Sonntag, 3. November 2019

9/11 - Das verdeckte Tatmotiv

Das verdeckte Tatmotiv

Bei den Ereignissen des 11. September 2001 könnte die Angst der US-Regierung vor den ökonomischen Folgen der Klimakatastrophe eine Rolle gespielt haben.
von Nikolaus Marggraf

Seit September 2019 liegt eine neue wissenschaftliche Untersuchung vor, die den staatlichen NIST-Report zu WTC 7 aus dem Jahr 2008 widerlegt. „Die Geschichte der Terroranschläge vom 11. September 2001 muss neu geschrieben werden“, fordert daraufhin Dr. Daniele Ganser. Doch auch zur Zerstörung von WTC 1, dem sogenannten North Tower, liegen aktuelle Forschungsergebnisse vor. Dieser Beitrag bezieht sich hierbei auf David Aldens Publikation „The North Tower — Controlled Demolition“.

Dr. Leroy Hulsey und seine Mitarbeiter haben am 3. September 2019 eine neue wissenschaftliche Studie an der Universität Alaska Fairbanks veröffentlicht. Ihr zentraler Befund widerlegt die staatsoffizielle Untersuchung von NIST zur Zerstörung des dritten Hochhauses WTC 7 am 11. September 2001, die erst 2008 vorgelegt wurde:

„Feuer hat den Einsturz von WTC 7 nicht verursacht. Der Einsturz des Gebäudes kann nur durch das praktisch gleichzeitige Versagen aller Säulen erklärt werden.“

Aus der aktuellen wissenschaftlichen Studie von Hulsey zieht Dr. Daniele Ganser eine klare Schlussfolgerung: „WTC 7 wurde gesprengt“ (siehe auch Paul Schreyer und Ansgar Schneider).

Bezeichnenderweise wurde das WTC 7, also das dritte am 11. September 2001 zerstörte Hochhaus, in dem ersten staatlichen Untersuchungsbericht von Thomas Kean und Lee Hamilton, der am 22. Juli 2004 herauskam, mit keiner Silbe erwähnt. Die staatliche NIST-Untersuchung — veröffentlicht am 21. August 2008 — gibt Feuer als „Einsturzursache“ an. Der aktuelle Hulsey-Bericht zeigt die schweren Mängel der NIST-Untersuchung auf und widerlegt die „Feuer-Hypothese“. Über die Zerstörung des dritten Hochhauses, des WTC 7, berichten die Konzernmedien seit achtzehn Jahren nur selten und nie, dass es im staatlichen Kean-Hamilton-Bericht noch nicht einmal erwähnt wurde. Sie informieren nur ausnahmsweise über die NIST-Untersuchung von 2008 und verschweigen vollständig den aktuellen Hulsey-Report. Die Zerstörung des WTC 7 erscheint damit nicht im öffentlichen Diskurs — und auch nicht in der offiziellen akademischen Geschichtsschreibung.

Die Debatte über 9/11 ist hochgradig tabuisiert und gleicht einem „Minenfeld“. Für die Verengung des öffentlichen Debattenraums (siehe auch Rainer Mausfeld) „sorgt“ seit achtzehn Jahren eine aufwändige „psychologische Kriegsführung“ in den Konzernmedien. Alternative „9/11-Narrative“ werden umgehend pathologisiert und durch „Psychiatrisierung“ der Wortführer aus dem öffentlichen Diskurs verbannt (siehe auch David Ray Griffin „Kognitive Infiltration“). Zur Erweiterung des Debattenraums möchte ich Gansers Postulat als neue Arbeitshypothese geringfügig abwandeln: „Die Geschichte des 'verdeckten Staatsstreichs' vom 11. September 2001 muss neu geschrieben werden.“

Seit dem letzten Jahrzehnt erscheinen in den Vereinigten Staaten und in Kanada umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen zu den noch „klärungsbedürftigen Vorgängen“ hinter 9/11, die alle ausnahmslos nicht ins Deutsche übersetzt werden — mit Ausnahme der Bücher von David Ray Griffin. Dazu zwei Beispiele:

Im September 2004 veröffentlichte der US-Amerikaner Michael C. Ruppert in einem kanadischen Verlag sein epochales Werk „Crossing the Rubicon — the decline of the American empire at the end of the age of oil“. Michael Ruppert benannte in einer Aufsehen erregenden Rede am 31. August 2004 in San Francisco den damaligen Vize-Präsidenten Richard B. Cheney als 9/11-Hauptverdächtigen. Er untersuchte als 9/11-Pionier erstmals die 9/11-wargames, also die zahlreichen (Anti-Terror)-Militärmanöver unter der Schirmherrschaft des damaligen Vize-Präsidenten, in denen Flugzeug-Entführungen und Flugzeug-Gebäude-Kollisionen simuliert wurden — bei gleichzeitiger „Umstrukturierung“ der Luftraumüberwachung.

Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt fiel einigen Autoren auf, dass die Luftabwehr, die quick reaction alert, an 9/11 nur mit großer Verzögerung reagiert hat (siehe auch Nafeez M. Ahmed „Geheimsache 9/11 — Hintergründe über den 11. September und die Logik amerikanischer Machtpolitik). Die in der staatsoffiziellen Darstellung als „war on terror“ dargestellten illegalen Kriege nach 9/11 mit einer aktuellen Bilanz von möglicherweise sieben Millionen Toten (1) charakterisiert und untersucht Michael C. Ruppert als „Ressourcenkriege“ vor dem Hintergrund des absehbaren Endes der Erdöl- und Erdgas-Epoche.

Das zweite Beispiel bezieht sich auf das 2007 publizierte Buch des kanadischen Hochschullehrers Dr. Peter Dale Scott „The Road to 9/11 — Wealth, Empire and the Future of America“. Auch dieses Buch wurde nicht ins Deutsche übersetzt. Scott untersuchte als Erster die „continuity of government“ (siehe auch Paul Schreyer an 9/11. Mitte der 1970er Jahre wurde die „continuity of government“ von den damaligen Präsidenten-Beratern Donald Rumsfeld und Richard B. Cheney „eingerichtet“ und als geheimer Notfallplan installiert.

Die „continuity of government“ ist die Regelung des Ausnahmezustands im Falle eines Nuklearkriegs oder einer vergleichbaren Katastrophe. Sie soll die Fortsetzung der Regierungsarbeit ermöglichen, indem beispielsweise überlebende Regierungsmitglieder von unterirdischen Bunkeranlagen aus geschützt weiter regieren. In seiner epochalen Analyse belegt und untersucht Peter Dale Scott detailliert, wie die „continuity of government“ erstmals am 11. September 2001 in Kraft trat. Seitdem befinden sich die Vereinigten Staaten im verdeckten Ausnahmezustand. Richard B. Cheney verbrachte nach 9/11 einen längeren Zeitraum in einer Bunkeranlage, was im Hollywood-Film „Vice — der zweite Mann“ (2018) historisch getreu dargestellt wird.

Was für Michael C. Ruppert, Peter Dale Scott und viele andere wissenschaftlich arbeitende 9/11-Autoren aus den Vereinigten Staaten und Kanada gilt, trifft auch für den US-amerikanischen Bau-Ingenieur David Alden und seine Publikation „The North Tower — Controlled Demolition and the Bush, Cheney, Giuliani Cover-up“ aus dem Jahr 2018 zu: Sie werden nicht im deutschen Sprachraum verlegt, sie werden nicht in den Konzernmedien diskutiert — und sind damit im öffentlichen Diskurs nicht existent und somit irrelevant für die offizielle Geschichtsschreibung.

In David Aldens Buch stecken sechs Jahre intensiver Recherche, doch es ist hierzulande noch weniger bekannt als die kurz vorgestellten 9/11-Bücher aus dem letzten Jahrzehnt. Und natürlich gibt es auch dieses Buch nur in Englisch. Weitere Forschungen zur Zerstörung von WTC 1 und 2 fordert Dr. Daniele Ganser in einem Interview, nach der Veröffentlichung des Hulsey-Reports und dem wissenschaftlichen Befund, dass die Zerstörung des WTC 7 sich ab jetzt nur noch als „Sprengung“ interpretieren lässt. Zu WTC 1, dem North Tower, legt David Alden in seinem Buch umfangreiche Forschungsergebnisse und Material vor.

Wirklich „abgründig-unheilvolle Gefilde“ betreten die Leser im ersten Kapitel „The Cover-up“ (S. 17-79). Hier tauchen zur eingangs modifizierten Arbeitshypothese („Die Geschichte des 'verdeckten Staatsstreichs' vom 11. September 2001 muss neu geschrieben werden“) neue und in der bisherigen kritischen 9/11-Literatur so bisher kaum bekannte Positionen auf. David Alden ermöglicht damit gewissermaßen einen Einblick in den „handwerklichen Feinbau“ eines Staatsstreichs, der unter anderem darin besteht, die Zuständigkeiten und Kompetenzen staatlicher Einrichtungen im Vorfeld so „umzudisponieren und zu verlagern“, dass die angestrebten Abläufe möglich werden — bis hin zur Vernichtung von Beweismitteln.

So beschreibt David Alden zu Beginn des ersten Kapitels eine Direktive des damaligen Präsidenten George W. Bush im Juli 2001 an Joseph Allbaugh, den damaligen Leiter von FEMA (eine staatliche Behörde zur Bewältigung von schweren Krisenszenarien). Diese Direktive trug Allbaugh vier Monate vor 9/11 auf, ein „Office of National Prepardness“ (ONP) unter der Oberhoheit des damaligen Vize-Präsidenten Richard B. Cheney einzurichten (2).

Damit besaß Richard B. Cheney die Handlungsvollmachten im Falle eines künftigen Terroranschlags. Am 11. September 2001 wurde Allbaugh relativ früh durch Ted Monette ersetzt, was, so Alden, zur Folge hatte, dass sowohl FEMA als auch weitere staatliche Einrichtungen unter der Ägide des neu geschaffenen ONP ab jetzt dem Vize-Präsidenten Cheney unterstellt waren.

Alden stellt im ersten Kapitel noch weiter gehende Forschungen über das 1995 im WTC 7 neu eingerichtete „Mayor's Office of Emergency Management“ (OEM) vor, dessen „Standardprozeduren“ im Falle eines Terroranschlags an 9/11 nicht eingehalten wurden. Er führt den Zeugen Barry Jennings an, dessen Aussagen klar auf Explosionen im Vorfeld der WTC 7-Gebäudezerstörung um 17.20 Uhr hinweisen. David Aldens Recherchen zu dem „Anti-Terror-Manöver“ „Tri-POD II“ (Trial Point of Dispensing II) erweitern zusammen mit den bereits skizzierten Forschungen den Debattenraum hinsichtlich der tatsächlichen Beweggründe, die zur Sprengung von WTC 7 geführt haben.

Ein zweites ähnlich unheilvolles Beispiel für die eigentümliche „Umstrukturierung“ staatlicher Zuständigkeiten im Kontext von 9/11 aus Aldens erstem Kapitel möchte ich hier auch noch nennen. 26 Ingenieure mit hoher Expertise, die die „American Society of Civil Engineers“ (ASCE) nach Ground Zero beordert hatte, sahen sich mit der unerfreulichen Tatsache der massiven „Beweismittelvernichtung“ auf Weisung des New Yorker Bürgermeisters Rudolph Giuliani konfrontiert: Giuliani hatte die „rasche Verlagerung“ von Stahlträgern und weiterem Schutt aus den unteren zehn Stockwerken von WTC 1, alles darüber Liegende hatte sich während der „Zerstörung“ in Staub aufgelöst auf eine Landzunge von Staten Island durch das NYPD angeordnet. Von dort wurden die „Beweismittel“ nach China verschifft, ein Preisnachlass von 20 Prozent, so Alden, „beflügelte“ den raschen Transfer.
Die eigentliche Auffälligkeit besteht aber in dem befremdlichen Eingriff in „staatliche Zuständigkeiten“ durch den New Yorker Bürgermeiser Rudolph Giuliani, der — so ein Mitarbeiter von FEMA — wie ein „benevolenter Diktator“ gehandelt habe, indem er den FEMA-Mitarbeitern den regulären Zugang nach Ground Zero verwehrte und stattdessen eine bislang nahezu bedeutungslose Behörde, das „Department of Design and Construction“ (DDC), mit weit reichenden Befugnissen ausstattete, ohne die, so Alden, die „rasche Beweismittelvernichtung“ nicht möglich gewesen wäre.
Hinsichtlich der Rolle von Giuliani als mutmaßlichem 9/11-Mittäter erweitert David Alden damit auch den Material- und Forschungsstand. Bislang mussten Leser mit dem „Rudy Giuliani“ — Kapitel (chapter 14 : „Rudy Giuliani and the World Trade Center“) aus Kevin Robert Ryans Publikation „Another Nineteen: Investigating Legitimate 9/11 Suspects“ (2013) vorlieb nehmen. Kevin R. Ryan, einer der neun Autoren des Fachaufsatzes „Thermitic Material Discovered in Dust from the 9/11 World Trade Center Catastrophe“ (2009), hat in seinem Buch erstmals umfangreiche Forschungen zu mutmaßlichen 9/11-Tätern aus dem US-Staatsapparat und den US-Konzernen orgelegt.

Auch über die schweren Erkrankungen und die zahlreichen Todesfälle sogenannter „First Responder“ wie Feuerwehrleute, Rettungssanitäter und Polizisten wegen seltener Krebserkrankungen und ungewöhnlicher Schwächen des Immunsystems als Folge der Einwirkung von militärischen Nano-Sprengstoffen an 9/11 hat Kevin Ryan publiziert.

Dieses durchgehende Muster untersucht David Alden sehr eingehend: Die Zuständigkeiten offizieller Staatsbehörden (FEMA, FBI) für 9/11 werden im Vorfeld oder während des „Terroranschlags / Staatsstreichs“ eingeschränkt beziehungsweise weitgehend aufgehoben und in abgewandelter Form bislang bedeutungslosen staatlichen Instanzen, zum Beispiel dem Department of Design and Construction, zugeordnet, die dann unter der Direktive des Vizepräsidenten stehen.

Im zweiten Kapitel („the Explosions on B4“, S. 80-105) konfrontiert der Autor den Leser mit zahlreichen Zeugenaussagen zu zwei Explosionen auf dem unterirdischen „B4 subbasement level“ von WTC 1. In seiner Analyse stellt er die staatsoffizielle Darlegung, nach der Flugzeug-Kerosin (jet fuel) die Explosionsursache gewesen sein soll, in Frage und gelangt zu der Schlussfolgerung, dass „gemäß den Zeugenaussagen diese beiden Detonationen nur durch Explosivstoffe verursacht werden konnten, die dort vor den (Flugzeug)-Angriffen angebracht worden waren“ (3).

