Ich wünsche allen Lesern ein Frohes Neues Jahr 2014
Zum Neuen Jahr eine kleine Geschichte über Politiker und regierungsergebene Journalisten der staatsnahen Medien in der Ewigkeit
Wahlversprechen
Petrus hat seinen lange verdienten Urlaub angetreten und in dieser Woche fiel das Los zur Urlaubsvertretung auf einen der ranghöchsten Engel, Erzengel Gabriel.
Er sitzt nun am Empfang und kümmert sich um die Neuzugänge.
Da klopft jemand ans Himmelstor.
Er schaut nach, draußen steht Angela Merkel.
Er öffnet das schwere Tor und begrüßt sie freundlich: "Hallo Angie", - man duzt sich in Führungskreisen - "was ist passiert? Wo möchtest Du hin? Paradies oder Hölle?
Als ehemals mächtigste Frau der Welt darfst Du es Dir aussuchen. “
"Unser Angebot:
Ein Tag Hölle, ein Tag Paradies, danach kannst Du wählen wo Du den Rest der Ewigkeit verbringen möchtest. Überlege es Dir aber gut. Die Zeit Deiner Meinungspirouetten ist vorbei. Die Entscheidung ist unumkehrbar."
Erzengel Gabriel, Jugendfoto,
nicht verwand mit ihrem ehemaligen Vizekanzler
Foto: www.heiligenlexikon.de
Erster Tag: Hölle
Nach der kurzen Anmeldung geht es schon los.
Zuerst zur Hölle.Gabriel begleitet sie zum Aufzug und sie fährt hinunter. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten, dann steht sie vor der Tür.
Kurz nach dem Klopfen öffnet jemand vom Personal. Ihr Blick gleitet neugierig an ihm vorbei.
Sie entdeckt in einem riesigen Park viele Bekannte und Freunde, ehemalige Parteikollegen. Sogar einige aus der schwarz-gelben Koalition sind zu erkennen.
Die aber scheinen immer noch frustriert zu sein und würdigen sie keines Blickes, tuscheln aber miteinander als sie eintritt.
Einer von ihnen, schon etwas älter, sie kann sich noch gut an ihn erinnern, steht leicht schwankend neben einer jungen, blonden Frau im feschen, gut ausgefüllten Dirndl an einer der vielen Bars.
Er hält ein halbvolles Weinglas in der Hand.
Aber auch er sieht nur ganz kurz zu ihr herüber bevor sein stieläugig - glasiger Blick wieder ruckartig aufs Dirndl der Blondine fällt.
Sigmar Gabriel, kein Erzengel
aber ehemaliger Vizekanzler
und "rotes Gesocks" Foto: DPA
Mit allen anderen fällt die Begrüßung mehr oder weniger herzlich aus.
Auch mit den drei besonders treuen Verehrerinnen.
"Ich würde freiwillig Deine Hofdame sein, wenn Du nur meine Königin wärest" jubelt die Jüngere.
"Ach wären nur alle so einseitig leichtgläubig gewesen wie diese drei, dann hätten Schäuble, ich und die anderen Ferngesteuerten die Befehle viel leichter ausführen können" denkt sie.
"Warum nur waren nicht alle so von der Allmacht meiner CDU überzeugt?"
Okay, okay, es gab Leute, die am liebsten in Merkel-Bettwäsche geschlafen hätten und wohl auch einen Hausaltar mit Merkel-Bild hatten, aber das kann nur eine krankhafte Form von Glorifizierung und Personenkult gewesen sein, wie sie sonst nur in Diktaturen wie in China unter Mao oder in Nordkorea vorkommen. Über solche Dinge kann sie nur leise lächeln, stolz darauf ist sie nicht.
Nach der Begrüßung üben sie zu Mehreren einige Abschläge auf dem Golfplatz, danach sitzen sie gemeinsam am Schwimmbad, essen und trinken im Restaurant, hören Musik und spielen die verschiedensten Spiele.
Der Chef der Hölle, Satan, setzt sich ab und an dazu und plaudert mit ihnen.
Auch abends beim Tanz, amüsiert sie sich köstlich.
(Keine Sorge, bis das es soweit ist, ist der Langlaufunfall vergessen und ihr Becken wieder in Ordnung)
Der Händetrockner im Schwimmbad hat bei ihr sogar Erinnerungen an die Zeit als Bundeskanzlerin wachgerufen.
Sobald sie ihn beim Heiße-Luft-Blasen in Aktion erlebte, tauchten Weggefährten aus ihrer Partei, aber mehr noch von den Koalitionspartnern, vor ihrem geistigen Auge auf.
Dieser Tag in der Hölle verging wie im Flug.
Zweiter Tag: Paradies
Am nächsten Morgen holt Erzengel Gabriel sie schon sehr früh ab.
Sofort nach dem Frühstück machen sie sich auf den Weg zum Paradies.
Erst mit dem Aufzug nach oben und dann noch eine halbe Stunde Fußmarsch.
Das könnte der Weg zum Paradies sein, man weiss es aber nicht
Foto: Screenshot
Von weitem schon, sieht sie schemenhaft Gestalten auf Wolken sitzen und musizieren. Andere liegen nur entspannt da und lauschen der Musik.
Es ist angenehm warm, wegen der dezenten Musik fast feierlich und urgemütlich, eine Atmosphäre wie in manchem irdischem Seniorenheim.
Allerdings findet sie hier im Paradies nur wenige Leute, die sie aus der Vergangenheit kennt oder denen ihr Name was sagt.
Die sie kennen, können sich nicht vorstellen, dass sie damals wirklich so beliebt war, wie ihre
Hofberichterstatter das immer geschrieben haben und sagen ihr das auch.
Apropos Berichterstatter, die Redakteure der regierungstreuen Medien befinden sind wohl
auch alle in der anderen Abteilung, hier jedenfalls ist keiner.
Das Tor zum Paradies, aufgenommen bei Sonnenuntergang aus ca. 1000 m,
300 mm-Tele,F5,6, Blende 8, 1/100 Sek. Scrennshot
Sie sucht noch eine Weile, aber weder Freunde oder Klassenkameraden aus der Jugend-, Studenten- oder Doktorandenzeit in der DDR, noch aus der Wendezeit sind zu finden.
Auch nach irgendwelchen Kollegen aus den christlichen Parteien oder den diversen Regierungslagern schaut sie sich vergebens um.
Na ja, mal ganz ehrlich, zumindest die Letztgenannten haben im Paradies doch wirklich nichts zu suchen.
Insgesamt gesehen war dieser Tag ziemlich langweilig und sie ist froh als er vorbei ist.
Wahltag, morgens 7:00 Uhr:
Erzengel Gabriel kommt zum Wecken und fragt sie:
"Na Angie, wie ist es, hast Du Dich entschieden?"
"Ja, ich habe mich entschieden" antwortet sie.
"Obwohl es im Paradies sehr angenehm und ruhig ist, will ich lieber in die Hölle.
Dort tut sich was, die Meisten dort kenne ich aus früheren Zeiten.
Von der EU kommen bestimmt auch noch welche dazu, Sarkozy z.B. oder der immer scharfe Berlusconi, vielleicht sogar mein alter Freund George dabbelju
Mit etwas Glück finden sich noch meine drei ehemaligen Vorgesetzten Jo Ackermann, Liz Mohn und Friede Springer ein, dann wäre erst richtig was los, aber so geht es auch."
"Also gut, wie Du möchtest, es ist Deine Entscheidung".
zurück zur Hölle
Sie gehen zurück, fahren wieder mit dem Aufzug nach unten, Gabriel klopft an die Tür und von einer Sekunde auf die Andere geht die Tür auf, als habe man sie erwartet.
Zwei starke Arme ziehen sie hinein.
Sie schließt die Tür, dreht sich um und - erstarrt - direkt vor ihren Füssen, in nicht mal fünf Meter Abstand, beginnt eine staubtrockene Wüste, - soweit das Auge reicht Wüste.
Und es ist brüllend heiß, gefühlte fünfzig Grad Celsius.
Nein, nicht in der Sonne, hier unten scheint keine Sonne, hier ist nur ganz diffuses Licht, wie auf der Erde an einem nebligen Novembertag.
Man kann nicht einmal sagen wo es herkommt.
direkt vor ihren Füssen sah es so aus, nur etwas dunkler,
diese Aufnahme enstand mit Blitzlicht
In einiger Entfernung sieht sie die gleichen Leute wie vorgestern, aber da sie etwas genauer schaut, findet sie auch Hofberichterstatter und wieder etwas abseits, die ehemaligen Koalitionspartner.
In zerrissener und zerlumpter Kleidung sammeln sie in gebückter Haltung Mist ein und füllen ihn mit ihren bloßen Händen in große Säcke, immer zu zweit in einen Sack.
Hier und da sieht sie aber auch Einzelne mit grossen, grauen Plastiktüten.
Anscheinend sind alle, bis auf einen, mit Mistsammeln beschäftigt denn nirgends steht jemand nur so in der Gegend rum.
