Samstag, 10. April 2021

WeMove Europe - Protest gegen Agrarfabriken

 

Liebe Leser,

es begann mit einer Unterschrift. Und es wurden 157.000. Dann kam ein ganzer Sturm von Tweets dazu - überall auf dem Kontinent. Dann viele Spenden. Ein Video. Und eine Protestaktion.

Alles, um ein Todesurteil für die Natur zu verhindern.

Tausende von uns haben in den letzten Wochen Druck auf Europas Politiker*innen ausgeübt. Unsere Forderung: Wir wollen einen grünen und fairen Landwirtschaftsplan für uns alle. Einen, der die Natur nicht zerstört. Sondern ihr eine Chance gibt.

Denn gerade jetzt laufen zwischen unseren Staats- und Regierungschef*innen die abschließenden Gesprächen über ein großes Landwirtschaftspaket, das auf Jahre hinaus vor allem Großbetriebe finanzieren würde - zum Schaden von Umwelt und Klima. Das Paket nennt sich “Gemeinsame Agrarpolitik” (GAP). [1] Es gibt eine Person, die dies stoppen kann: Kommissionspräsidentin von der Leyen. In den letzten Wochen haben wir alles versucht, damit sie uns zuhört.

Tausende von uns haben gespendet und so sichergestellt, dass wir den Druck erhöhen können. Mit diesen Spenden haben wir ein Video gemacht, das von Tausenden geteilt wurde. Viele von uns haben sich auch direkt an die Kommissionspräsidentin gewandt. Das Video wurde über 30.000 Mal angesehen. Und überall, wo Präsidentin von der Leyen in den sozialen Medien hinschaute, sah sie unsere Botschaft: #Withdraw this CAP now - #Ziehen Sie diese GAP jetzt zurück.

Aber das ist noch nicht alles: Gemeinsam mit Aktivist*innen von Extinction Rebellion und Birdlife organisierten wir einen Protest vor der Europäischen Kommission in Brüssel - natürlich mit Abstand. Und mit Bannern, bunten Plakaten und einer Die-In-Performance protestierten wir gegen die aktuell vorgeschlagene Version des GAP-Deals.

Unser Protest vor dem Büro der EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen in Brüssel (Foto: Antonia Vadalá)
Unser Protest vor dem Büro der EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen in Brüssel (Foto: Antonia Vadalá)

Es war ein großartiges Beispiel dafür, wie stark wir gemeinsam sind: Die Aktivist*innen von Extinction Rebellion brachten Energie und Kreativität ein, Birdlife jahrelanges Fachwissen und Leidenschaft für den Schutz der Natur und wir die Macht der Bewegung, on- und offline!

Ein Unterstützer von WeMove Europe, Jean-Marie, reiste 2 Stunden von Lüttich und 2 Stunden zurück, um an der Demo teilzunehmen. “Es war eine tolle Aktion”, sagte er. “Ich hoffe, das hilft, um die Leute aufzurütteln.”

Unser Protest ging an diesem Tag weit über die Straßen Brüssels hinaus - er wurde in den sozialen Medien gesehen und geteilt. Und auch Euractiv [2], eine der meistgelesenen Zeitungen unserer EU-Chef*innen, berichtete darüber.

Aber es gibt eine Person, von der wir nichts gehört haben - diejenige, die die Macht hat, diesen Deal zurückzuziehen - Präsidentin von der Leyen. Wir baten sie um ein Treffen. Was wir stattdessen bekamen, war dies:

"Bedauerlicherweise ist die Präsidentin trotz der großen Bedeutung der Themen, die Sie für eine solche Diskussion vorschlagen, nicht in der Lage, eine positive Antwort auf Ihre Anfrage zu geben, da ihr Terminkalender in dieser Zeit sehr voll ist."

Wir kennen diese Leier und haben sie satt: Die Industrie bekommt Treffen mit Top-Entscheidungsträger*innen, aber für Leute wie uns, liebe Leser, bleibt die Tür zu. Wir werden dennoch nicht klein beigeben. Es gibt Ideen, wie wir die Kommissionspräsidentin doch noch dazu bringen können, uns zuzuhören. Dazu würde uns jetzt Ihre Meinung sehr interessieren: Was meinen Sie, was am besten funktionieren würde?

Was sollten wir als Nächstes tun?
  • Telefonaktion: Hunderte von uns rufen bei der EU-Kommission an und fordern ein Treffen
  • Wir schicken den Ablehnungsbrief an die Kommission zurück mit persönlichen Botschaften und Kunstwerken aus unserer Bewegung
  • Sie schicken uns Selfies mit Botschaften an Präsidentin von der Leyen und wir machen daraus ein Video
  • Corona-konformed Sit-in blockiert den Eingang am Sitz der Kommission in Brüssel
Was sollten wir als Nächstes tun?

(Foto: Philip Reynaers)
Unser Protest vor dem Büro der EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen in Brüssel (Fotos: Philip Reynaers)

So wie es aussieht, haben wir noch eine Gelegenheit, diesen Deal zu stoppen. Jetzt wollen wir planen, was wir gemeinsam mit unseren Partner*innen tun. [3] Machen Sie mit!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung,

Annemarie Botzki (Berlin)
Virginia López Calvo (Madrid)
David Schwartz (London)
Marta Tycner (Warschau)
Alexandre Naulot (Marseille)
Giulio Carini (Rom)
für das gesamte WeMove Europe Team

PS: Unsere Arbeit ist nur dank vieler kleiner Spenden aus unserer Bewegung möglich - dafür möchten wir uns an dieser Stelle bei Ihnen bedanken. Unser Kampf für eine gesunde und faire Landwirtschaft geht unterdessen weiter. Können Sie noch ein paar Euro beisteuern?

Referenzen:
[1] Euractiv-Bericht: “GAP-Supertrilog bringt ‘gute Stimmung’, aber wenig Entscheidungen”:
https://www.euractiv.com/section/agriculture-food/news/cap-super-trilogue-brings-good-atmosphere-but-few-decisions/
Die Gemeinsame Agrarpolitik, kurz GAP, zahlt Subventionen an Landwirt*innen in ganz Europa. Mit mehr als 35 % ist das der zweitgrößte Posten des EU-Haushalts. Gezahlt wird vor allem nach Fläche, sodass Großbetriebe am meisten profitieren.
[2] https://www.euractiv.com/section/agriculture-food/news/agrifood-brief-cap-super-trilogue-whats-on-the-menu/
[3] Das Europäische Parlament wird über diesen Deal im Mai oder Anfang Juni entscheiden.

WeMove Europe ist eine Gemeinschaft von Menschen aus allen Lebensbereichen, die Europa ihre Heimat nennen,
unabhängig davon, wo wir geboren wurden, wo wir leben oder wen wir lieben.
Im Namen einer besseren Zukunft für die Menschen und den Planeten kommen wir zusammen, um Petitionen zu unterschreiben, Briefe zu verschicken und auf der Straße zu protestieren, um unseren Stimmen Gehör zu verschaffen.
Unsere Macht kommt von einander. Und es ist dank kleiner monatlicher Spenden, Fünfer und Zehner, dass wir weitermachen können.

Gerd bitte helfen Sie, WeMove Europe weiterhin zu stärken, indem Sie einen Beitrag leisten.

SPENDE!

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