Das Wirtschaftswachstum der Eurozone ist in diesem Quartal zum Stillstand gekommen. In Deutschland und Italien ist das BIP geschrumpft, in Frankreich stagniert es. Die Wirtschaft in den Krisenländer Spanien und Portugal hingegen wächst wieder.
Die Wirtschaft in der Euro-Zone ist im Frühjahr nicht gewachsen. Vor allem eine Flaute in den drei größten Volkswirtschaften Deutschland, Frankreich und Italien sorgte dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Währungsraum zwischen April und Juni auf dem Niveau des Vorquartals verharrte, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte.
Von früheren Krisenstaaten wie Spanien und Portugal hingegen kamen Lichtblicke mit einem Wachstum von je 0,6 Prozente. „Die Probleme des Euro-Raums sind inzwischen nach Norden gewandert“, betonten die Volkswirte der Commerzbank. In Deutschland schrumpfte die Wirtschaft überraschend um 0,2 Prozent und damit so stark wie seit gut einem Jahr nicht mehr (mehr hier). In Frankreich gab es nur eine Stagnation. Und Italien rutschte mit einem Minus von 0,2 Prozent zurück in die Rezession.
Anfang des Jahres hatten die 18 Länder der Währungsunion noch um 0,2 Prozent zugelegt. Danach machte sich allerdings Unsicherheit über die Folgen der Ukraine-Krise breit. Dies bekam auch die größte Volkswirtschaft der Euro-Zone zu spüren: Die deutschen Firmen gaben weniger für Maschinen und Anlagen aus. Zudem sanken im zweiten Quartal die Bauinvestitionen, da viele wegen des milden Winters bereits auf den Jahresbeginn vorgezogen worden waren. Dieser Bauboom hatte Deutschland Anfang 2014 noch ein kräftiges Wachstum von 0,7 Prozent beschert.
Der BIP-Rückgang sorgte nun für Ernüchterung, da auch der Außenhandel überraschend bremste. Denn die Exporte stiegen weniger stark als die Importe. Für Impulse sorgten einzig die Verbraucher und die öffentlichen Haushalte, die ihren Konsum jeweils leicht steigerten. Im dritten und vierten Quartal rechnet Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zwar wieder mit Wachstum. Er warnte aber: „Die Risiken aus dem außenwirtschaftlichen Umfeld haben sich aber fraglos erhöht.“
Auch für Frankreich sind die Aussichten weniger rosig. Die Regierung in Paris halbierte ihre Wachstumsprognose für 2014 und rechnet mit einer höheren Neuverschuldung. Das Bruttoinlandprodukt werde voraussichtlich nur um 0,5 Prozent zulegen, so Finanzminister Sapin. „Die Wahrheit ist, dass Frankreich als direkte Folge der schleppenden Konjunktur und der ungenügenden Inflation seine Defizitziele in diesem Jahr nicht erreichen wird.“ Die Neuverschuldung werde 2014 wohl über der Vier-Prozent-Marke liegen – statt wie angestrebt bei 3,8 Prozent. Die EU-Kommission hat Frankreich Aufschub bis 2015 gewährt, um das Defizit wieder unter die erlaubte Drei-Prozent-Grenze zu drücken. Gelingt das nicht, drohen Strafen.
Positive Überraschungen lieferten Spanien und Portugal – jeweils mit einem Wachstum von 0,6 Prozent. „Einige der früheren Krisenländer legen nach teilweise tiefgreifenden Reformen im Trend wieder deutlich zu“, sagte Commerzbank-Experte Ralph Solveen. In den Niederlanden ging es nach einem Dämpfer zum Jahresauftakt wieder mit 0,5 Prozent bergauf. Auch Griechenland steuert nach sechs Jahren auf ein Ende der Rezession zu. Im Frühjahr schrumpfte die Wirtschaft nur noch um 0,2 Prozent zum Vorjahresquartal und damit so wenig wie seit 2008 nicht mehr.
Nach den überwiegend schwachen Daten läuft es wohl darauf hinaus, dass die Konjunktur im Euro-Raum 2014 weniger stark anzieht als erhofft. Die EU-Kommission hatte im Mai noch plus 1,2 Prozent veranschlagt. Die NordLB rechnet nun nur noch mit 0,7 Prozent Wachstum. „Von einem Aufschwung im Euro-Raum kann weiterhin keine Rede sein“, betonte auch Commerzbanker Solveen.
Investitionen sinken: Deutsche Wirtschaft schrumpft deutlich
Das BIP schrumpfte im zweiten Quartal um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Die Ukraine-Krise, der milde Winter und das Schwächeln der Wirtschaft in Frankreich werden als Begründung angeführt. Die Bundesregierung rechnet 2014 allerdings noch mit 1,8 Prozent Wachstum.
Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr erstmals seit gut einem Jahr geschrumpft. Wegen des schwächelnden Außenhandels und sinkender Investitionen fiel das Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni überraschend um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet.
Indes fielen die Renditen für zehnjährige deutsche Staatsanleihen auf den historischen Tiefstand von unter einem Prozent.
„Das ist nur eine Delle“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer zum Wirtschaftswachstum. „Ich sehe keine Rezessionsgefahr.“ Holger Sandte von der Nordea Bank macht nicht nur die Ukraine-Krise für die Flaute verantwortlich: „Vielleicht noch wichtiger ist die anhaltende Schwäche in wichtigen Partnerländern wie Frankreich und Italien.“
Bei Deutschlands wichtigstem Handelspartner Frankreich stagnierte die Wirtschaft im Frühjahr. Die Regierung in Paris halbierte deshalb ihre Wachstumsprognose für 2014 und rechnet mit einer höheren Neuverschuldung. Das Bruttoinlandprodukt werde voraussichtlich nur um 0,5 Prozent zulegen, schrieb Finanzminister Michel Sapin in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung Le Monde.
