Der weiße Elefant
Die US-Behörden bleiben den Beweis schuldig, dass der 11. September 2001 das Werk religiöser Terroristen war.
von Elias Davidsson
Es gibt keinen letztgültigen Beweis dafür, dass nirgendwo auf der Welt eine weißer Elefant existiert. Da aber noch keiner gesichtet wurde, ist dies sehr wahrscheinlich. Ebenso wahrscheinlich ist: Da die US-Regierung nicht eindeutig belegt hat, dass Islamisten für den Anschlag auf das World Trade Center verantwortlich sind und es eher unwahrscheinlich ist, dass sie — für sie entlastende — Beweise versteckt, muss man den Verdacht hegen, dass sie den Terrorakt selbst veranlasst hat. Diese Erkenntnis ist zwar mit Sicherheit ein Schock für alle, die an die wohlwollende Großmacht USA geglaubt hatten, aber es ist ein heilsamer Schock. Jemand, der vor Massenmord an der eigenen Bevölkerung nicht zurückschreckt, wird umso weniger Scheu haben, Menschen anderer Länder zu töten.
Wer kennt nicht die Geschichte vom weißen Elefanten? Sie geht etwa so: Peter sagt, es gäbe keine weißen Elefanten. Hans widerspricht diesem Satz mit der Behauptung, es könnte irgendwo doch einen weißen Elefanten geben, auch wenn niemand ihn bisher gesehen hätte. Peters Behauptung wäre also nicht zutreffend. Er sollte eher sagen, dass niemand, soweit er wüsste, bisher einen weißen Elefanten gesehen hat. Damit wird nicht ausgeschlossen, dass irgendwann irgendjemand vielleicht einen weißen Elefanten entdecken wird. Das ist eine saubere logische Schlussfolgerung — genau entsprechend der Lehre der formalen Logik.
Die Metapher des weißen Elefanten wird in Bezug auf die Ereignisse des 11. Septembers 2001 in den USA auf folgende Weise herangezogen:
Es steht fest, dass die Bundesbehörden der USA bisher keine Beweise veröffentlicht haben, dass 19 islamistische Terroristen am 11. September 2001 mehrere Flugzeuge entführt und die USA angegriffen hätten. Nochmals, damit diese Feststellung tatsächlich verstanden wird: Es gibt nicht den geringsten Beweis zur Behauptung der US-amerikanischen Behörden, dass 19 islamistische Terroristen am 11. September 2001 Flugzeuge entführten. Aus dieser Tatsache ziehen einige Forscher die Schlussfolgerung, dass solche Beweise nicht existieren und daher keine islamistischen Anschläge begangen wurden. Auch ich vertrete diese These in meinen Büchern über 9/11 (1, 2).
Widersacher behaupten hingegen, dass diese Schlussfolgerung nicht zwingend aus den Tatsachen hervorgeht. Beweise über die Täter und Aktionen wären zwar nicht publiziert, aber sie könnten aus irgendwelchen Gründen von den US-Behörden verheimlicht werden. Man dürfe deswegen nicht endgültig ausschließen, dass die 9/11-Anschläge von Islamisten begangen wurden. Hier wird dann gern auf das Beispiel des weißen Elefanten hingewiesen.
Aus der Perspektive der formalen Logik haben diese Widersacher recht.
Aber in der Praxis des Lebens spielt formale Logik kaum eine Rolle. Weder kleine noch große Entscheidungen werden nach der formalen Logik getroffen, sondern auf der Grundlage einer Abwägung der empirischen Daten, des gesunden Menschenverstands und der Lebenserfahrung.
Gibt es einen Anlass, die These der Widersacher ernst zu nehmen? Welche Konsequenzen ergeben sich, wenn man diese These akzeptiert?
Zunächst soll daran erinnert werden, dass nicht jede These gleichberechtigt ist. Thesen, die dem gesunden Menschenverstand und der Lebenserfahrung widersprechen, verlangen eine viel strengere Beweisführung als Thesen, die damit vereinbar sind.
Betrachten wir einmal das dokumentierte Verhalten der US-Behörden im Licht des Paragraphen 112 der Strafprozessordnung:
Wenn aber die Führung der Nuklearmacht USA mit Beihilfe der politischen Klasse ihres Landes, ihrer Leitmedien, ihrer Gerichte und des überwiegenden Teils ihrer akademischen Elite einen Massenmord im eigenen Land vertuscht und auf Grund des Anschlags einen Angriffskrieg beginnt, handelt es sich nicht um eine lokale Angelegenheit, sondern es geht um nichts weniger als um die Aufrechterhaltung des Weltfriedens und den Schutz der Völker vor dem Amoklauf eines Schurkenstaates.
Es ist nicht angenehm, mit den Konsequenzen dieser düsteren Tatsachen konfrontiert zu werden.
Deutschen Wählern muss auch die Erkenntnis schwerfallen, dass ihre gewählten Politiker, von links bis rechts, zur Verdunkelung der wirklichen Umstände des 9/11-Massenmordes beitragen.
Mit solchen Erkenntnissen stürzt ein Glaubensgebäude zusammen. Dabei ist zu bemerken, dass weder Häuser, Bäume, Flugzeuge oder Menschen stürzen. Nur ein naives Modell der politischen Realität stürzt damit zusammen. Der gesunde Mensch kann den Zusammenbruch solcher Modelle verkraften und dabei ein Stück Mündigkeit gewinnen. Wir können aber erwarten, dass sich immer wieder Menschen finden, die aus Angst von der schrecklichen Wahrheit den weißen Elefanten aus der Argumentenkiste herausholen werden.
Elias Davidsson wurde in Palästina als Sohn deutscher Eltern mit jüdischem Glauben geboren, die zur Zeit der Nazis aus Deutschland emigriert waren. Er studierte Klavier, Harmonie und Kontrapunkt in Haifa, später Klavier und Komposition in Köln, Freiburg und Basel, leitete eine Musikschule in Island und war auch als Kirchenmusiker tätig. Seit den 1990er Jahren befasst er sich mit Völkerrecht und verdecktem Staatsterrorismus. Zuletzt erschienen von ihm „Hijacking America's Mind on 9/11“, „The Betrayal of India: Revisiting 26/11“ und „Psychologische Kriegsführung und gesellschaftliche
Leugnung“.
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von Elias Davidsson
Es gibt keinen letztgültigen Beweis dafür, dass nirgendwo auf der Welt eine weißer Elefant existiert. Da aber noch keiner gesichtet wurde, ist dies sehr wahrscheinlich. Ebenso wahrscheinlich ist: Da die US-Regierung nicht eindeutig belegt hat, dass Islamisten für den Anschlag auf das World Trade Center verantwortlich sind und es eher unwahrscheinlich ist, dass sie — für sie entlastende — Beweise versteckt, muss man den Verdacht hegen, dass sie den Terrorakt selbst veranlasst hat. Diese Erkenntnis ist zwar mit Sicherheit ein Schock für alle, die an die wohlwollende Großmacht USA geglaubt hatten, aber es ist ein heilsamer Schock. Jemand, der vor Massenmord an der eigenen Bevölkerung nicht zurückschreckt, wird umso weniger Scheu haben, Menschen anderer Länder zu töten.
Wer kennt nicht die Geschichte vom weißen Elefanten? Sie geht etwa so: Peter sagt, es gäbe keine weißen Elefanten. Hans widerspricht diesem Satz mit der Behauptung, es könnte irgendwo doch einen weißen Elefanten geben, auch wenn niemand ihn bisher gesehen hätte. Peters Behauptung wäre also nicht zutreffend. Er sollte eher sagen, dass niemand, soweit er wüsste, bisher einen weißen Elefanten gesehen hat. Damit wird nicht ausgeschlossen, dass irgendwann irgendjemand vielleicht einen weißen Elefanten entdecken wird. Das ist eine saubere logische Schlussfolgerung — genau entsprechend der Lehre der formalen Logik.