Diese Schlussfolgerung wird im dritten Kapitel („the secret plans“, S. 106-127) empirisch erhärtet. Darüber hinaus erfährt der Leser in diesem dritten Kapitel, dass 261 Seiten (the secret plans !) der insgesamt 1200 Seiten an offiziellen Architektur-Plänen zum Nordturm „schlagartig“ nach 9/11 nicht mehr „zur Verfügung standen“, bis sie am 27. März 2007 anonym Dr. Steven Jones zugesendet wurden, der sie umgehend ins Internet gestellt hat. Die jahrelang nicht verfügbaren und anonym „nachgereichten“ 261 Seiten ermöglichten wichtige Rückschlüsse auf die von zahlreichen Zeugen beobachteten Explosionen als Resultat vorher installierter Sprengladungen.

Dr. Steven Jones („Scholars for 9/11Truth and Justice“) spielt eine zentrale Rolle bei der wissenschaftlichen Erforschung der Gebäude-Zerstörungen am 11. September 2001 durch Architekten, Statiker, Bau-Ingenieure und Materialwissenschaftler seit der Mitte des letzten Jahrzehnts. Daraus sind auch die „Architects and Engineers for 9/11Truth“ hervorgegangen, die den eingangs erwähnten Hulsey-Report in Auftrag gegeben haben.

Im vierten Kapitel („more explosions“, S. 128-163) und fünften Kapitel („more witnesses“, S. 164-182) analysiert Alden zahlreiche Zeugenaussagen zu Explosionen in der „main lobby“ im Erdgeschoss, im 22. Stock, im Zentrum (core area) des 3. Stocks, im Zentrum des 86. Stocks und in der „sky lobby“ des 44. Stocks, die maßgeblich zu Zerstörungen in den Stockwerken 43 bis 65 beitrugen.

David Alden belegt, wie die zahlreichen Zeugenaussagen in den staatsoffiziellen Untersuchungen (FEMA, NIST) ignoriert wurden. Seine akribische Recherche, die sorgfältig dokumentierten Zeugenaussagen und die Fülle an Detail-Informationen über Explosionen im WTC 1 sind in der bisherigen kritischen 9/11-Literatur einmalig hinsichtlich der Informationsfülle und dem Umfang der forensisch-kriminologischen Recherche. Es ist zu bedauern, dass diese Publikation bisher nur in einer Auflage vorliegt, mittlerweile vergriffen ist und nie ins Deutsche übersetzt wurde. Als Ebook ist sie allerdings nach wie vor problemlos zu bekommen.

Im sechsten besonders umfangreichen Kapitel („Further Evidence of Controlled Demolition“, S. 183-330) stellt Alden weitere Forschungen und Befunde zur kontrollierten Sprengung von WTC 1 vor: Vom näherungsweise „freien Fall“ des „einstürzenden“ Gebäudes bis zum wissenschaftlichen Nachweis eines militärischen Sprengstoffs auf nanotechnologischer Basis in Staubproben von allen drei World-Trade-Center-Gebäuden, der seit zehn Jahren von den Konzern-Medien ignoriert wird. Ein umfangreicher Materialien- und Anlageteil rundet Aldens bemerkenswerte Publikation ab.

Bei dem hier skizzierten Erkenntnisstand fragen sich sicher viele Leser: Was sind denn nun die Tatmotive hinter den Abläufen des 11. September 2001? Hier möchte ich einen holistischen Blick auf eine multikausale Gemengelage an Tatmotiven vorschlagen. Der Diskurs über 9/11-Tatmotive sollte unbedingt über traditionelle imperiale Machtpolitik, zum Beispiel „Project for the New American Century“, Wolfowitz-Doktrin hinausgehen.

Der eingangs erwähnte Michael C. Ruppert hat das bereits 2004 getan, wenn er mit seiner „peak oil/peak gas“-These auf das nahe Ende der „Erdöl/Erdgas“-Epoche verweist. Er hat die zentrale Bedeutung der fossilen Energieträger für die moderne Industriegesellschaft bis hin zur industriellen Landwirtschaft analysiert und interpretiert die illegalen Kriege nach 9/11 als Ressourcenkriege. 1977 hat bereits der US-Präsident Jimmy Carter nach seinem Regierungsantritt einen „Umbau“ der US-Energieversorgung auf alternative Energieträger bis Mitte des 21. Jahrhunderts in einer offiziellen Fernsehansprache angekündigt, da man sonst die US-Armee ab der Jahrtausendwende in Erdölkriege schicken müsse.

Mit meiner Schlussbetrachtung plädiere ich für einen „Friday for Future/Extinction Rebellion“-Blick auf 9/11. Hinter den 9/11-Vorgängen stehen „hochgestellte Persönlichkeiten“, die über ein jahrzehntelanges Vorauswissen hinsichtlich künftiger Entwicklungen verfügen, vergleiche J. Carters Vorwegnahme der Erdöl-Ressourcenkriege. Und dieses „Vorauswissen“ bezieht sich nicht nur auf die drohende Ressourcenerschöpfung, sondern auch auf die ökologische Zerstörung des Planeten einschließlich der Klimakatastrophe.

In sehr verdienstvoller Weise weist Dr. David Ray Griffin, eine führende Stimme innerhalb der US-9/11-truth-movement, in seiner Publikation „Bush and Cheney — how they ruined America and the world“ (2017) auf den drohenden „Ecological Holocaust“ (S. 205-222) hin. Jahrzehntelanges Vorauswissen der drohenden Zerstörung des Planeten als Folge des industriellen Lebensentwurfs auf der Basis von Erdöl und Erdgas belegen bereits die folgenden Zitate aus den 1990er Jahren:

„In dem kommenden halben Jahrhundert dürften sich die Durchschnittstemperaturen um 4 °C erhöhen (...). Alle Nationen werden davon betroffen sein. (...) Wieviel Zeit wird noch bleiben, um das Ausmaß der Veränderung zu bestätigen und endlich zu handeln? (...) Jedoch sind bereits viele der Meinung, dass wir zu lange gewartet haben, um noch größere Verwerfungen, Elend und Konflikte zu vermeiden, die in einem bisher so noch nie von Menschen erlebten Ausmaß sein werden“ (Terry P. Kelley — US Naval War College, 1990).

„Wir werden mit einer potenziell dystopischen Welt aus Naturkatastrophen, kollabierenden Staaten, chaotischen Bevölkerungsentwicklungen, humanitären Krisen und der Möglichkeit von nuklearen, biologischen, chemischen oder umweltbedingten Katastrophen in einem so bisher noch nie erlebten Ausmaß konfrontiert sein“ (Michael J. Myers, 1995).

Bruno Latour, emeritierter Universitätsprofessor vom Sciences Politiques in Paris, weist 2017 im Eröffnungskapitel seines Buchs „Où atterir? Comment s'orienter en politique“ darauf hin, dass „ein gewichtiger Teil der Eliten zu dem Schluss gelangte, dass für ihn und den Rest der Menschen nicht mehr genügend Platz vorhanden sei“. Der Autor David Wallace-Wells spricht in seiner neuen Publikation „Die unbewohnbare Erde“ (2019) ebenfalls Klartext:

„(Der Klimawandel) umgibt uns, beherrscht uns auf ganz reale Weise — unsere Ernteerträge, unsere Pandemien, unser Migrationsverhalten und unsere Bürgerkriege, Kriminalitätswellen und häusliche Gewalt, Hurrikans, Hitzewellen, Sturzregenfälle und Megadürren, den Verlauf unseres Wirtschaftswachstums und das, was damit zusammenhängt — und das ist heute alles.“

Der Mitbegründer von „Extinction Rebellion“, Roger Hallam, macht im BBC-Interview auf den weltweiten Zusammenbruch der Landwirtschaft bei einer 4 Grad-Erwärmung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts aufmerksam und zieht eine nüchterne Bilanz:

„Wenn es zu heiß, zu kalt, zu trocken oder zu nass wird, dann verlieren wir im besten Fall unseren Wohlstand, im schlimmsten Fall erleben wir das Aussterben der Menschheit.“

Der US-Journalist Chris Hedges zieht daraus die Schlussfolgerung: „Den Planeten zu retten, heißt die herrschenden Eliten zu stürzen“.