Wegen des Rückschlags in den beiden größten Volkswirtschaften der Euro-Zone dürfte es auch im Währungsraum nicht so gut gelaufen sein. Experten hatten bisher mit einem Wachstum von 0,1 Prozent gerechnet.
In Deutschland war die Wirtschaft im ersten Quartal noch um (revidiert) 0,7 Prozent gewachsen und hatte vor allem vom milden Winter profitiert. Deshalb waren viele Investitionen in der Baubranche vorgezogen worden, die nun im Frühjahr fehlten, wie die Statistiker erklärten. Aber auch bei Ausgaben in Maschinen und Anlagen hielten sich die Firmen zurück. Da die Exporte weniger stark stiegen als die Importe, dämpfte der Außenhandel die Konjunktur zusätzlich. Für Impulse hingegen sorgten die privaten Verbraucher und die öffentlichen Haushalte, die ihren Konsum jeweils leicht steigerten.
Die Bundesregierung rechnet 2014 noch mit 1,8 Prozent Wachstum und 2015 mit plus 2,0 Prozent. Wegen der Folgen der Ukraine-Krise und wachsender Unsicherheiten haben zuletzt viele Ökonomen allerdings ihre Schätzung für dieses Jahr gesenkt. „Wir haben unsere Prognose bereits von 2,0 auf 1,7 Prozent heruntergenommen“, sagte Commerzbanker Krämer. Er betonte aber: „Um ein solches Wachstum beneiden uns die meisten Länder in der Euro-Zone.“
Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN
und hier: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/08/14/investitionen-sinken-deutsche-wirtschaft-schrumpft-deutlich/
» der Kommentar des Blogschreibers «
Oh je, wie würde es erst aussehen, wenn Prostitution, Zigarettenschmuggel und Rauschgifthandel nicht mit ins BIP einflössen?"Russland vernichtet Wohlstand in Deutschland" hetzt DIE WELT. Dabei hat doch jeder normal denkende Mensch gesehen, dass die Sanktioniererei Russland gegenüber voll auf die EU und besonders auf Deutschland zurückschlägt, nur Frau Merkel nicht.
Und die USA? Sanktionen? Ein 500 Millarden-$-Deal zwischen EXXON und Rosneft, was sagen Sie dazu Frau Merkel? Ihre Freunde bekommen Wachstum und Sie verhängen Sanktionen gegen Russland! Die deutsche Wirtschaft wird es Ihnen danken.
Kommentare
Terry sagt:
Heute im Spiegel: “Putin schafft es teilweise sogar, einen Keil zwischen die westlichen Länder zu treiben. Die Forschung zeigt: Sanktionen sind nur erfolgreich, wenn die Sanktionierer einheitlich handeln und auch bereit sind, einen gewissen Preis zu bezahlen.”
Gesagt – getan: alle US-Vasallenstaaten der EU handeln einheitlich und schießen sich selbst in’s Knie.
Und USA macht was? 500 Millarden-$-Deal zwischen EXXON und Rosneft (Gasprom)
https://www.youtube.com/watch?v=VG5P2cQN87E
Robby sagt:
Das ist nur eine Delle“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer zum Wirtschaftswachstum. „Ich sehe keine Rezessionsgefahr.
Da bin ich aber sehr beruhigt, wenn der Chefvolkswirt von der Commerzbank so was sagt. Die müssen es ja wissen. Die von der Commerzbank haben ja so viel drauf.
Darum musste die Commerzbank ja auch nicht vom deutschen Steuerzahler gerettet werden, bei so viel Fachwissen.
fuzzy sagt:
Wachstum dank Prostitution u. Rauschgifthandel.
Detlev G. Pinkus sagt:
Deutsche Wirtschaft schrumpft deutlich! Was hat man erwartet? Wenn man nichts aendert, holt einem die Vergangenheit ein. Das hat diese Angela Merkel noch nicht begriffen.
Zunaechst sollte Angela Merkel die Verstimmung mit Russland wieder ins Lot bringen, denn auf die USA zu hoffen, ist absolut sinnlos, die habenselbst genuegend Probleme, und versuchen zu Lasten Europas sich selbst wieder zu regenerieren.
Fuer Deutschland kann man nur hoffen, dass diese USA hoerige Angela Merkel schnellstens abgeloest wird. Schlechter kann es gar nicht mehr werden.
Jetzt war es der milde Winter-:) Wir werden verscheißert wie noch nie! sagt:
Also ganz ehrlich ich muss mich bald übergeben vor Lachen!
Jetzt soll der milde Winter schuld sein am schrumpfen der sogenanten Deutschen Wirtschaft?
Hä? Habe ich da milder Winter gehört?
Ja warum wurde im letzen Winter argumentiert der harte Winter wäre mit schuld gewesen am geringen Wachstum der Wirtschaft??
Ich glaube wir werden verblödet von Politik und Wirtschaft, man argumentiert wie es in den Kram passt!
Wie soll es auch anders sein wo keine einzige Statistik die wirkliche Realität wiedergibt und so gebogen werden bis es passt, und EZB die Inflation als Maxime erhebt, Verträge von EU und Regierung wie der Bail out Klausel gebrochen werden, ein ESM installiert wird der größte Betrug an den Bürger bedeutet, Steuergelder in irrsinniger Höhe in die EU fließen und…………….!
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