Donnerstag, 23. Januar 2014

Scharfschützen sollen Jagd auf Demonstranten machen

Livebilder hier: http://rt.com/on-air/ukraine-kiev-police-protesters/

t-online: schreibt
Thema:  Tote in der Ukraine

22.01.2014, 15:08 Uhr | dpa, AP/dpa, t-online.de, AFP
Bei den Protesten von Regierungsgegnern in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind drei Demonstranten ums Leben gekommen. Das hat inzwischen auch die Regierung bestätigt. Zwei davon wurden offenbar erschossen, ein weiterer ist von einem Dach gestürzt. Die Opposition beschuldigt die Sicherheitskräfte, mit Scharfschützen Jagd auf Demonstranten zu machen.


Ein orthodoxer Priester steht auf dem Kiewer Maidan zwischen den Fronten, die Gewalt kann auch er nicht verhindern
(Quelle: AP/dpa)
"Heute schießt die Regierung als Antwort auf die Forderungen der Menschen auf das eigene Volk. Dafür gibt es keine Entschuldigung", sagte der Oppositionspolitiker Vitali Klitschko. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden zwei Männer mit scharfer Munition erschossen.

Derweil traf sich Präsident Viktor Janukowitsch mit Oppositionsführer Vitali Klitschko zu einem Krisengespräch. An dem Treffen nahmen auch die Oppositionspolitiker Arseni Jazenjuk und Oleg Tjagnibok sowie Justizministerin Jelena Lukasch teil.

Schon am Morgen waren Beamte im dichten Schneetreiben gegen Barrikaden von Regierungsgegnern vorgegangen und hatten mehrere Protestierende festgenommen. Die Demonstranten wehrten sich jedoch und drängten die Polizei zunächst auf deren ursprüngliche Positionen zurück.

Stunden später rückten Bereitschaftspolizisten erneut gegen Demonstranten vor und vertrieben Hunderte vom Schauplatz der Zusammenstöße in Richtung des Unabhängigkeitsplatzes Maidan. Einige Beamte schlugen zu und feuerten Schüsse ab. Das Protestcamp am Maidan selbst blieb aber zunächst intakt.

Regierung macht Demonstranten für Eskalation verantwortlich

Ministerpräsident Nikolai Asarow sagte, die Oppositionsführer seien für die Todesfälle selbst verantwortlich zu machen. Er bestritt, dass die Polizei vor Ort scharfe Munition gehabt habe. "Als Ministerpräsident der Ukraine, erkläre ich hiermit offiziell, dass die Opfer, die es leider bereits gibt, auf dem Gewissen und der Verantwortung der Organisatoren und bestimmter Teilnehmer der massenhaften Unruhen lasten", erklärte er laut der Agentur Interfax.

Im russischen Fernsehen sagte Asarow, falls die "Provokateure nicht aufhören, werden die Behörden keine andere Wahl haben, als im Rahmen der Gesetze Gewalt einzusetzen und die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten". Es sei Aufgabe der Regierung und des Präsidenten, "eine Eskalation der gewaltsamen Auseinandersetzungen zu verhindern", so der Ministerpräsident. Er hoffe aber auf die Einsicht der Demonstranten.

Die drei wichtigsten Oppositionsparteien gaben Präsident Janukowitsch und dessen Innenminister Vitali Sachartschenko die Schuld an der Eskalation. "Der Innenminister, der Mörder Sachartschenko, trägt die persönliche Verantwortung für diesen Akt des Terrors der Diktatur gegen Bürger", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Auch bei unabhängigen Beobachtern überwog die Meinung, dass Scharfschützen der Sicherheitskräfte geschossen hätten.

Laut der Zeitung "Kiew Post" rief die Menge den Polizisten "Mörder, Mörder!" entgegen. Immer wieder ging die Polizei mit Tränengas und Blendgranaten gegen die Demonstranten vor und nahm zahlreiche Personen fest. Vorher schlägt sie häufig noch mit Stöcken auf sie ein. Die Demonstranten steckten Reifen in Brand.

Auf Twitter kursierten derweil Bilder, die einen der Erschossenen bei den Protesten in den Tagen zuvor zeigen sollen. Ein Video auf Youtube dokumentiert, wie ein Polizist offenbar eine hilflos am Boden liegende Person brutal zusammenschlägt.

Waffenbesitzer warnen vor Blutbad

Die Vereinigung ukrainischer Waffenbesitzer warnte unterdessen vor einem Blutbad. Allein in der Hauptstadt seien 400.000 Schusswaffen in den Händen der Menschen. Das seien nur die registrierten und nicht die illegalen Waffen, teilte Georgi Utschaikin, Aufsichtsratsvorsitzender der Ukrainischen Assoziation der Waffenbesitzer, mit.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso bedauerte den Tod von Demonstranten und drohte der Regierung in Kiew "mögliches Handeln" der Europäischen Union an. "Wir sind aufrichtig besorgt, wohin diese Ereignisse die Ukraine tragen", sagte Barroso. "Wir werden diese Entwicklungen genau verfolgen und auch mögliches Handeln der EU und Konsequenzen für unsere Beziehungen zu diesem Land prüfen."

Die Proteste der proeuropäischen Opposition dauern bereits seit Ende November an. Die Demonstranten kritisieren die Entscheidung von Präsident Viktor Janukowitsch, ein über Jahre ausgehandeltes Assoziierungsabkommen mit der EU nicht zu unterzeichnen. Mittlerweile richtet sich ihr Protest auch gegen das deutlich beschnittene Demonstrationsrecht. Ein entsprechendes Gesetzespaket war am Dienstag in Kraft getreten.
22.01.2014, 15:08 Uhr | dpa, AP/dpa, t-online.de, AFP

Das schrieb t-online

und das die Deutschen Wirtschafts Nachrichten

Thema: UKRAINE
Ukraine: Drei Tote bei Protesten

Update: In der Hauptstadt Kiew wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft drei Menschen getötet, zwei davon starben durch Schussverletzungen. Die Gegner von Präsident Viktor Janukowitsch erklärten, Scharfschützen der Polizei hätten einen Demonstranten erschossen.

Nach Angaben der Protestbewegung sind am Mittwoch in Kiew drei Demonstranten getötet worden. (Foto: dpa)

Ein anderer soll bei den Krawallen von einem Fussball-Stadion in den Tod gestürzt sein. Ministerpräsident Mikola Asarow machte am Mittwoch die auf dem zentralen Maidan-Platz versammelten Regierungsgegner für die zunehmende Gewalt verantwortlich:
„Terroristen vom Maidan haben Dutzende Menschen umzingelt und geschlagen. Ich stelle offiziell fest, dass es sich um Kriminelle handelt, die sich für ihre Taten werden verantworten müssen.“

Ein Reuters-Kameramann sah die Leiche eines Demonstranten mit Schusswunden. Den Regierungsgegnern zufolge wurde der Mann von einem Polizei-Scharfschützen erschossen. Ein weiterer Demonstrant sei bei Auseinandersetzungen mit der Polizei umgekommen. Im Zentrum Kiews ertönten „Mörder“-Rufe, als sich die Nachricht verbreitete.

Augenzeugen zufolge versuchte die Polizei, ein Lager mit Demonstranten zu räumen und setzte dabei Tränengas ein. Die Demonstranten warfen Brandsätze. Seit Wochen gehen in der Ukraine Gegner von Präsident Viktor Janukowitsch auf die Straße.

Einen Tag zuvor warnte Oppositionsführer Klitschko noch davor, dass es aufgrund der Gewalteskalation Tote geben könnte (mehr hier). Die Opposition habe die Bewegung nicht mehr unter Kontrolle. In Kiew kam es seit Sonntag wiederholt zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizei und Regierungsgegnern. Dabei wurden Dutzende 60 Polizisten und Demonstranten verletzt.

Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN


Kommentare

Jetztreichtsmiraber
Klitschko warnt: "Es könnte Tote geben" und prompt gibt's natürlich auch welche. Gestern oder vorgestern der "übergelaufene syrische Geheimdienst-Offizier" mit den 10.000 (oder mehr?) Horror-Fotos. Und erinnert ihr euch noch an die Studie kürzlich, die besagte, dass die Deutschen noch nie so glücklich waren wie jetzt? Also irgendwie toppt die "Westliche Wertegemeinschaft" schon seit langem alles, was man zu Sowjet-Zeiten so von Prawda und Co her kannte...ist echt irre, oder? Wer mir sowas in den siebziger Jahren vorausgesagt hätte, den hätte ich für völlig bekloppt gehalten.

was ist demokratie?
demokratie ist, wenn sich die volksdödel in enlosen diskussionen über, von den vertretern der wahren herrschenden in die runde geworfenen blödsinnigkeiten, das maul zerreißen, natürlich in demokratischen diskussionen und die wahren herrschenden (das kapital) freie hand hat das volk, deren vom volk gewählten volksdödel ja abgelenkt sind,wie eine weihnachtsgans auszunehmen.

diese demokratie wollen die wahren herrschenden auch in der ukraine einführen, um dem ukrainischen volk die segnungen der eu in form von krediten, benutzbar um die überproduktion, zB. deutschlands abzukaufen, solange bis sie auch überschuldet ist. dann kommt der insolvenzverwalter in form des IWF und holt sich die schätze der ukraine und teilt sie unter den gläubigern der ukraine auf. den wahren herrschenden.
wozu eroberungskriege führen?
das die ukraine sowas will kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen.
griechenland sollte ein abschreckendes beispiel sein.

Kommentare bei Deutsche Wirtschafts Nachrichten

Myrtle sagt:
In den Niederlanden läuft ein Livestream. Normal kann man die miestens wohl sehen hier in Deutschland. Diese aber nicht. Grund: Gesetzgeber hat es verboten!!!
Hier darf man also nicht sehen was sich in der Welt abspielt. Wird immer schöner hier.
In Kiev ist das Heer eingesetzt worden:
http://www.geenstijl.nl/mt/archieven/2014/01/eindelijk_een_keer_kiev_bij_daglicht.html#comments

Tante Ho sagt:
Ja hat das unsere EU Elite nicht wunderbar hinbekommen?!
Erst zündeln und sich dann das Ergebnis ansehen.
Unglaublich was man sich erlaubt ohne auch nur im Ansatz dafür zur Verantwortung gezogen zu werden!
Unsere EU Gruppe Osterweiterung hat sich wohl,verschätzt .

La Paloma sagt: Mysteriöse Menschenentführungen in Kiew
Mehr als 50 Menschen sind in der Nacht zum Mittwoch laut Augenzeugenberichten entführt worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch auf ihrer Webseite mit.
http://de.ria.ru/politics/20140122/267686741.html

Silke sagt:
Hier ein Kommentar aus der amerikanischen Opposition, die die Schnauze voll haben vom kriegerischen, äh “friedensstiftenden” US-Imperium, das überall versucht Regierungen zu stürzen und durch “Freunde” zu ersetzen:
http://ronpaulinstitute.org/archives/featured-articles/2013/december/28/vitali-klitschkos-american-coaches.aspx
Das Ron Paul Institut wurde vom Ex-Congress Mitglied Ron Paul gegründet, der seit fast 4 Jahrzehnten gegen das Establishment arbeitet.
Dort sind interessante Neuigkeiten, jenseits der Mainstream-Medien.

Sven Kesch sagt:
Der Friedensnobel-Preisträger als Brandstifter:
Zitiere:
Der Expansionsdrang der EU führt zu gefährlichen Spannungen nicht nur innerhalb der Ukraine, wo Bürger, aufgehetzt von der EU, gegen eine demokratisch, der EU nicht genehmen Regierung demonstrieren, um der EU gesonnene zweifelhafte “politiker” an die macht zu putschen. Die EU gefährdet mit ihrer provokanten und einmal mehr nicht zu Ende gedachten “modernen Ost-Politik” die immer näher (weiter) in den Einflussbereich Moskaus vordringen möchte, auch die Beziehungen ganz Europas zu MRussland.
Doch bei diesen Machtkamppf kann es nur einen Gewinner geben, und das sind wieder einmal nicht die Genies aus Brüssel.
Höchste Politiker, wie die EU-Aussenbeauftragte Lady Ashton und der abgehalftete deutsche Außenminister Guido Westerwelle, schlossen sich den Demonstranten in Kiew an.
Anzubieten hatte die EU der Ukraine nur einen Boxer und peanuts – im gegensatz zu Russland, das der Ukraine nicht nur einen 18 Milliarden-Kredit gewährte, sondern auch sicherstellen konnte, dass die Menschen im Winter in ihren Wohnungen nicht erfrieren. Russland ist der größte Handelspartner der Ukraine. Würde der ausfallen, könnte auch die EU die 45 Millionen Einwohner nicht retten. Die Ukraine ist nicht Griechenland (10 Millionen Einwohner).
Wieder einmal boten EU-Politiker der Welt ein erbärmliches Bild. Letztlich mussten sie ihr Angebot, das von Junukowitsch abgelehnte Assoziirungsabkommen, zurückziehen. Als folge für den EU-Drang nach osten (siehe Kap. 11) plant Russland Raketenaufstellungen zu den EU-Aussengrenzen. Eine explosive Konfliktzone, ein neuer “Kalter Krieg” ist vorprogrammiert.
Die EU zündet überall kleine Feuererchen an, ohne an eventuelle Folgen zu denken, so wie in Tunesien, Ägypten, Syrien oder Lybien, lässt die menschen danach im Regen stehen und entsetzt sich dann über das angerichtete Chaos. Millionen Flüchtlichtlingen steht sie hilflos gegenüber.
Friedensstiftende Polititik sieht anders aus.

Zitiert aus dem neuen (2014) Buch: “EU, Kurs halten, bis zum Untergang Europas.”
http://www.iYOUeu.at


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