Weit und breit ist kein Tier zu sehen, das für den Mist verantwortlich sein könnte, trotzdem gibt es ihn in rauen Mengen, nicht mehr ganz frisch, aber mit fürchterlich unangenehmen Geruch. "Wo kommt der ganze Mist nur her" fragt sie sich.
Satan erwähnte einmal ganz nebenbei, dass das was sie da einsammeln, von ihnen selbst erzeugt wurde und von ihren Nachfolgern immer noch erzeugt wird.
Es entsteht auf der Erde durch Reden von Politikern und kommt hier unten eben nicht wie auf der Erde als heiße Luft an, sondern regnet als Sch…. Mist herab.
Bei den Journalisten sind es die Regierungshuldigungen und die Artikel zur Manipulation der Massen und der allgemeinen Volksverarschung. Sobald ein Beitrag erscheint, trudelt hier eine Kopie von entsprechender Masse und mit passendem Gestank ein.
Das Blatt mit den vier großen Buchstaben tut sich besonders hervor. Deshalb müssen deren Redakteure und Reporter auch in Doppelschichten arbeiten.
Ein Sammler auf dem Weg zur Heizzentrale
Zufallsfoto: Screenshot Eingangsüberwachung
Damit das alles überhaupt jemals einen Sinn erfährt, wird es zum Heizen verwendet und deshalb heizt er die Hölle damit.
Umweltschutz und Biomasse sind hier Fremdwörter, das spielt hier unten überhaupt keine Rolle.
Auf der Erde, ja da könnte man aus diesem Rohstoff erneuerbare Energie gewinnen, aber hier...?
Was einmal hier gelandet ist, dafür gibt es kein Zurück, hier kann man nur damit heizen.
Schließlich haben das auch die Grünen eingesehen und sammeln fleißig mit.
Rechts neben ihr ertönt auf einmal Geschrei.
Erst jetzt bemerkt sie einen dunkel gekleideten Mann, der hoch aufgereckt auf einem großen Stein neben der Eingangstür steht.
Es ist der fehlende Politikerdarsteller. Irgendwie kommt er ihr bekannt vor, auch das, was er da gerade rausbrüllt, hat sie schon so oft gehört.
Sammeln kann er wohl nicht denn er hält in der linken Hand am ausgestreckten Arm ein dickes, gelbes Buch in die Höhe und ruft irgendwelchen imaginären Zuhörern was von Steuersenkung und einem einfachen und gerechten Steuersystem zu, ohne das er einen Koalitionsvertrag nicht unterschreiben will.
wer einmal reinhören möchte...
Hier sollte eigentlich ein
Foto des Mannes vom
Eingang hin.
Aber mir wird schon übel,
wenn ich nur daran
denke.
Ich glaube, wir
wissen alle wie er mal
ausgesehen hat.
No-shot
Sie denkt: "Den hat's aber schwer erwischt,na ja, kein Wunder bei der Hitze hier, und die Ewigkeit dauert noch so lange ..."
Kaum ausgedacht, kommt auch schon Satan, drückt ihr eine große Plastiktüte in die Hand und befiehlt ihr Mist einzusammeln.
"Das ist von jetzt an auch Dein Job Angie, von morgens bis abends Mist einsammeln. Reihe Dich einfach ein."
Immer noch halb erstarrt stottert sie "Aber, aber, aber - was ist mit dem Schwimmbad, mit dem Restaurant, was ist mit der Musik passiert? Wo ist der Golfplatz geblieben?"
Darauf Satan:
"Hey Angie, altes Haus, Du weißt es wirklich nicht mehr?
Drück doch mal auf die Taste”
und schalte die Lautsprecher ein
"Also Angie, sonst noch Fragen?"
„Übrigens Angie, wenn es irgendwo schwachgolden glitzert,
dann war das eine Weihnachts- oder Neujahrsansprache.
Wenn aber etwas ganz fürchterlich stinkt, das sind die Beileidsbekundungen der Bundesregierung zu toten Bundeswehrsoldaten aus Kriegsgebieten.
Du siehst Angie, hier ist wirklich alles gelandet.“
Ein Frohes Neues Jahr
natürlich auch allen fleißigen Mitlesern
von NSA, GCHQ und BND
Google, euch natürlich auch
Entschuldigung Google, euch hatte ich glatt vergessen. Es fiel mir dann aber beim nächsten Blogbeitrag auf, den ich wegen eurer Zensur wieder mal nicht gespeichert bekam.
Update 7
angeregt durch Anonymmus I.
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