Baum schreibt am 07.02.2021, 14:21 Uhr :
Der Größte ("zweit" - nach Nawalny natürlich) Feind für Putin sind doch die erneuerbaren Energien oder? Nur mit Gas und Öl hat Russland die Möglichkeit seine Wirtschaft am Laufen zu halten.
    Antwort von
    D. Schmeer , geschrieben am 07.02.2021, 14:39 Uhr :
    Russland ist das Land mit dem grössten Vorkommen an Bodenschätzen. Das muss doch extreme Begehrlichkeiten im tiefsten Westen wecken.

Kommentar 804:
O. Preusse schreibt am 07.02.2021, 14:11 Uhr :
Wie weiter mit Russland? Ist diese Frage ernst gemeint? - Liest sich fast wie weiter mit Deutsch-Südwestafrika, wie weiter mit Deutsch-Ostafrika, mit Deutsch-Neuguinea, Samoa, Bismarck-Atoll usw. Ist Russland von all unseren Kolonien übriggeblieben?
Kommentar 795:
Klaus Winkler schreibt am 07.02.2021, 13:56 Uhr :
Offenbar haben sich diverse Think-Tanks in den USA mal wieder ein Spielchen ausgedacht, wie man sogar in Russland einen Regimechange durchziehen könnte. Hauptfigur Staatsschauspieler Nawanly. Und offenbar ging der Geniestreich sogar so weit - als daß man annahm die russische Regierung würde begeistert mitspielen und sich widerstandlos absetzen lassen. Man kann es ja mal versuchen. Vielleicht klappt es demnächst mit den Natotruppen in der Ukraine. Wir werden sowas von bedroht durch Russland!
    Antwort von
    Dieter S. , geschrieben am 07.02.2021, 14:18 Uhr :
    Also in Weissrussland hat es schon mal nicht geklappt. Und das war gut so.
    Antwort von
    Nikolai W. , geschrieben am 07.02.2021, 14:30 Uhr :
    Klappt bei denen nicht! Ukraine hat es mit sich machen lassen, aber Russland und Weißrussland sind nicht so dumm. Übrigens, in der Ukraine gibt's keine russische Armee und das ist Fakt, aber ein anderes Thema. Mit freundlichen Grüßen

Kommentar 793:
KlausH schreibt am 07.02.2021, 13:54 Uhr :
Ich bin dankbar dafür, dass einer der Zuschauer in der Fragerunde einige widerwärtige Aussagen (z.B. bezüglich Muslimen) von Nawalny benannt hat. Ich hatte den Eindruck, dass man sich hier in der Runde ertappt fühlte. Nein, man kann sich eben nicht auf Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Meinungsfreiheit berufen und dann solche Leute wie Nawalny mit ihrer Fremdenfeindlichkeit hoffähig machen. Alleine schon durch die Auswahl des Titels der heutigen Sendung, der den Namen Nawalny beinhaltet, versucht man diese Figur reinzuwaschen.
    Antwort von
    Gregor Schnürle, geschrieben am 07.02.2021, 14:32 Uhr :
    Gern geschehen, das war ich.

Kommentar 284:
Frank S. schreibt am 07.02.2021, 11:04 Uhr :
Das über 100 Millionen mal auf russisch gestreamte Nawalny-Video "Ein Schloss für Putin" existiert im Internet nicht als deutsche oder englische Übersetzung. Lediglich automatische Computerübersetzungen gibt es. Das zeigt, dass die Medien den Usern im Internet die genauen Details einer investigativen Recherche vorenthalten, die auf dem Wissen von vielen Whistleblowern beruht und die systematische Verflechtung von Politik, Geheimdiensten, Mafia, Wirtschaft in Russland aufdeckt. Die deutsche Wirtschaft, die Handel mit Russland treibt, interessiert das nicht. Wie Steinmeier mit Nord Stream eine Brücke nach Russland bauen zu wollen, verhöhnt die Menschenrechte und Reste von Demokratie in Russland. Ein Dialog mit Russland ist nicht möglich, solange Nawalny in einem Straflager zugrunde gerichtet werden soll und nicht frei ist.
    Antwort von
    D. Preuß , geschrieben am 07.02.2021, 11:15 Uhr :
    Sie wissen aber, dass das Video von Nawalnys Team (wer immer das bezahlt) in Deutschland mit amerikanischer Unterstützung produziert wurde. Und meinen Sie wirklich, dass es mit einem Typen wie Nawalny dort demokratischer zuginge?
    Antwort von
    Heinz Becker , geschrieben am 07.02.2021, 11:21 Uhr :
    Ist denn weiterhin ein Dialog mit Großbritannien möglich solange Julian Assange dort zugrundegerichtet und nicht freigelassen wird?
    Antwort von
    Frank S. , geschrieben am 07.02.2021, 11:24 Uhr :
    Frank S. gibt es zwei mal hier.Von mir ist das nicht.Ich werde unter einem anderen Namen schreiben.Liebe Gästebuchmoderatoren,lasst euch mal was einfallen,damit hier nicht verschiedene unter gleichem Namen schreiben.
    Antwort von
    Christoph Metzger , geschrieben am 07.02.2021, 11:24 Uhr :
    Dieser Kommentar wurde gesperrt, weil er gegen unsere Netiquette verstößt. (die Redaktion)
    Antwort von
    Frank S. , geschrieben am 07.02.2021, 11:27 Uhr :
    Liebe Moderatoren.Lasst euch mal was einfallen,das hier nicht zwei unter gleichem Namen schreiben.Das ist nicht von mir.
    Antwort von
    MariA , geschrieben am 07.02.2021, 11:29 Uhr :
    Gegenüber der unmenschlichen vielmonatigen Isolationshaft von Assange lebt Nawalny wie im Urlaub! Und auch Guantanamo dürfte wesentlich schlimmer sein!!


