Samstag, 10. Februar 2018

WeMoveEU - Geht gar nicht: Gesundheit und Kohle versichern!

Der Chef von Generali hat es in der Hand: Wird ein großer Versicherungskonzern aus der schmutzigen Kohle aussteigen? Und damit den Kohleausstieg insgesamt voranbringen. Sorgen wir dafür, dass Herr Donnet die richtige Entscheidung trifft. Zeigen wir ihm, dass er viele Kunden in ganz Europa verliert, wenn er weiter die Kohleindustrie unterstützt. 
Liebe Leser,

täglich sterben in Europa mehr als 50 Menschen vorzeitig an Krankheiten, die durch Abgase aus Kohlekraftwerken verursacht wurden.[1] Dennoch läuft das Geschäft mit der schmutzigen Kohle weiter. Zu vielen Konzernen sind ihre Gewinne wichtiger als unsere Gesundheit oder der Schutz von Umwelt und Klima.

Einer dieser Konzerne ist die Generali Versicherung. Millionen Bürgerinnen und Bürger schenken dem Unternehmen das Vertrauen und versichern ihr Leben und ihre Eigentum bei Generali. Doch zugleich versichert der Konzern in großem Stil Kohlekraftwerke, die ganz Europa mit giftigen Abgasen überziehen.

In diesen Tagen steht bei Generali eine Grundsatzentscheidung an. Es geht um die Frage, ob der Konzern seine Unterstützung der Kohleindustrie fortsetzen soll oder nicht. Eine Person, der Vorstandschef der Firma, hat es in der Hand: Er kann viele Leben retten - oder uns dazu verdammen, noch auf Jahrzehnte weiter giftige Abgase einatmen zu müssen.

Privatkunden machen bei Generali einen sehr großen Teil des Umsatzes aus. Deshalb können wir Einfluss darauf nehmen, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickelt. Wir alle sind Kundinnen und Kunden, die Generali jetzt und in Zukunft in ganz Europa hat oder haben könnte. Wenn möglichst viele von uns fordern, dass der Konzern aus der Kohle aussteigt, wird Generali ihre Gewinne bedroht sehen. Unterzeichnen Sie jetzt unseren Appell an den Chef von Generali!

Unterzeichnen Sie jetzt!

Generali gehört zu den Top-Versicherern in Europa. Die Firma hat ihren Hauptsitz in Italien, betreibt aber europaweit Zweigstellen. Höchstwahrscheinlich gibt es auch in der Stadt, in der Sie leben, eine Generali-Niederlassung. Zu Generali gehören auch Aachen Münchner, CosmusDirekt, Envivas und Advocard. [3] Vielleicht haben Sie sogar Ihren Hausrat dort versichert oder eine Lebensversicherung abgeschlossen. [4] Gleichzeitig steckt Generali Milliarden in die fossile Industrie und versichert Tagebaue und Kohlemeiler und damit den Ausbau der schmutzigen Kohlewirtschaft.
Auf der einen Seite versichert Generali ein Kind, das an Asthma leidet und verspricht, seine Versicherten vor Risiken bewahren zu wollen. Auf der anderen Seite trägt das Unternehmen mit dazu bei, dass Kohleabgase entstehen, die das Kind krank gemacht haben.

Aber es gibt Hoffnung: Ein Umdenken in der Branche ist möglich - und hat bereits stattgefunden! Vor kurzem hat sich der Konzern Axa, der größte Versicherer der Welt, aus dem Geschäft mit der Kohleindustrie verabschiedet. [5] Axa zieht Milliarden aus der Kohle ab und investiert sie in saubere Energien. Damit zeigt das Unternehmen uns und der gesamten Branche, was möglich ist, wenn man nur will.

“Als Vater von zwei Kindern will ich mit dem Unternehmen, das ich leite, alles tun, was ich kann, damit wir keine Vier-Grad-Welt bekommen,” sagte Axa-Chef Thomas Buberl, als er die Pläne des Versicherers bekannt gab. [6] Eine um vier Grad wärmere Welt würde einen katastrophalen Klimawandel bedeuten. 

Es ist Zeit, dass auch Phillipe Donnet, der Chef von Generali, solche historischen Worte ausspricht. Die Chancen dafür stehen gut - wenn wir genug Druck machen. Generali ist der einzige große Versicherungskonzern, der sich noch keinen Schritt in Richtung Kohleausstieg bewegt hat. Doch gerade ist Generali dabei, eine neue Strategie zum Umgang mit der Kohle zu entwickeln. Der Vorstandsvorsitzende Philippe Donnet ist dabei die Person, auf die es ankommt. Er wird die Entscheidung treffen.

Unser Druck kann bei der Entscheidung pro oder contra Kohle das Zünglein an der Waage sein. Wenn wir nichts unternehmen, ist die Gefahr sehr groß, dass der Konzern einfach weitermacht wie bisher. Das würde bedeuten, dass wir noch auf Jahrzehnte schmutzige Kohlemeiler mit ihren giftigen Abgasen buchstäblich am Hals haben. Unterzeichnen Sie jetzt unseren Appell!

Unterschreiben Sie unseren Appell!

Durch das Engagement und die Entschlossenheit von Umweltorganisationen und Bürgerbewegungen auf der ganzen Welt verliert die Kohleindustrie ihre wichtigste Basis: Geld. Firmen, Banken, Pensionsfonds und auch Städte wie New York ziehen ihre Investments ab. Divestment wird das genannt. Wenn aber kein Geld mehr fließt, ist die Kohle am Ende. [7] Schmutzige Energie wird zur Vergangenheit. Sie und ich können Teil dieses Wandels sein.

Generali hat viel Geld in Kohle-Beteiligungen gesteckt. [8] Doch den weitaus größeren Umsatz macht die Firma mit Menschen wie Ihnen und mir, indem sie unser Zuhause und unsere Gesundheit versichert. Wir sind eine europäische Bürgerbewegung von fast einer Million Menschen. Viele von uns sind Kunden von Generali oder könnten es in Zukunft sein. Das gibt uns eine sehr gute Position, um Druck auf Generali auszuüben. Wir müssen uns nur zusammentun und gemeinsam handeln.

Sorgen wir dafür, dass Kohle zu einem geschäftlichen Risiko wird. Wenn Generali fürchten muss, in ganz Europa Kunden zu verlieren, kann das den entscheidenden Anstoß geben, sich aus der schmutzigen Kohle zu verabschieden.
Wir grüßen aus vielen Ecken Europas
Jörg Rohwedder (Lübeck)
Virginia López Calvo (Madrid)
Julia Krzyszkowska (Warschau)
Olga Vuković (Bologna)
Mika Leandro (Bordeaux)


für das gesamte WeMove.EU-Team
P.S.: Versicherung, das klingt vielleicht ein bisschen langweilig. Aber ohne Versicherung können keine neuen Kohlekraftwerke gebaut werden. Keine neuen Kohlekraftwerke bedeuten für uns alle bessere Luft - so könnten Leben gerettet werden. Unterzeichnen Sie jetzt!

Referenzen
[1] 23.000 vorzeitige Todesfälle in der EU durch Abgase von Kohlekraftwerken: https://www.clientearth.org/coal-plant-pollution-causes-23000-early-eu-deaths-year/
[2] https://www.huffingtonpost.com/entry/coal-insurance_us_59482dd0e4b0edb84c14cfcd
[3] Karte einiger der wichtigsten Büros von Generali in Europe: http://bit.ly/2BLx0re
[4]  Generali legt durch Geschäft mit Lebensversicherungen zu: https://www.ft.com/content/24003816-7782-11e7-90c0-90a9d1bc9691
[5] AXA setzt neue Maßstäbe für fossiles Divestment: >https://unfriendcoal.com/2017/12/13/axa-sets-bar-fossil-fuel-divestment/
[6] Versicherungsriese stößt Investments in Ölsand-Pipelines ab: https://www.theguardian.com/environment/2017/dec/12/insurance-giant-axa-dumps-investments-tar-sands-pipelines
[7] New York City will 5 Milliarden US-Dollar aus fossilen Investments abziehen und Ölfirmen verklagen http://bit.ly/2EuYXk9
[8] Dirty business: insurance companies supporting the growth of Polish coal: https://unfriendcoal.com/dirty-business/


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