Thema: Ukraine
Gorbatschow warnt vor "schrecklichem Blutvergießen" in Europa
Der russische Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow hat angesichts der Eskalation im Ukraine-Konflikt vor einem "schrecklichen Blutvergießen" in Europa gewarnt. Es dürfe nicht dazu kommen, dass sich der Konflikt etwa durch ein militärisches Eingreifen Russlands zu einer internationalen Krise ausweite, mahnte der 83 Jahre alte ehemalige Sowjetpräsident in einem Moskauer Radiosender. Die Nachbarstaaten Russlands fürchten ein "neues russisches Imperium" - und ziehen Vergleiche zu Hitler-Deutschland.
"Wenn der Staat angerührt wird, (...) dann werden dort alle hineingezogen. Wir könnten dann zu einem schrecklichen Blutvergießen in Europa kommen. Das darf nicht zugelassen werden", sagte Gorbatschow im Blick auf die Ukraine, die auseinander zu brechen droht.
Er kritisierte, dass es trotz mehrfacher Ankündigungen in der umkämpften Ost-Ukraine noch immer keine Fluchtkorridore für Zivilisten gebe. Schulen und Krankenhäuser würden zerstört: "Es muss alles dafür getan werden, damit das gegenseitige Töten aufhört. Es ist doch ein Volk", so Gorbatschows Appell.
Eine entscheidende Rolle bei der Konfliktlösung komme den Vereinten Nationen, der EU und den Konfliktparteien zu, betonte der Politiker.
Warnungen vor nächstem Weltkrieg
In Moskau sieht man die Dinge freilich ganz anders. Dort dementiert man den Vorwurf des Westens beharrlich, die pro-russischen Separatisten in der Ost-Ukraine zu unterstützen.
Russlands Präsident Wladimir Putin verglich jüngst das Vorgehen der ukrainischen Streitkräfte im Osten des Landes gegen die russische Bevölkerung mit der Belagerung von Leningrad durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
Polnischer Staatspräsident warnt vor russischem "Imperium"
Der polnische Präsident Bronislaw Komorowski warnt vor einem "neuen russischen Imperium" und vor einer Appeasement-Politik des Westens gegenüber Moskau. Es dürften nicht die Fehler der 1930er Jahre wiederholt werden, als man Hitler nachgegeben und es versäumt habe, "die Gewaltanwendung Deutschlands zu stoppen", sagte Komorowski im Deutschlandradio Kultur und im Deutschlandfunk.
"Russland hat in der Ukraine eine Invasion durchgeführt. Erst wurde die Krim gefordert, jetzt geht es schon um weitere Gebiete der Ukraine. Und alle fragen sich, wo das endet", so Komorowski. Es gehe auch darum, ob Europa "ein Europa der Kosaken oder ein demokratisches" werde.
Nachdrücklich plädierte der polnische Präsident für Sanktionen des Westens gegen Russland und eine militärische Stärkung der Ostflanke der Nato. Stärke schrecke eine aggressive Politik ab. Das Sowjet-Imperium sei wegen seiner Niederlage im Rüstungswettlauf und im wirtschaftlichen Wettlauf zerbrochen.
» der Kommentar des Blogschreibers «
Eines kann man auf jeden Fall im Kommentarbereich von T-Online beobachten: von Woche zu Woche wirken die Gehirnwäsche und die Manupulation der deutschen Medien mehr.Einige, dem Anschein nach wenig beeinflusste, Kommentare folgen hier.
Kommentare aus dem T-Online-Forum
bfs66659
...waren das noch Zeiten, als der Friedensnobelpreis an Staatsmänner ging, die keine Kriege führten!
KirRai
Solange die Kiewer Regierung nicht bereit ist, die Schüsse und Toten auf dem Maidan aufzuklären und den Funkverkehr zum Zeitpunkt des Abschusses von MH17 der Weltöffentlichkeit preiszugeben, solange sind dies Verbrecher. Und diese Typen wollen oder sollen in die EU und dann in die NATO. Prost Mahlzeit. Das Volk der Ukraine kann am wenigstens dafür. Die Ziele der USA/EU/NATO sind nicht aufgegangen.
Juergen
Niemand kann sich das hier vorstellen und genau das ist das Problem. Warum auch wollten die EU-Politiker sich die Ukraine einverleiben ? Weil ein paar "Männekes" den Hals nicht voll kriegen. Dort war die Schmerzgrenze für Russland. Und die ist überschritten. Brüssel verdanken wir den Schlamassel. Weg mit denen.
Faller
Vor Monaten hat man doch schon geäußert, den "Laden" dort unten aufzuteilen. Warum will der Westen "alles" kassiern. Jugoslawien wurde doch auch ganz schnell "zerlegt". Kroatien und Slowenien wurden sowas von "schnell" von Genscher und Kohl anerkannt, dass überhaupt nicht überlegt wurde!
haraldokfen
Noch einmal an den Westen, sprich insbesondere an die NATO: haltet euch raus aus dem Ukrainekonflikt. Dies ist eine Angelegenheit zwischen Russland und der Ukraine.
Bernardo
Für mich gibt es in dem ganzen Konflikt ein striktes Heraushalten Deutschlands. Weder von den USA, noch den Ukrainern oder Russen dürfen wir uns in diesen Konflikt ziehen lassen, der uns nichts, aber auch gar nichts angeht! Mögen diese Nachfolgestaaten der UdSSR unter sich ausmachen, was für sie richtig oder falsch ist
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen
Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe