Am 9. Juli 2015 könnte das Europäische Parlament die Fotografie zerstören.Die
Freiheit des Fotografierens in an öffentlichen Plätzen steht auf dem
Spiel. Bisher war es in den meisten europäischen Ländern erlaubt, Fotos
im öffentlichen Raum zu schießen und anschließend zu veröffentlichen -
das nennt man Panoramafreiheit. Wenn man im Urlaub war, konnte man ein Bild vom London Eye
machen und mit seinen Freunden auf Facebook teilen*. Und wenn dich
jemand dafür bezahlen wollte, dieses Bild zu verwenden, dann war das
auch in Ordnung. Beides soll sich nun ändern und das könnte die Fotografie, so wie wir sie kennen, zerstören.Julia Reda, Mitglied des Europäischen Parlaments, hat versucht, die Panoramafreiheit auf alle EU-Länder auszuweiten,
da einige Länder wie z.B. Frankreich und Italien solche Gesetze noch
nicht implementiert haben. In den meisten Ländern (Großbritannien,
Spanien, Portugal, Deutschland, Niederlande, Polen, Tschechien,
Slowakei, Ungarn, Österreich, Kroatien) ist es erlaubt, Bilder im
öffentlichen Raum zu machen, zu veröffentlichen und auch zu vertreiben,
auch wenn darauf öffentliche Gebäude zu erkennen sind. Allerdings verdreht der gegenwärtige Gesetzesentwurf diesen Vorschlag. Anstatt
die Panoramafreiheit auf die wenigen Länder auszuweiten, die noch keine
gesetzliche Regelung dafür besitzen, raubt dieser Entwurf diese
Freiheit in allen anderen Ländern. Damit würde Straßen-, Reise- und Architektur-Fotografie in der Weise, wie wir sie kennen, verboten werden.
Es ist schlicht unmöglich, den Architekten eines jeden öffentlichen
Gebäudes ausfindig zu machen, um anschließend eine
Veröffentlichungserlaubnis einzuholen, um die eigenen Fotos rechtmäßig
zu verkaufen. Deshalb rufe ich die Mitglieder des Europäischen Parlaments dazu auf,
- die Panoramafreiheit nicht zu beschneiden
und stattdessen
- die Panoramafreiheit in allen Mitgliedsstaaten der EU einzuführen damit
alle europäischen Bürger/innen sicher gehen können, dass sie rechtmäßig
handeln, wenn sie Fotos in der Öffentlichkeit machen und diese
veröffentlichen wollen. Es geht dabei auch um die Förderung europäischer
Kunst und Kultur!
* Wie
Julia Reda, MdEP, es formuliert, wäre es sogar bei einem privaten
Hochladen von Fotos auf Facebook notwendig, die Einwilligung des
Architekten einzuholen, da man Facebook beim Hochladen eine Lizenz zur
kommerziellen Nutzung der eigenen Bilder garantiert.
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