Dienstag, 7. Januar 2014

"Pussy Riot" kämpft weiter "Wir werden das System ändern"

Thema: Manipulation durch einseitige Berichterstattung
Normalerweise ist die Meldung keinen Blogbeitrag wert, aber es ist wieder ein so dreister Manipulationsversuch, dass es schon deshalb sein muss.

t-online schrieb

"Das System muss geändert werden, und das werden wir tun."
Mit diesem Signal der Entschlossenheit haben die gerade erst freigelassenen "Pussy-Riot"-Aktivistinnen Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina eine klare Kampfansage an Russlands Präsident Wladimir Putin formuliert. Auf einer Pressekonferenz in Moskau kündigten sie an, sich weiter für Menschenrechte und bessere Haftbedingungen einsetzen zu wollen.



Maria Aljochina (links) und Nadeschda Tolokonnikowa wollen sich auch künftig für Menschenrechte einsetzen (Quelle: dpa)
Was Wladimir Putin betrifft, hat sich unsere Haltung zu ihm nicht geändert", erklärte die 24-jährige Tolokonnikowa und fügte hinzu: "Wir wollen ihn weiterhin vertreiben."
Außerdem sei sie dafür, dass der vergangene Woche freigelassene Putin-Feind Michail Chodorkowski für die Präsidentschaft kandidiere.

Ex-Oligarch lehnt politisches Engagement ab

Der frühere Oligarch und Öl-Milliardär ist allerdings nach seiner Freilassung zuerst nach Deutschland gereist und möchte absehbar nicht in die Heimat zurückkehren und sich noch weniger politisch engagieren. Der "Kampf um die Macht" interessiere ihn nicht. Politische Gefangene wolle er aber unterstützen.

Das ist der entscheidende Ansatz von "Pussy Riot": Ihre ehemaligen Mitgefangenen fürchteten, dass sie nach der Freilassung der prominenten Häftlinge in Vergessenheit geraten. "Wir werden für sie kämpfen. Aber es geht nicht nur um unser Lager. Wir wollen, dass Tausende Menschen aus den Gefängnissen befreit werden."

Sie wollen in Russland bleiben

Auswanderungsgedanken hegen die jungen Frauen nach eigenen Angaben "in den nächsten Jahren nicht. Wir haben viel zu tun - hier in Russland". Im Zuge einer Generalamnestie waren beide von Putin begnadigt worden.

Schon in einer ersten Stellungnahme sofort nach ihrer Freilassung machten die Regime-Gegnerinnen deutlich, dass sie nicht um einen solchen Gnadenakt gebeten hätten. Es gebe viele andere Menschen, die dringender freigelassen werden müssten.

Aufruf zum Boykott

Aljochina kritisierte die Amnestie, von der sie und ihre Mitstreiterin ebenso wie Chodorkowski profitierten, als einen "PR-Trick" Putins vor den Olympischen Winterspielen 2014 in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi. Tolokonnikowa rief dazu auf, das Sportereignis zu boykottieren, und kritisierte, ganz Russland sei ein "einziges Straflager"

Sie sprachen von Lagerinsassen, "die zwischen Leben und Tod stehen". Aljochina fürchtet, dass Menschen in den Strafkolonien Russlands sterben könnten. Wer sehr lange in Haft bleibe, könne sich darüber selbst verlieren und nie mehr frei sein.

Kein Interesse an Häftlingen

Das Schlimmste, so Aljochina, sei, dass der Staat und die meisten Bürger sich nicht um das Schicksal der Häftlinge scherten. "Der Staat interessiert sich nur dafür, möglichst viele Menschen in Polizeiuniformen zu stecken. Das System ist völlig korrumpiert."

Die Aktivistinnen traten wie immer sehr forsch auf, erweckten aber auch den Eindruck, dass die Haft ihnen zugesetzt hat.

Gerechtigkeit und Mitgefühl

Der Kampf sei für sie auch im Lager immer weiter gegangen. Tolokonnikowa berichtete davon, dass ihr Hungerstreik dazu geführt habe, dass die Insassen nun beispielsweise nicht mehr 16 Stunden am Stück arbeiten müssten.

Nach ihren Prioritäten gefragt, nannte Tolokonnikowa die Losungen Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Solidarität und Mitgefühl. Eine mögliche Zusammenarbeit mit Chodorkowski empfänden sie als Ehre.

Vermarktung kein Thema

Es würde dabei aber um ideelle, nicht um finanzielle Dinge gehen. Geld erhalte "Pussy Riot" nur aus Spenden. Eine Vermarktung ihres Namens komme nicht in Frage, um sich nicht angreifbar zu machen.

Die beiden Musikerinnen und Aktivistinnen waren im Februar 2012 nach einer Protestaktion in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale verurteilt worden. Ihr an einem der heiligsten Orte des Landes aufgenommenes Video richtete sich gegen Putin und die orthodoxe Kirche.

Wegen "Rowdytums" sollten die Frauen zwei Jahre in Lagerhaft. Nach rund 20 Monaten kamen sie nun frei. Ihre ebenfalls wegen der Aktion verurteilte Mitstreiterin Jekaterina Samuzewitsch kam auf Bewährung frei. Die Urteile hatten weltweit Proteste ausgelöst. In Russland ist die Band aber weit weniger populär.
t-online.de, AFP


Kommentare

» der Kommentar des Blogschreibers«

Nicht nur t-online, die halbe westliche Presse hatte das Thema auserkoren.
Als wenn die "Damen" so weltbewegend wichtig sind!

Damals, als die "Damen" verurteilt wurden, wurde von westlichen Medien immer die wichtigsten Vergehen unterschlagen. Dann war lange Ruhe. Jetzt wo sie begnadigt werden, langt die sensationsgierige Meute wieder hin.
Oder waren sie etwa nur so wichtig weil sie gegen Putin randalierten?

Warum wird nur das erwähnt, was die Menschen im Westen gegen Putin aufbringt?
Warum berichtet kein westliches Medium über den vollen Umfang ihrer "Glanztaten" weshalb sie verurteilt wurden.
Nur für den provozierenden Mummenschanz in russischen Kathedralen und für ihr Rumgehopse in bunter Verkleidung haben sie kein Arbeitslager bekommen.

Warum liest man nichts darüber, was sie auf dem Altar der Kathedrale getrieben haben, warum berichtet kein Blatt darüber, was sie mit männlichen Begleitern vor den Besuchern russischer Museen öffentlich aufgeführt haben?

Wird das unterschlagen weil es Putin recht geben würde?
Weil die Empörung auch in Deutschland riesig wäre, wenn die Bevölkerung das wüsste?

Oder weil sie für die gleichen Taten bei den prüden Freunden unserer Regierung, die ja wenn es um sexuelle Handlungen geht, schon Fünfjährige in Handschellen abführen lässt, für Jahrzehnte, ohne Aussicht auf Begnadigung, weggesperrt würden?

Der Frust der Freunde unserer Regierung auf Putin muss groß sein, wo das US-Magazin "Forbes" ihn auch noch zum "Mächtigsten Mann der Welt" gekürt hat und nicht Obama.
Merkel ist auf Platz fünf abgerutscht, aber das ist keine Meldung wert.

Da müssen sich die regierungs- und USA-hörigen Medien natürlich an jede noch so kleine Nachricht klammern und sie zu einem weltbewegenden Ereignis aufblasen, hauptsache es geht gegen Putin oder gegen Russland.

Weitere Beispiele für gesteuerte Volksverdummung findet man hier:

http://hinter-der-fichte.blogspot.de/2014/01/ard-der-zynismus-des-tagesschau-chefs.html


Lutz601
@gleis14: Russland scheint aber doch demokratisch genug zu sein um es den Damen zu erlauben, sich offen in den Medien aller Welt zu präsentieren um ihre Meinung kund zu tun. Und das auch noch in "SIBIRIEN"!

