Donnerstag, 18. Juni 2015

Hackerangriff auf Bundestag: Kein Hinweis auf russische Beteiligung

Thema: Bundestag

RT-Deutsch
Sicherheitsfirma die Hackerangriff auf Bundestag aufklären soll:
Kein Hinweis auf russische Beteiligung

Die BFK edv-consulting GmbH hat den Auftrag herauszufinden, wer mit welchen Mitteln den Cyberangriff auf die Computernetzwerke des Bundestages durchgeführt hat. Deren Geschäftsführer Christoph Fischer spricht nun nach ersten Ergebnissen von einer „Überreaktion“ bei der Schadensdarstellung und verneint angebliche Hinweise auf Russland als Täter. Zuvor hatte zahlreiche Medien sowie Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, entsprechende Anspielungen gen russischen Geheimdiensten gemacht.


Deutsche Wirtschafts Nachrichten
Ehemalige Mitarbeiter und Spam
Keine russischen Hacker:
Die meisten Cyber-Angriffe kommen aus den eigenen Reihen


Die meisten Cyber-Angriffe gegen Unternehmen kommen nicht von russischen oder chinesischen Hackern, sondern von ehemaligen Angestellte, Dienstleistern mit Systemzugriff oder arglosen Mitarbeiter, die Opfer von Kriminellen geworden sind. Ebenfalls gefährlicher als die Geheimdienste sind Spam-Attacken, die davon profitieren, dass viele Nutzer sich im Internet immer noch bewegen wie die Anfänger.
weiter RT-Deutsch


Foto: Colin / CC-BY-SA 4.0
Insgesamt vier Institutionen sind derzeit damit beauftragt den Angriff auf das Computernetz des Bundestages aufzuklären. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Bundesamt für Verfassungsschutz, die IT-Abteilung des Bundestages sowie die BFK edv-consulting GmbH aus Karlsruhe.

Dessen Geschäftsführer und Inhaber Christoph Fischer sagte nun im Gespräch mit Zeit Online:
    „Das ist kein allzu großer Fall. Die Aufregung ist nur so groß, weil es um den Bundestag geht. Aber in der Industrie gibt es viel größere Fälle.“
Hinsichtlich des in zahlreichen Medien kolportierten Schadensumfangs des Hackerangriffs betont er:
    „Die Mediengeschichte, dass 20.000 Rechner weggeschmissen werden müssen, ist Unsinn.“

Auch lesen: Cyberattacke auf den Bundestag ein NATO-Bündnisfall?
Auch dass es konkrete Hinweise gäbe, dass der Angriff von Russland ausgegangen sei, verneint er ebenso. Zwar hätten erste „forensische Untersuchungen“ Spuren eines Angriffsmoduls mit dem Namen Mimikatz ausgemacht, ein in den Worten von Fischer „Feld-, Wald- und Wiesenmodul, das immer wieder in Attacken auftaucht“, und auch schon bei Angriffen aus Russland zum Einsatz kam.

Mimikatz wird beispielsweise dazu genutzt, um in Windows-Systemen Passworte oder Zertifikate zu entwenden.

Ein Hinweis auf die geografische Verortung der Täter sei Mimikatz laut Fischer aber auf keinen Fall und wies entsprechende Spekulationen zurück.


Auch lesen: Hacker-Angriff? Im Zweifel war es der Russe
Zuvor hatte sich kein geringer als Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, an dieser Art von Spekulation beteiligt. Maßen hatte am 11. Juni im Rahmen einer Pressekonferenz in Potsdam verlauten lassen:
    „Ich habe die Sorge, dass es sich um einen Cyberangriff eines ausländischen Nachrichtendienstes handelt. Mein Dienst hat immer wiederholt bestätigt, dass jedenfalls die Cyberangriffe von russischen Diensten hochqualifiziert sind und uns große Sorge bereiten.“

Quelle: RT-Deutsch

Kommentare

DonaldX
15. Juni, 2015 at 21:25
Das Ganze ist an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten. Schon vor einigen Monaten wurde berichtet, dass auf einem Computer im Bundeskanzleramt ein Spähprogramm aufgetaucht sei. Dieses sei mittels eines privaten USB-Sticks injiziert worden. Hallo? Private USB-Sticks im Kanzleramt? Das müßte doch eigentlich eine IT-Hochsicherheitszone sein, wo private Datenträger nichts zu suchen haben.
Nun haben sich also ein paar Bundestagsabgeordnete durch gedankenloses Herumklicken Viren eingefangen. Das kopflose Theater, das dem folgte, ist nichts weiter der Ausdruck von Hilflosigkeit. Es zeigt, dass die Herrschaften sich nicht ansatzweise mit dem Thema beschäftigt haben und meinten, sei seien unangreifbar. Nach der Konfrontation mit der Realität suchen sie die Schuld nicht bei sich, sondern beim aktuellen Lieblingsfeind. Wenn der Bundestag meint, er sei für ausländische Dienste ein lohnendes Ziel, dann muß er sich sich auch so verhalten. Offenbar ist es aber so, wie es ein Administrator im Heise-Forum beschrieb: Die Aufgabe der IT-ler im Politikbetrieb besteht darin, den Politikern das neuste Spielzeug zu beschaffen, und die daran vorhandenen Sicherheitsfunktionen, wie z.B. Passwörter, zu entfernen. Der Bundestag ist keine IT-Festung, sondern Internet-Neuland, Entwicklungsstand x minus zwanzig Jahre, der Übergang von BTX zum Internet steht gerade bevor.

Der Souverän
15. Juni, 2015 at 19:21
Ob es überhaupt eine „Cyberattacke“ gegeben hat, darf nicht nur, sondern muß hinterfragt werden.
Da wir ja dahingehend von den Schundmedien schon „mal scharf“ gestellt wurden – das eine Cyberattacke zum Natobündnisfall führen kann – ist es natürlich ein leichtes zu behaupten, es hätte eine schwere Cyberattacke gegeben und man müsse nun per Nato(bündnisfall) eingreifen. Das kann man selbst dann machen, wenn die Server gar nicht mit dem Internet verbunden waren.
Die Person-engruppe die einen Cyberangriff überhaupt feststellt und verifizieren kann, ist äußerst klein und gut zu kontrollieren. Damit ist Täuschung nicht nur Tür und Tor geöffnet, Tür und Tor sind erst gar nicht mehr vorhanden.
ALSO AUFPASSEN VOLK!

Syrix
15. Juni, 2015 at 23:47
Ich persönlich glaube da nicht daran. Denn das wäre zu offensichtlich, wenn es die NSA gewesen wäre. Gerade wo das Thema in aller Munde ist. Ich glaube eher, dass es irgendeine Hackergruppe war die Frau Merkel mal zeigen wollte, was für einen Quatsch sie immer erzählt mit Sicherheit usw. Und was könnte da besser passen als das Komplette Kanzleramt bzw. den gesamten Bundestag mit einem Trojaner zu infizieren, damit sie endlich sehen, wie schnell und einfach es geht. Und es hat ja meistens nicht die Kanzlerin selbst sondern Unternehmen und Privatleute betroffen. Aber su dumm wie die Kanzlerin tut, wird sie sich dabei in der Öffentlichkeit nichts denken und auch nichts unternehmen. Natürlich könnte es auch die NSA gewesen sein, unter einem verdeckten Namen.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen

Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe