Thema:
Mobilfunk
Ein erneutes Armutszeugnis für eine ehemals führende Technik-Nation.
Deutschland steht in Sachen Mobilfunk deutlich schlechter da als seine Nachbarländer. Beim 4G-Standard (LTE) ist Deutschland deutlich unterversorgt, wie eine neue Studie des Aachener Beratungsuntemehmens P3 im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion zeigt. „Auch das beste Netz in Deutschland ist im internationalen Vergleich weit abgeschlagen“, heißt es in der Studie.
Während in den Niederlanden, Belgien und der Schweiz „fast alle Netzbetreiber einen LTE-Anteil von mehr als 90 Prozent anbieten, „kommt die Telekom in Deutschland gerade einmal auf 75 Prozent“. Vodafone sei mit 57 Prozent deutlich abgeschlagen. Das schnelle Netz von Telefönica stehe „nicht einmal für die Hälfte der analysierten Datensätze zur Verfüng“.
Bei der Geschwindigkeit mit der die Daten versendet und empfangen werden, der Datenrate, sieht es nicht besser aus. Die Kunden von Telekom und Vodafone in Albanien haben doppelt so schnelle Verbindungen wie in Deutschland.
Die schwache Abdeckung lässt Schlechtes erahnen für den nächsten Standard 5G, für den die Lizenzen im Frühjahr versteigert werden sollen.
5G ist die Basis für zukünftige Entwicklungen, zum Beispiel für autonomes Fahren, für ferngesteuerte Landmaschinen, für das vernetzte Haus, für 360-Grad-Übertragungen von Sport und Konzertereignissen. Über den Standard lassen sich die großen Datenmengen, die für solche Anwendungen nötig sind, überhaupt erst in Echtzeit hin- und hertransportieren.
Dass der Netzausbau in Deutschland so hinterherhinkt, hat vor allem mit Geld zu tun. Die "schwarze Null" lässt grüßen. Die Lizenzgebühren bei der letzten Versteigerung wurden gerne kassiert, das war's dann aber auch.
Auch eine durchsetzungsschwache Bundesregierung hat ihren Anteil daran, kein Wunder bei dieser Bundeskanzlerin. Alle Welt war lange mit dem Internet bestens vertraut, aber von ihr kam die peinliche Aussage: "das Internet ist für uns alle Neuland".
Und dann 5G?
In den Ausschreibungen für die Vergabe der Frequenzen für den superschnellen Standard sind zwar entsprechende Ausbauziele vorgeschrieben, aber wenn sie nicht erreicht werden, passiert nichts, keine Strafen, einfach Nichts.
Es herrscht wohl in Politikerkreisen die Meinung vor, dass man dann auf den Frequenzen sitzen bleibt, weil es bei Strafandrohung weniger Bewerber geben könnte. Die Gefahr scheint eher gering, dafür ist der deutsche Markt und der erzielbare Reibach doch zu verlockend. Oder haben die Lobbyisten schon wieder ganze Arbeit geleistet?
Quelle: WP am 27.12.2018
Deutschland steht in Sachen Mobilfunk deutlich schlechter da als seine Nachbarländer. Beim 4G-Standard (LTE) ist Deutschland deutlich unterversorgt, wie eine neue Studie des Aachener Beratungsuntemehmens P3 im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion zeigt. „Auch das beste Netz in Deutschland ist im internationalen Vergleich weit abgeschlagen“, heißt es in der Studie.
Während in den Niederlanden, Belgien und der Schweiz „fast alle Netzbetreiber einen LTE-Anteil von mehr als 90 Prozent anbieten, „kommt die Telekom in Deutschland gerade einmal auf 75 Prozent“. Vodafone sei mit 57 Prozent deutlich abgeschlagen. Das schnelle Netz von Telefönica stehe „nicht einmal für die Hälfte der analysierten Datensätze zur Verfüng“.
Bei der Geschwindigkeit mit der die Daten versendet und empfangen werden, der Datenrate, sieht es nicht besser aus. Die Kunden von Telekom und Vodafone in Albanien haben doppelt so schnelle Verbindungen wie in Deutschland.
Die schwache Abdeckung lässt Schlechtes erahnen für den nächsten Standard 5G, für den die Lizenzen im Frühjahr versteigert werden sollen.
5G ist die Basis für zukünftige Entwicklungen, zum Beispiel für autonomes Fahren, für ferngesteuerte Landmaschinen, für das vernetzte Haus, für 360-Grad-Übertragungen von Sport und Konzertereignissen. Über den Standard lassen sich die großen Datenmengen, die für solche Anwendungen nötig sind, überhaupt erst in Echtzeit hin- und hertransportieren.
Dass der Netzausbau in Deutschland so hinterherhinkt, hat vor allem mit Geld zu tun. Die "schwarze Null" lässt grüßen. Die Lizenzgebühren bei der letzten Versteigerung wurden gerne kassiert, das war's dann aber auch.
Auch eine durchsetzungsschwache Bundesregierung hat ihren Anteil daran, kein Wunder bei dieser Bundeskanzlerin. Alle Welt war lange mit dem Internet bestens vertraut, aber von ihr kam die peinliche Aussage: "das Internet ist für uns alle Neuland".
Und dann 5G?
In den Ausschreibungen für die Vergabe der Frequenzen für den superschnellen Standard sind zwar entsprechende Ausbauziele vorgeschrieben, aber wenn sie nicht erreicht werden, passiert nichts, keine Strafen, einfach Nichts.
Es herrscht wohl in Politikerkreisen die Meinung vor, dass man dann auf den Frequenzen sitzen bleibt, weil es bei Strafandrohung weniger Bewerber geben könnte. Die Gefahr scheint eher gering, dafür ist der deutsche Markt und der erzielbare Reibach doch zu verlockend. Oder haben die Lobbyisten schon wieder ganze Arbeit geleistet?
Quelle: WP am 27.12.2018
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