Kommentar zu „Presseclub" vom 7.2.2021

Die Geschichten zu Putins Verbrechen werden immer abstruser.

Putin lässt Nawalny in Russland vergiften und dann nach Deutschland ausreisen, wo ein Bundeswehr-Labor feststellt, dass er mit Novichok ( womit sonst?) vergiftet wurde. Was für ein Idiot, dieser Putin! Der war nun beim Sowjet-Geheimdienst KGB. Nicht zu fassen!

Übrigens, Novichok wurde in der SU als Nervengift entwickelt und war nach dem Zerfall der SU allen westlichen Geheimdiensten zugänglich.

Ähnlich die Skripal-Story. Da hatte Putin den ausgetauschten Doppelspion Skripal in England mit dem absolut tödlichen Novichok, was in höchster Reinheit auf der Türklinke von Skripals Haus festgestellt wurde, 3 Monate vor der Fußball-WM 2018 in Russland vergiften lassen. Skripal saß vorher 4 Jahre in russischen Gefängnissen, wo ihm nichts passierte. Die Videoüberwachung von Skripals Haus zeigte, dass er 9:15 Uhr das Haus mit seiner Tochter verließ und mit dem Auto wegfuhr, bis zu seinem Auffinden bewusstlos auf einer Parkbank aber nicht mehr zu Hause war. Die angeblichen Mörder reisten mit dem Zug lt. Metropolitan Police mittags erst an. Es gibt auch keine Videoaufzeichnung von den Mördern an der Türklinke. Kann das die Erklärung sein, weshalb Skripal und seine Tochter noch am Leben sind? Die Fischgaststätte, wo die Beiden Mittag aßen, war allerdings danach über 4 Wochen geschlossen.

Oder die MH17-Story, die Schravan von Correctiv unbedingt als Putins weiteres Verbrechen im Presseclub erwähnen musste. Das war ja auch das Meisterstück von Correctiv, die Doku „MH17 – Suche nach der Wahrheit“. Da wurde ein Zeuge für den Abschuss mit der russischen BUK-Rakete präsentiert – gemalt in einem Cartoon. Die beiden Journalisten Billy Six und Max van der Werff befragten unabhängig voneinander Leute, die da wohnten. Die wurden auch gezeigt. Aber niemand hatte den BUK-Abschuss bemerkt. Es hätte einen Riesenknall und Kondensstreifen am Himmel geben müssen. Auf keinem der Fotos vom Abschuss waren Kondensstreifen zu sehen. Was die Zeugen bemerkten, waren mehrere Flugzeuge in der Luft zu diesem Zeitpunkt. Die JIT, eine Kommission, die die Schuld von Russland oder der Ukraine am Abschuss feststellen sollte, hatte aber nur die Ukraine als Mitglied. Dass von vornherein Russland als Schuldiger feststand, bestätigte der Premier von Malaysia.

Peter Haisenko (Webseite anderweltonline.com), ehemaliger Pilot der Lufthansa hatte schon 9 Tage nach dem Abschuss bewiesen, dass es nur ein ukrainischer Kampfjet sein konnte. Kreisrunde Löcher in den Wrackteilen können nie von Schrapnells einer BUK stammen, aber von der Bordkanone eines Kampfjets. Der Pilot Woloschin kehrte nach Zeugenaussagen verstört vom Einsatz zurück. Eine Luft-Luft-Rakete fehlte. Er wurde sofort in eine andere Einheit versetzt. 2018 nahm er sich das Leben. Die MH17 sollte eigentlich das Kampfgebiet südlich umfliegen, wurde aber wegen eines Gewitters nach Norden umgeleitet. Woloschin sah dieses große weiße Flugzeug mit den blauen und roten Längsstreifen (wie die russische Fahne)….
Das wurde nie in die Untersuchungen der JIT einbezogen. Zum Schluss der Untersuchung sollte gegen 4 Russen aufgrund von abgehörten Telefongesprächen durch den ukrainischen Geheimdienst Anklage erhoben werden. Sie brachten früh die BUK genau an die Stelle, wo nachmittags die umgeleitete MH17 lang flog. Zufälle gibt es!

Wie vertrauenswürdig dieser Geheimdienst ist, wurde mit der Babtschenko-Nummer 2018 bewiesen. Da wurde auf Putins Befehl der Journalist Babtschenko in Kiew auf der Straße erschossen und erschien putzmunter am nächsten Tag zusammen mit dem Chef des Geheimdienstes, beide süffisant lächelnd, in einer Pressekonferenz.

Was ist nun das nächste Verbrechen Putins? Mal etwas ganz Großes? z.B. Überfall auf Estland. Das hatte doch einer von der Atlantikbrücke im objektiven deutschen Fernsehen und bestbezahlte Kommentator – von unseren Zwangs-GEZ-Beiträgen- Claus Kleber schon im April 2019 prophezeit. Warum hat es Putin denn noch nicht gemacht, wo die Verteidigung des Baltikums „Defender2020“ wegen Corona ausfiel und die Polen und Balten schutzlos dem bösen Aggressor ausgeliefert waren?


F. Schmidt


1 Kommentar :

  1. Mich erreichte per Email ein interessanter Kommentar zum Beitrag Presseclub vom 7.2.2021.
    Google ist der Betreiber von Blogspot, bei denen auch dieser Blog gehostet ist, und von denen aus wird es immer schwieriger anonym einen Kommentar abzusenden. Deshalb habe ich ihn an den Blogbeitrag angehängt.

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