Montag, 26. Februar 2018

Suhail al-Hassan, "der Tiger", steht vor der Rebellenhochburg Ost-Ghuta

Thema: Syrien
23.02.2018
Assads Elitegeneral
Der «Tiger» ist bereit zum Angriff auf Ost-Ghuta

Brigadegeneral Suhail al-Hassan steht vor den Toren der Rebellenhochburg Ost-Ghuta. Um den «Tiger» hat sich ein regelrechter Personenkult entwickelt.

Foto: Twitter
Der Tiger lächelt nie. Doch seine Soldaten lieben ihn. Tiger, das ist der Kampfname von Brigadegeneral Suhail al Hassan. Der 47-Jährige kommandiert die nach ihm benannten Elitetruppen und ist einer von Assads besten und gefürchtetsten Kommandeuren.

«Er ist einer der angsteinflössendsten Menschen, die ich je getroffen habe», schrieb «Independent»-Korrespondent Robert Frisk, nachdem er al Hassan 2014 in Aleppo getroffen hatte, damals noch im Rang eines Obersts. Heute steht der Tiger vor den Toren der Rebellen-Enklave Ost-Ghuta, bereit zum Angriff. «Wenn ihr nach Hilfe schreit, wird euch niemand hören», drohte er kürzlich bei einer Ansprache.

Zuerst Bomben, dann Bodentruppen

Er kämpfe nur gegen Terroristen, sagt er. Vor der Schlacht wendet er sich über Lautsprecher an seine Gegner: «Es gibt eine Alternative zu Krieg und Zerstörung. Ihr könnt lebend da rauskommen. Lasst mich euch nicht zerstören», sagt er jeweils. Gnade für die, die ihn verraten, kennt er keine: «Alle, die mich betrogen haben, sind gestorben», so seine Aussage.

Al Hassans Soldaten sind berüchtigt und waren an vielen Schlachten im syrischen Bürgerkrieg beteiligt, so auch an der Rückeroberung Aleppos 2017. Die Geschehnisse dort gleichen den heutigen, wie der «Spiegel» schreibt: Mit Artillerie und Luftschlägen wird das Feindgebiet in Trümmer gelegt, bevor die Eliteeinheiten den Häuserkampf beginnen.

Der Krieger ist auch ein Dichter

Um den charismatischen General hat sich ein regelrechter Personenkult entwickelt. Junge Männer posieren mit ihm auf Social Media und feiern ihn wie einen Popstar. Die Facebook-Seite seiner Brigade hat über 11'000 Likes. Zum «Independent» sagte er Dinge wie: «Meine Gegner sind keine Menschen, sondern nur Kreaturen.»

Doch der unbarmherzige Krieger ist auch ein Poet. Fast immer, wenn er vor seine Soldaten tritt, trägt er eines seiner Gedichte vor. Und auch über die Frontlinien hinweg werden seine Werke gesendet, wie er und mehrere seiner Berater erklärten.

Wird er einmal Assads Nachfolger?

Geboren wurde al Hassan 1970 in der Stadt Jableh am Mittelmeer. Seine militärische Laufbahn begann in den 90er-Jahren in der syrischen Luftwaffe, zu Beginn des Bürgerkriegs 2011 wurde er zu den Spezialkräften versetzt. Seit 2013 führt er seine eigene Spezialtruppe, die «Tiger-Kräfte» an, und ist mittlerweile Brigadegeneral.

Sogar Wladimir Putin hat den General schon persönlich gelobt. Als der russische Präsident im Dezember eine Luftwaffenbasis in Syrien besuchte, sagte er zu al Hassan: «Bashar al-Assad und meine russischen Kollegen haben mir gesagt, dass Ihre Kräfte mutig sind und effektiv kämpfen.» Deswegen und wegen seiner Beliebtheit unter Regime-Anhängern mutmassen viele Beobachter, dass er dereinst Assad als Präsidenten beerben könnte. (nk)

Mit freundlicher Genehmigung von epochtimes.de

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