Die Metapher des weißen Elefanten wird in Bezug auf die Ereignisse des 11. Septembers 2001 in den USA auf folgende Weise herangezogen:
Es steht fest, dass die Bundesbehörden der USA bisher keine Beweise veröffentlicht haben, dass 19 islamistische Terroristen am 11. September 2001 mehrere Flugzeuge entführt und die USA angegriffen hätten. Nochmals, damit diese Feststellung tatsächlich verstanden wird: Es gibt nicht den geringsten Beweis zur Behauptung der US-amerikanischen Behörden, dass 19 islamistische Terroristen am 11. September 2001 Flugzeuge entführten. Aus dieser Tatsache ziehen einige Forscher die Schlussfolgerung, dass solche Beweise nicht existieren und daher keine islamistischen Anschläge begangen wurden. Auch ich vertrete diese These in meinen Büchern über 9/11 (1, 2).
Widersacher behaupten hingegen, dass diese Schlussfolgerung nicht zwingend aus den Tatsachen hervorgeht. Beweise über die Täter und Aktionen wären zwar nicht publiziert, aber sie könnten aus irgendwelchen Gründen von den US-Behörden verheimlicht werden. Man dürfe deswegen nicht endgültig ausschließen, dass die 9/11-Anschläge von Islamisten begangen wurden. Hier wird dann gern auf das Beispiel des weißen Elefanten hingewiesen.
Aus der Perspektive der formalen Logik haben diese Widersacher recht.
Aber in der Praxis des Lebens spielt formale Logik kaum eine Rolle. Weder kleine noch große Entscheidungen werden nach der formalen Logik getroffen, sondern auf der Grundlage einer Abwägung der empirischen Daten, des gesunden Menschenverstands und der Lebenserfahrung.
Ob ein weißer Elefant existiert oder nicht, ist eine pure akademische Frage, die zwar im Unterricht der formalen Logik als Beispiel nützlich ist, aber darüber hinaus nicht den geringsten Nutzen hat.Sehr wichtig ist dagegen die Frage, ob Beweise zum Tathergang des 11. Septembers 2001 und zur Beteiligung von 19 islamistischen Terroristen existieren oder nicht. Denn falls keine Beweise existieren, müsste die offizielle Darstellung als eine monumentale Lüge entlarvt und aus diesem Befund müssten politische Schlüsse gezogen werden.
Gibt es einen Anlass, die These der Widersacher ernst zu nehmen? Welche Konsequenzen ergeben sich, wenn man diese These akzeptiert?
Zunächst soll daran erinnert werden, dass nicht jede These gleichberechtigt ist. Thesen, die dem gesunden Menschenverstand und der Lebenserfahrung widersprechen, verlangen eine viel strengere Beweisführung als Thesen, die damit vereinbar sind.
Die These, dass die US-Regierung ihre schlagkräftigen Beweise zur Täterschaft von Islamisten am 11. September 2001 zurückhält und damit sogar in Kauf nimmt, dass sie selbst unter Verdacht gerät, widerspricht dem gesunden Menschenverstand und jeder Lebenserfahrung. Für ein solches Verhalten einer Regierung sind keine Präzedenzen bekannt.Dieses Verhalten der US-Behörden weist auf eine systematische Bemühung hin, die wahren Täter des Massenmordes zu schützen, und wäre unter normalen Umständen längst ein Grund für Festnahmen und Ermittlungen. Laut der deutschen Verdachtslehre liegt ein Anfangsverdacht vor, wenn es auf Grund von zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkten möglich erscheint, dass eine verfolgbare Straftat begangen wurde. Laut Paragraph 112 der Strafprozessordnung besteht ein Haftgrund, „wenn auf Grund bestimmter Tatsachen das Verhalten des Beschuldigten den dringenden Verdacht begründet, er werde (a) Beweismittel vernichten, verändern, beiseiteschaffen, unterdrücken oder fälschen oder (b) auf Mitbeschuldigte, Zeugen oder Sachverständige in unlauterer Weise einwirken oder (c) andere zu solchem Verhalten veranlassen, und wenn deshalb die Gefahr droht, dass die Ermittlung der Wahrheit erschwert werde (Verdunkelungsgefahr).“
Betrachten wir einmal das dokumentierte Verhalten der US-Behörden im Licht des Paragraphen 112 der Strafprozessordnung:
- Eine Behörde, die behauptet, bestimmte Personen wären innerhalb ihres Zuständigkeitsgebietes während einer Straftat gestorben, ist verpflichtet, die Leichen beziehungsweise körperlichen Überreste der Verstorbenen unverzüglich an die Familien der Verstorbenen zu übergeben. Eine Behörde, die dies nicht tut, macht sich der Verdunkelungsgefahr verdächtig.
- Eine Behörde, die nicht willens ist, wegen eines Massenmords im eigenen Zuständigkeitsbereich gründlich, zügig und unvoreingenommen zu ermitteln, macht sich der Verdunkelungsgefahr verdächtig.
- Eine Behörde, die die Familien der Opfer besticht (3) damit diese keine unangenehmen Fragen über die Umstände des Todes ihrer Angehörigen stellen, macht sich der Verdunkelungsgefahr verdächtig.
- Eine Behörde, die hohe Beamte befördert, die am Tag des Massenmordes ihre Aufgabe zum Schutz der Bürger nicht erfüllten, (4) macht sich der Verdunkelungsgefahr verdächtig.
- Eine Behörde, die kriminalistische Beweise zerstören lässt, macht sich der Verdunkelungsgefahr verdächtig. Aber warum sollte vermutete US-Staatskriminalität uns interessieren?
Wenn aber die Führung der Nuklearmacht USA mit Beihilfe der politischen Klasse ihres Landes, ihrer Leitmedien, ihrer Gerichte und des überwiegenden Teils ihrer akademischen Elite einen Massenmord im eigenen Land vertuscht und auf Grund des Anschlags einen Angriffskrieg beginnt, handelt es sich nicht um eine lokale Angelegenheit, sondern es geht um nichts weniger als um die Aufrechterhaltung des Weltfriedens und den Schutz der Völker vor dem Amoklauf eines Schurkenstaates.
Denn ein Staat der den kaltblütigen Mord an 3.000 seiner Bürger trotz massiver Widersprüche und Ungereimtheiten nicht aufklärt, die wirklichen Täter und deren Hintermänner nicht zur Verantwortung zieht und stattdessen diesen Mord als Anlass für Kriege gegen missliebige Länder missbraucht, wird noch deutlich weniger Hemmungen haben, Bürger anderer Staaten sterben zu lassen.Hier geht es nicht um einen bestimmten Präsidenten oder um eine fanatische Gruppe — die Neocons —, sondern um die gesamte US-Gesellschaft, denn nahezu alle eminenten Teile dieser Gesellschaft beteiligen sich an der Verdunkelung der Hintergründe des 9/11-Massenmordes. Es geht aber auch um die Fäulnis unserer eigenen Gesellschaft, deren führende politische und mediale Kräfte genauso an der Verdunkelung des amerikanischen Massenmordes mitwirken. Es geht um ein riesiges verbrecherisches System, dessen Endziel die Abschaffung der Demokratie und des Rechtsstaats ist. Diese Erkenntnis ergibt sich aus dem Verhalten der Eliten.
Es ist nicht angenehm, mit den Konsequenzen dieser düsteren Tatsachen konfrontiert zu werden.
Für Menschen, die ihr ganzes bisheriges Leben die Vorstellung pflegten, die USA gehörten der westlichen aufgeklärten Wertegemeinschaft an, muss es ein erheblicher Schock sein, dass die USA genau das sind, was sie widerspenstigen Ländern gern vorwerfen: ein gefährlicher Schurkenstaat.
Deutschen Wählern muss auch die Erkenntnis schwerfallen, dass ihre gewählten Politiker, von links bis rechts, zur Verdunkelung der wirklichen Umstände des 9/11-Massenmordes beitragen.
Mit solchen Erkenntnissen stürzt ein Glaubensgebäude zusammen. Dabei ist zu bemerken, dass weder Häuser, Bäume, Flugzeuge oder Menschen stürzen. Nur ein naives Modell der politischen Realität stürzt damit zusammen. Der gesunde Mensch kann den Zusammenbruch solcher Modelle verkraften und dabei ein Stück Mündigkeit gewinnen. Wir können aber erwarten, dass sich immer wieder Menschen finden, die aus Angst von der schrecklichen Wahrheit den weißen Elefanten aus der Argumentenkiste herausholen werden.
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