Thema:
EU-Türkei-Deal
Wegen EU-Türkei-Deal
Auf Lesbos entlädt sich die Spannung
Auf Basis des EU-Türkei-Deals können Flüchtlinge wieder zurück in die Türkei gebracht werden. Doch kein Schutzsuchender will zurück. Die Menschen sind enttäuscht und verzweifelt. Auf der griechischen Insel Lesbos kommt es zu Ausschreitungen.
Im Aufnahmelager Moria auf Lesbos hat es stundenlange Auseinandersetzungen zwischen Migranten und Polizisten gegeben. Flüchtlinge protestierten gegen eine mögliche Ausweisung in die Türkei und die ihrer Meinung nach schlechten Lebensbedingungen.
Polizei setzt Tränengas ein
Die Protestierenden bewarfen unter anderem den griechischen Migrationsminister Ioannis Mouzalas mit Wasserflaschen und anderen Gegenständen. Einige zündeten Mülleimer an. Als einige Migranten versuchten auszubrechen, setzten Sicherheitskräfte Tränengas ein. Mindestens 17 Menschen wurden nach Berichten örtlicher Medien leicht verletzt.
Den Sicherheitskräften auf Lesbos gelang es erst am frühen Mittwochmorgen, die Ordnung wieder herzustellen. Die Stimmung sei dennoch weiter explosiv, berichteten Reporter vor Ort.
Griechenland schiebt in die Türkei ab
Griechenland hatte am Mittwoch insgesamt 49 illegal eingereiste Migranten in die Türkei abgeschoben. Grundlage dafür ist der EU-Flüchtlingspakt mit der Türkei. Dieser sieht vor, dass alle ab dem 20. März illegal eingereisten Flüchtlinge von Griechenland in die Türkei zurückgeschickt werden. Insgesamt sind bislang 374 Menschen von den Inseln der Ostägäis in die Türkei ausgewiesen worden.
Lage in Idomeni weiter kritisch
Der Flüchtlingszustrom hat unterdessen nachgelassen. Im Elendslager von Idomeni verteilten die Behörden am Mittwochmorgen erneut Flugblätter in fünf Sprachen. Darin hieß es, die Grenze nach Mazedonien werde nicht wieder öffnen. Das provisorische Lager von Idomeni solle aufgelöst werden, deswegen müssten alle Menschen in naheliegende Lager gehen.
Wie das Staatsradio berichtete, brachten die Behörden Delegationen von Migranten aus Idomeni in die organisierten Lager, damit sie sie sehen und ihre Landsleute informieren, dass es sich dort besser leben lasse, hieß es. In Idomeni befinden sich nach Angaben des Stabes für die Flüchtlingskrise immer noch mehr als 10.000 Menschen. In ganz Griechenland stecken knapp 54.000 Schutzsuchende nach der Schließung der Balkanroute fest.
Quelle: t-online.de
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen
Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe