Dienstag, 5. August 2014

Die Folgen der Sanktionen: USA treiben die Schwellenländer in die Arme der Russen

Politische Folgen der Sanktionen
USA treiben Schwellenländer in die Arme der Russen

Die Sanktionen gegen Russland könnten eine politische Spaltung der Welt zur Folge haben. Ein Keil zwischen Schwellen-und Industrieländern ist eine unerwartete politische Folge der Wirtschaftssanktionen. Die Amerikaner treiben damit viele Schwellenländer förmlich in die Arme der Russen.

Als Vergeltung gegen die Sanktionen des Westens könnte Russland den Rückzug der Schwellenländer gen Osten weiter verstärken. Der Trend zur Abspaltung aus den globalen Finanz-Institutionen, der mit der Gründung der BRICS-Bank begonnen hat, wird durch den versuchten Ausschluss Russlands aus dem Finanzsystem beschleunigt vorangetrieben. Wie eine Analyse des europäischen Think Tanks Open Europe nahelegt, hielten sich die wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung zwar bisher in Grenzen. Die politischen Folgen jedoch könnten viel schwerwiegender sein. Der Analyse zufolge treibe der Handelskrieg einen Keil zwischen die aufstrebenden Schwellenländer auf der einen Seite und die etablierten Industrieländern auf der Anderen.

Die Strategien des Westen, Russland wirtschaftlich zu isolieren, lässt vor allem die ohnehin enger werdenden Beziehungen zwischen Russland und China noch fester werden. Obamas Versuche, Peking zu Sanktionen gegen Russland zu bewegen, waren zum Scheitern verurteilt. Doch nicht nur Asien, auch Südamerika legt immer weniger Wert auf westliche Allianzen. Argentinien will seine Bankrott-Erklärung durch US-Rating-Agenturen partout nicht anerkennen und macht stattdessen US-Richter verantwortlich. Das Land wird von amerikanischen Ratingagenturen nicht mehr als aufstrebendes “Schwellenland”, sondern als absteigender “Frontier State” bezeichnet und prüft derzeit ein Verfahren gegen die USA wegen spekulativer Angriffe. Gleichzeitig hat Putin auf seiner Latein-Amerika-Tour im Juli Argentinien als einen der wichtigsten russischen Handelspartner bezeichnet und “Kooperation auf allen Ebenen” zugesichert (Euronews berichtete). Ähnlich gut sind die Beziehungen zu Brasilien, Venezuela oder dem “klassischen” US-Antagonisten Kuba.

Doch die Grenzen verlaufen nicht mehr nur zwischen Ost und West. Nicht erst durch Anti-Dollar-Allianz (mehr hier) hat Russland viele neue Freunde gefunden. Putin hat überall dort leichtes Spiel, wo Amerika sich durch seien Wirtschafts- und Außenpolitik über Jahre hinweg unbeliebt gemacht hat. Wenn die USA jetzt weltweit Solidarität gegen den russischen Despoten fordern, zeigt das möglicherweise auch, wie wenig sie sich ihrer schwindenden Macht bewusst sind. Die Mauer, mit der die USA versucht Russland zu isolieren, könnte sie am Ende selbst aussperren.
Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN


Kommentare

Der Bremer sagt:
“Putin hat überall dort leichtes Spiel, wo Amerika sich durch seien Wirtschafts- und Außenpolitik über Jahre hinweg unbeliebt gemacht hat.”
Das kann in meinen Augen sogar soweit gehen, dass die Europäer zum Teil den Amerikanern die Solidarität verweigern.

smartdriver sagt:
wenn die US-Politik der Merkel und die selbst nicht wären, wäre das wohl die Folge der derzeitigen Gefahren. Und Putin würde uns dabei helfen von den USA frei zu kommen….
Merkel und Konsorten müssen weg…

G.G. sagt:
Die Völcker der Welt werden nicht vergessen was Ihnen von den größenwahnsinnigen Eliten der USA angetan wurde, dieses moralisch verkommene politische System versucht mit allen Mitteln seine Weltmachtstellung zusichern , aber die Völker werden diese Verbrechen nicht vergessen und der Tag des jüngsten Gerichtes wird schneller kommen als sie denken.

Gast sagt:
“Putin hat überall dort leichtes Spiel, wo Amerika sich durch seien Wirtschafts- und Außenpolitik über Jahre hinweg unbeliebt gemacht hat.”
Also eigentlich von Südamerika, Afrika, arabische Welt, bis Asien. Genau genommen hat sich Amerika auch in Europa unbeliebt gemacht, nur hat das noch kein Politiker gemerkt.

Tante Ho sagt:
Wo steht Deutschland?
Wir haben uns gebeugt, nehmen Anschuldigungen und Fake-Videos als Fakt um uns wirtschaftlich und politisch ins Knie zu schießen.
Wir werden sehen, dass Russland nun vermehrt Technik, Maschinen etc aus China kauft. Umgekehrt wird sich China verstärkt in Russland umsehen und einkaufen.
Es gibt weiterhin genug Länder die dankbar sind eine Alternative zum Welthegemon USA zu haben und diese ergreifen.
Man schaue nur etwas zurück auf das Magnitsky Urteil! Welche Doppelmoral gerade vor der letzten Aussage: ”Ja, wir haben einige Menschen gefoltert”
Wo bleiben die Sanktionen gegenüber führenden Mitgliedern der US Regierung? Fehlanzeige!

Steuersklave sagt:
Die gesamte Welt beobachtet schon seit einiger Zeit und nicht erst seit der Ukraine Krise mit Neugier und Interesse, wie jedes Land welches nicht sofort nach der Pfeife der USA und Europas tanzt, mit wirtschaftlichen Sanktionen und politischem Druck bearbeitet wird.
Keine Regierung außerhalb der westlichen Industrienationen kann es sich heute noch erlauben die wirtschaftliche Zukunft des Landes auf Beziehungen mit dem Westen aufzubauen ohne Gefahr zu laufen, von heute auf morgen vor der wirtschaftlichen Isolation zu stehen. Deshalb haben sich diese Länder schon frühzeitig anderweitig orientiert. Der Handel zwischen den aufstrebenden Nationen boomt schon seit vielen Jahren. Der sogenannte Westen isoliert sich seit Jahren selbst. Für die BRD ist diese Politik tödlich.


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