Die heraufdämmernde Erkenntnis, dass wir in der fortschreitenden ökologischen Katastrophe „unsere Welt verlieren“ (Bruno Latour), treibt gegenwärtig Anhänger der „Friday for Future“- und „Extinction Rebellion“-Bewegung massenhaft weltweit auf die Straße.

Es ist gut vorstellbar, dass das jahrzehntelange Vorauswissen hinsichtlich dieser Entwicklungen bei den westlichen Eliten für die 9/11-Täter ein weiteres, vielleicht sogar ein essenzielles Tatmotiv war. Und es ist durchaus möglich, dass die Einsicht in eine „zukünftige Dystopie“ im Kontext der Ökologie- und Klima-Katastrophe die US-Generalität bewogen haben könnte, den „verdeckten 9/11-Staatsstreich“ zu unterstützen (vergleiche das „auffällige Verhalten“ von General Ralph Eberhart.
Die Zerstörung von drei Hochhäusern am 11. September 2001 ermöglicht seit achtzehn Jahren den verdeckten Ausnahme- und permanenten Kriegszustand, um so auf dem falschen Weg der „westlich-industriellen Philosophie“ weitermachen zu können. Damit ist der „verdeckte Staatsstreich“ am 11. September 2001 die historische Konsequenz aus der Kollision des „neuzeitlich-industriellen Lebensentwurfs“ mit den Grenzen des Planeten.
In dem herausragenden Hollywood-Film „Vice — der zweite Mann “ (2018) werden zu Beginn die Reaktionen „hochgestellter Persönlichkeiten“ im Weißen Haus auf 9/11 gezeigt. Der Vize-Präsident Richard B. Cheney wird von Sicherheitskräften in eine unterirdische Räumlichkeit gebracht. In einer sehr ungewöhnlichen Kollage werden diese nachgestellten 9/11-Szenen mit einem stehenden Bild verbunden, das Golf spielende US-Eliten vor dem Hintergrund brennender Wälder zeigt.

9/11 wird zur Flammenschrift an der Wand, zum Chiffre unseres Untergangs.


Quellen und Anmerkungen:

(1) vgl. dazu Nicolas J.S. Davies „Die Blutspur der US-geführten Kriege seit 9/11, Afghanistan, Jemen, Libyen, Irak, Pakistan, Somalia, Syrien“ in Ullrich Mies „Der tiefe Staat schlägt zu — Wie die westliche Welt Krisen erzeugt und Kriege vorbereitet“, Wien 2019, S. 131 ff

(2) „Diese Behörde wird unter der Aufsicht von Vizepräsident Cheney für die Umsetzung von Schlußfolgerungen aus den nationalen Bemühungen zuständig sein, die ein (zielgerichtetes) Krisen-Management ermöglichen.“

(3) „... den Zeugen zufolge konnten diese beiden Explosionen nur durch Sprengsätze verursacht worden sein, die dort vor den Angriffen platziert wurden.“


Nikolaus Marggraf
Nikolaus Marggraf befasst sich seit dem 11. September 2001 mit 9/11 und seinen Auswirkungen, weil ihm bereits am Tag des Geschehens das neue islamophobe Feindbild (bin Laden, Taliban, Afghanistan) überhaupt nicht gepasst hat. Gemeinsam mit Freunden hat er den ersten Auftritt von Dr. Niels Harrit im Bundesgebiet organisiert. Dr. Niels Harrit sprach über den naturwissenschaftlichen Nachweis eines militärischen Sprengstoffs auf nanotechnologischer Basis in Staubproben von WTC 1, 2 und 7.

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Der Beitrag erschien bei Rubicon.news

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