So. 17. November 2019, 12.03 - 13.00 Uhr
Jobkiller oder Rezept gegen Armut?
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Nach dem Kompromiss über die Grundrente steht der Großen Koalition neuer Streit ins Haus. Der Mindestlohn soll stärker steigen als bisher. „12 Euro mindestens“, fordert Saskia Esken, die sich gemeinsam mit dem ehemaligen NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans um den SPD-Vorsitz bewirbt. Sonst müsse ihre Partei die Große Koalition beenden. Auch Bündnis 90/die Grünen wollen sich auf ihrem Bundesparteitag dieses Wochenende dafür stark machen, die Lohnuntergrenze kräftig anzuheben. Der Grund: Der jetzige Mindestlohn sei nicht armutsfest. Nur ein höherer Mindestlohn garantiere, dass Menschen keine Flaschen sammeln müssten. Auf Unternehmerseite löst diese Forderung Abwehrreaktionen aus, erst recht deshalb, weil sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gerade deutlich verschlechtern. Die Boomjahre sind vorbei.
Fakt ist: Der Mindestlohn hat seit 2015 nicht zu den befürchteten Jobverlusten geführt
Rund eine Million Menschen verdienen in Deutschland so wenig, dass der Staat ihr Einkommen mit Steuergeld aufbessern muss. Woran liegt das? Am geringen Lohn oder eher an ihren Beschäftigungsverhältnissen? Wie kann man die Situation dieser Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten, verbessern? Bisher orientiert sich der Mindestlohn an der allgemeinen Lohnentwicklung. Aus diesem Grund steigt er ab Januar 2020 auf 9,35 Euro pro Stunde. In Großstädten kann man damit aber kaum eine Mietwohnung bezahlen. Was geschieht, wenn die Bundesregierung die Unternehmen jetzt zwingt, 12 Euro oder mehr zu bezahlen? Ist dies in einer Phase der wirtschaftlichen Abkühlung zu verantworten?
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692 Kommentare, davon 92 gesperrt und 2 Test
Rudolf Ettwein schreibt am 17.11.2019, 14:07 Uhr :
Das Beste an der heutigen Sendung waren eine Frage bei "nachgefragt" ansonsten war die Diskussion enttäuschend. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass bis auf den jungen Mann alle weit weg sind von diesem Thema und insbesondere der betrieblichen Realität. Wo wird Mindestlohn bezahlt? Immer dort wo neben der voll ausgebildeten Fachkraft noch Hilfskräfte benötigt werden und insbesondere in den Handwerksberufen. Wie richtig festgestellt wurde wird hier bereits teilweise der derzeitige Mindestlohn nicht bezahlt. Nicht unbedingt durch Schwarzarbeit, nein es gibt elegantere Methoden dies zu umgehen. Viele der heute auf dem Bau Beschäftigten kommen aus anderen EU-Ländern deren Arbeitgeber als Subunternehmer tätig sind. Denn bei den derzeitigen Löhnen z.B. auf dem Bau für Hilfskräfte zwischen 12 und 13 Euro macht sich ein Deutscher die Hände nicht mehr schmutzig, da er wenn Kinder hat wenn er von staatlicher Unterstützung lebt mehr hat.
Thomas Gröber schreibt am 17.11.2019, 14:02 Uhr :
Zu behaupten, wir hätten einen 10 Jahre langen Boom erlebt, ist einfach nicht richtig. Es gab lediglich eine Erholung von der Krise bis 2011 auf das Niveau vor der Krise. Dann aber nur Stagnation bis 2016. Ab 2016 gab es einen winzigen Aufschwung mit der lächerlichen, maximalen Wachstumsrate von 2,2%. Und 2017 im Dezember war dieser Mini-Boom bereits vorbei. Seitdem schrumpft die Industrieproduktion wieder kontinuierlich. Das Niveau von 2016 ist bereits wieder unterschritten. Wie soll man das nennen, wenn entgegen aller Fakten, immer noch von einem Riesen-Boom geredet wird?
Hans Klein schreibt am 17.11.2019, 13:43 Uhr :
Schon in der letzten PC-Talkshow bezog Ex-FAS Journalist R. Hank das Armutsproblem auf niedrige Bildungsabschlüsse, dh, Bildung soll vor Armut bewahren. Nun ja, wenn Bildungsabschlüsse keine gutbezahlten Jobs garantieren….,so gesehen hat der ehm. FAS-Journalist recht, mit den existierenden Bildungsbarrieren wächst die Armutsgefährdung an, der Treppenwitz, gerade neoliberale Eliten wollen Bildungsbarrieren nicht abbauen
Dr. Helma Ahlemeyer schreibt am 17.11.2019, 13:30 Uhr :
Eine der schwächsten Sendungen ever, die sich im Klein KLein verlor. Wenn der Mindestlohn der Retter ist und alle sozialen Probleme löst und Gerechtigkeit herstellt, warum haben wir das nicht schon längst gemacht?? Ist doch so einfach wie Geld drucken. Hoch auf 20 Euro würde ich sagen. Und dann? Dann kommt die Spirale in Gang, die man Inflation nennt: Preise hoch, Renten hoch, Sozialhilfe hoch und der qualifizierte mit der Spitzenausbildung wird genau wie jetzt wesentlich mehr verdienen wollen als derjenige mit geringer Qualifikation und die Firmen sind längst nach Polen und Rumänien abgewandert. Wir müssen an die prekären Jobs ran und mehr in Bildung investieren, soziale Brennpunkte auflösen etc. Diese wenig über den Tellerrand blickende und Zusammenhänge herstellende Sendung war eine Katastrophe.
Chris schreibt am 17.11.2019, 13:26 Uhr :
Arbeit wurde seit Einführung der Agenda 2010 systematisch entwertet. Mit Hartz IV hatte und hat man ein wunderbar funktionierendes Druckmittel. In Ihrer Not lassen sich mehr und mehr Menschen auf schlechte Löhne ein. Sie benötigen akut z.b.durch Wohngeld ,später Grundrente Untestützung. So werden indirekt die Unternehmerischen Gewinne durch Sozialleistungen immer weiter staatlich subventioniert. Es ist Aufgabe des Unternehmers, die Mitarbeit durch Löhne, die auch Wertschätzung erkennen lassen zu honorieren. Das perfide daran: Menschen, die staatliche Hilfe benötigen gelten als Sozialschmarotzer. Wer wirklich schmarotzt wird in keiner Diskussion angesprochen.Es sind die Shareholder, Hedgefonds und in Ihrem Kielwasser viele andere. PS. Frau Goebel kennt die Lebenswirklichkeit Ihrer Altergenossen nicht.Sie darf sich glücklich schätzen, nicht wie viele, viele andere Ü 50 längst Ihre Tätigkeit zum halben Preis anbieten zu müssen. Sonst wäre Ihre Sichtweise deutlich realitätsnaher.
Ines schreibt am 16.11.2019, 22:58 Uhr :
Mitunter wird kritisiert, dass die etablierten Parteien sich nicht um die wichtigen Themen kümmern, besonders um die Vermögensverteilung und die sozialen Misstände. Dabei werden anhaltende wirklich reklevante theman angepackt, von Hartz IV über die Entlastung der Arbeitnehmer bei den Sozialbeiträgen, die wieder gleichverteilt sind, über die Grundrente, die Kita, mieten bis zur Gesundheitspolitik. selbst der Soli fällt bald weg und Bahnfahrscheine (warum auch immer "Tickets genannt) werden auch günstiger. Und was passiert - es wird gejammert über die da oben. Dem deutschen sauertöpfischen Michel ist es nun auch wieder nicht recht.... Mecker, mecker, mecker.
Das Beste an der heutigen Sendung waren eine Frage bei "nachgefragt" ansonsten war die Diskussion enttäuschend. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass bis auf den jungen Mann alle weit weg sind von diesem Thema und insbesondere der betrieblichen Realität. Wo wird Mindestlohn bezahlt? Immer dort wo neben der voll ausgebildeten Fachkraft noch Hilfskräfte benötigt werden und insbesondere in den Handwerksberufen. Wie richtig festgestellt wurde wird hier bereits teilweise der derzeitige Mindestlohn nicht bezahlt. Nicht unbedingt durch Schwarzarbeit, nein es gibt elegantere Methoden dies zu umgehen. Viele der heute auf dem Bau Beschäftigten kommen aus anderen EU-Ländern deren Arbeitgeber als Subunternehmer tätig sind. Denn bei den derzeitigen Löhnen z.B. auf dem Bau für Hilfskräfte zwischen 12 und 13 Euro macht sich ein Deutscher die Hände nicht mehr schmutzig, da er wenn Kinder hat wenn er von staatlicher Unterstützung lebt mehr hat.
Thomas Gröber schreibt am 17.11.2019, 14:02 Uhr :
Zu behaupten, wir hätten einen 10 Jahre langen Boom erlebt, ist einfach nicht richtig. Es gab lediglich eine Erholung von der Krise bis 2011 auf das Niveau vor der Krise. Dann aber nur Stagnation bis 2016. Ab 2016 gab es einen winzigen Aufschwung mit der lächerlichen, maximalen Wachstumsrate von 2,2%. Und 2017 im Dezember war dieser Mini-Boom bereits vorbei. Seitdem schrumpft die Industrieproduktion wieder kontinuierlich. Das Niveau von 2016 ist bereits wieder unterschritten. Wie soll man das nennen, wenn entgegen aller Fakten, immer noch von einem Riesen-Boom geredet wird?
Hans Klein schreibt am 17.11.2019, 13:43 Uhr :
Schon in der letzten PC-Talkshow bezog Ex-FAS Journalist R. Hank das Armutsproblem auf niedrige Bildungsabschlüsse, dh, Bildung soll vor Armut bewahren. Nun ja, wenn Bildungsabschlüsse keine gutbezahlten Jobs garantieren….,so gesehen hat der ehm. FAS-Journalist recht, mit den existierenden Bildungsbarrieren wächst die Armutsgefährdung an, der Treppenwitz, gerade neoliberale Eliten wollen Bildungsbarrieren nicht abbauen
Thomas Gröber , geschrieben am 17.11.2019, 14:05 Uhr :
Wobei schon Herr Hank ein Bildungsdefizit, was Wirtschaftswissenschaft betrifft, hat. Nach seiner Argumentation sollte er auch nur den Mindestlohn erhalten. Angebotsorientierte Wirtschaftstheorie und Monetarismus, womit Hank immer argumentiert, sind seit den 90er Jahren vollständig widerlegt und müssen als Unsinn gelten.
Margarete , geschrieben am 17.11.2019, 14:23 Uhr :
Ein guter Bildungsabschluss (Studium) garantiert tatsächlich keinen gut bezahlten Job! In einem mir bekannten Fall kam es sogar noch zu einer weiteren Ungerechtigkeit: Die junge Frau hat Arbeit als Verkäuferin angenommen, wurde als "Selbständige" geführt, musste die Beiträge zur Renten- + Krankenversich. allein, d. h. ohne den üblichen ihr zustehenden Arbeitgeberanteil bezahlen, so dass vom schmalen Gehalt, 750 €, weniger als die Hälfte übrig blieben. Der KK-Tarif sah als Mindestbeitrag € 380,00 vor ohne Berücksichtigung des tatsächl. Einkommens. Dieser Missstand müsste doch behoben werden!
Dr. Helma Ahlemeyer schreibt am 17.11.2019, 13:30 Uhr :
Eine der schwächsten Sendungen ever, die sich im Klein KLein verlor. Wenn der Mindestlohn der Retter ist und alle sozialen Probleme löst und Gerechtigkeit herstellt, warum haben wir das nicht schon längst gemacht?? Ist doch so einfach wie Geld drucken. Hoch auf 20 Euro würde ich sagen. Und dann? Dann kommt die Spirale in Gang, die man Inflation nennt: Preise hoch, Renten hoch, Sozialhilfe hoch und der qualifizierte mit der Spitzenausbildung wird genau wie jetzt wesentlich mehr verdienen wollen als derjenige mit geringer Qualifikation und die Firmen sind längst nach Polen und Rumänien abgewandert. Wir müssen an die prekären Jobs ran und mehr in Bildung investieren, soziale Brennpunkte auflösen etc. Diese wenig über den Tellerrand blickende und Zusammenhänge herstellende Sendung war eine Katastrophe.
Chris schreibt am 17.11.2019, 13:26 Uhr :
Arbeit wurde seit Einführung der Agenda 2010 systematisch entwertet. Mit Hartz IV hatte und hat man ein wunderbar funktionierendes Druckmittel. In Ihrer Not lassen sich mehr und mehr Menschen auf schlechte Löhne ein. Sie benötigen akut z.b.durch Wohngeld ,später Grundrente Untestützung. So werden indirekt die Unternehmerischen Gewinne durch Sozialleistungen immer weiter staatlich subventioniert. Es ist Aufgabe des Unternehmers, die Mitarbeit durch Löhne, die auch Wertschätzung erkennen lassen zu honorieren. Das perfide daran: Menschen, die staatliche Hilfe benötigen gelten als Sozialschmarotzer. Wer wirklich schmarotzt wird in keiner Diskussion angesprochen.Es sind die Shareholder, Hedgefonds und in Ihrem Kielwasser viele andere. PS. Frau Goebel kennt die Lebenswirklichkeit Ihrer Altergenossen nicht.Sie darf sich glücklich schätzen, nicht wie viele, viele andere Ü 50 längst Ihre Tätigkeit zum halben Preis anbieten zu müssen. Sonst wäre Ihre Sichtweise deutlich realitätsnaher.
Ines schreibt am 16.11.2019, 22:58 Uhr :
Mitunter wird kritisiert, dass die etablierten Parteien sich nicht um die wichtigen Themen kümmern, besonders um die Vermögensverteilung und die sozialen Misstände. Dabei werden anhaltende wirklich reklevante theman angepackt, von Hartz IV über die Entlastung der Arbeitnehmer bei den Sozialbeiträgen, die wieder gleichverteilt sind, über die Grundrente, die Kita, mieten bis zur Gesundheitspolitik. selbst der Soli fällt bald weg und Bahnfahrscheine (warum auch immer "Tickets genannt) werden auch günstiger. Und was passiert - es wird gejammert über die da oben. Dem deutschen sauertöpfischen Michel ist es nun auch wieder nicht recht.... Mecker, mecker, mecker.
Laureen , geschrieben am 16.11.2019, 23:33 Uhr :
@Ines = Dem deutschen sauertöpfischen Michel ist es nun auch wieder nicht recht.... Mecker, mecker, mecker. ### Sehen Sie doch einfach weg und lesen irgendwo was anderes... das spart auch Speicherplatz für sinnvollere Beiträge hiesiger User...
Heinz Becker , geschrieben am 16.11.2019, 23:38 Uhr :
Wenigstens eine, der es ja richtig gut zu gehen scheint und deren Vertrauen in die Regierungswversprechen grenzenlos ist. Seit wann wird nochmal versprochen, dass der Soli wegfällt? Wie lange sollte er maximal gelten? Ach ja, natürlich kümmern sich die etablierten Parteien um die Vermögensverteilung. Immer schön in eine Richtung, raten sie mal in welche? von oben nach unten ist es nicht. In ihrer Aufzählung der relevanten Themen haben sie "versehendlich" die "Kämpfchen" gegen die Steuervermeidungsbranche vergessen
Ines , geschrieben am 17.11.2019, 00:41 Uhr :
@ Heinz Becker , geschrieben am 16.11.2019, 23:38 Uhr. Über die Abschaffung des Solidaritätszugschlages ist doch ausführlich berichtet worden.
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