Dienstag, 13. Februar 2018

change.org - Missbrauch

#blackcarpetberlinale
Liebe Leser,

als Schauspielerin weiß ich, wie verunsichernd Machtstrukturen und wie überwältigend Abhängigkeitsgefühle sein können. Wie viel Raum für Übergriffigkeit in professionellen Hierarchien liegen kann. Ich weiß, wie ausgeliefert und allein man sich in dieser “Normalität” als Frau fühlen kann, besonders wenn niemand darüber spricht.

Aber jetzt sprechen wir.

#metoo ist der kathartische Wirbelsturm, der sich endlich Bahn bricht. Endlich fällt Licht auf ein längst überholtes System und legt die Missstände nicht nur einer Branche, sondern einer ganzen Gesellschaft offen, die so lange stillschweigend hingenommen wurden.

Eine unaufhaltsame Veränderung liegt in der Luft. Oprah Winfrey hat es auf den Punkt gebracht: „Time’s up!“

Weltweit erheben Frauen genau jetzt ihre Stimmen und verbinden sich. Ihre Selbstermächtigung ist der erste Schritt der kommenden, tiefgreifenden und bleibenden Veränderungen der Strukturen in denen wir leben, lieben und arbeiten. Es geht um eine gemeinsame Zukunft. Eine Zukunft ohne #metoo.

Es ist unsere Verantwortung, weiter für die Sichtbarkeit der Bewegung zu sorgen. Denn die ganze Welt schaut uns zu und darum sind wir als Mitglieder der Filmbranche jetzt aufgefordert, klare Zeichen zu setzen.

In Hollywood trugen die Schauspielerinnen schwarz. In Berlin wollen wir einen schwarzen Teppich.

Es ist unsere Verantwortung, der Welt zu signalisieren, dass sexueller Missbrauch, Übergriffe und Diskriminierung von Frauen nicht länger ungesehen bleiben - und das nicht nur in unserer Branche.

Deshalb fordere ich Dieter Kosslick, Direktor der Berlinale auf, eindeutig Position zu beziehen: Färben Sie den roten Berlinale-Teppich schwarz und setzen Sie ein Zeichen gegen sexistische Übergriffe, Diskriminierung und Missbrauch in der Filmbranche.

Black is the New Red! ​Fordert jetzt mit uns den schwarzen Teppich für die Berlinale! #blackcarpetberlinale

Vielen Dank!
Claudia Eisinger
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