Mommy
In Deutschland sind das Störung der Religionsausübung und Hausfriedensbruch und kann mit Gefängnis bestraft werden. Geschieht so etwas in Russland sind das Aktivisten. Für wie blöd hält man uns eigentlich?

Schuschi
Man könnte auch kommentieren, so baut der Auslandsgeheimdienst seine Leute auf und platziert sie im Westen. Dieser empfängt die derart `geschundenen` mit offenen Armen. Schau ich mir die beiden Damen an, sind sie doch wohlgenährt und gut gepflegt, gar nicht so als wenn sie aus einem Lager kommen.

waltermann
Ich wette, die werden rechtzeitig nach Deutschland kommen und hier Sozialhilfe bekommen! Sie haben ja schließlich gegen Putin und für die "westliche Demokratie" gekämpft. Unsere lenkenden Medien werden schon dafür sorgen, dass sie hier als Freiheitskämpfer gefeiert werden.

Tipsy
Wenn ich Greenpeace-Aktivist wäre, dann würde ich mir energisch verbitten, mit diesen Pussy Riots in einem Atemzug genannt zu werden. Die "Dämchen" wollen Aufmerksamkeit, sonst nichts. Nach Sotschi sind die schneller wieder in Sibirien, als sie sich träumen lassen, wenn sie so weiter stänkern.

GMinrath
Verschont uns doch mit diesen Stories, die betrügerische Großkapitalisten wie Chodorkowski und die Tussies, deren wesentliche Argumente ihre Geschlechtsteile sind, zu demokratischen Lichtgestalten umlügen sollen. In Wirklichkeit handelt es sich hier nur um nützliche Idioten der USA.

vonundzu
Zitat "Das Schlimmste, so Aljochina, sei, dass der Staat und die meisten Bürger sich nicht um das Schicksal der Häftlinge scherten. " ... wäre ihr das Deutsche System lieber? Das wo die Gefangenen besser leben wie so manche Deutsche, die ihr Dasein in Freiheit fristen müssen? Sie meint wohl freie Kost und Loggie plus Fittness und PayTV, dazu gibts noch Kostenlose Ausbildung und ein Taschengeld, so läuft das im Deutschen Knast.
Also da ist mir das Russische System dann doch lieber, die meisten die einsitzen sind selbst Schuld und haben anderen Schaden zugefügt, sie dafür auch noch besser zu behandeln wie ihre Opfer ist einfach nur ein Verbrechen.

jojo-basis
denen ging es in der haft noch zu gut, sollen lieber mal was arbeiten. an putin seiner stelle würde ich sie für immer wegsperren. nehme an das wir sie bald auf dem hals haben

vonFaltin
Rußland geht es so gut wie noch nie, wie ich mich von einem Besuch überzeugen konnte. Die blöden Weiber scheinen keine Ahnung von Politik, Geschichte und Völkern zu haben. Wer ist da eigentlich der Drahtzieher. Man will Rußland destabilisieren, das ist alles. Genaue Erörterungen darüber würden hier zu weit führen.

OmaElvira
Ich darf mal daran erinnern, dass Putin vom russischem Volk in freier Wahl mit großer Mehrheit gewählt wurde. Mitbewerber ein Kommunist hatte ca. 17 und andere unter 10 Prozent. Gerade die westlichen Scheindemokraten sollten dies beachten, denn z.B. als Deutsche dürfen wir unsere Kanzlerin und den BP nicht wählen... Gelle

vonundzu
und wie gesagt... die Mädls aber auch Chodorkowski sehen nun wahrlich nicht nach übelsten Zuständen im Russischen Knast aus... vielleicht geht es weniger prominenten Insassen schlechter, aber so ist das nunmal das Leben ist nur für die Reichen und berühmten ein Zuckerschlecken.



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