Thema:
Kriegspropaganda
RT-Deutsch
Putin-Trolle allerorten?
Wie deutsche Mainstream-Medien Kritik aus dem Weg gehen und westliche Geheimdienste das Internet manipulieren
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Der Glaube an die eigene Unfehlbarkeit muss schon sehr groß sein, glaubt man den teils absurden Theorien, mit denen der deutsche mediale Mainstream versucht sich gegen Kritik an seiner eigenen Arbeit zu immunisieren. Ein besonders beliebtes Narrativ ist dabei die Mär der Horden von “Putin-Trollen”, die angeblich – na klar: in Chefsache vom Kreml – eingesetzt werden, um die Kommentarspalten der deutschsprachigen Leitmedien mit Desinformation und Propaganda (meint: Widerspruch) zu fluten. Nicht einmal den Chefredakteuren großer Redaktionshäuser, wie dem stellvertretenden Chefredakteur des ZDF, Elmar Theveßen oder auch Gero von Randow, dem Ex-Chefredakteur von Zeit Online, ebenso wie der FAZ-Mitherausgeber Günther Nonnenmacher ist es peinlich in der Öffentlichkeit mit derlei abenteuerlichen Geschichten hausieren zu gehen.
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Eine viel logischere Erklärung für die seit einem Jahr nicht mehr weg zu diskutierende Flut ablehnender Kommentare im deutschen Medienmainstream scheint den Zeitungsmachern nicht in den Sinn zu kommen: Vielleicht fußt die Reaktion der Leser ganz einfach darauf, dass ein Großteil der im deutschen Mainstream veröffentlichten Artikel, selbst für politische Einsteiger, eine ganz klar erkennbare transatlantische und neoliberale Färbung hat? Vielleicht fühlen sich die Leser ganz einfach deshalb belogen, weil sie belogen werden? Vielleicht lehnt es die Mehrheit der Leserschaft ganz einfach ab, sich für plumpe Feindbildpropaganda und Anti-Russland-Hetze einspannen zu lassen? Vielleicht sind die Medienkonsumenten vielen Medienmachern längst überlegen in Sachen Reflexionsvermögen und Abstraktionsfähigkeit? All das kann offenbar nicht sein. Dann doch lieber die Putin-Trolle.
Was teilweise amüsant bis lächerlich klingen mag, hat einen ernsten Hintergrund. Denn tatsächlich ist Meinungsmanipulation im Internet gang und gäbe. Im großen Stil zweifelsfrei belegt allerdings erst auf Seiten der NATO-Staaten. Bereits 2011 wurde aufgedeckt, dass die USA eine Spezialeinheit unterhalten, um die Meinungsbildung im Internet zu manipulieren. Auch Großbritannien ist mit der “Joint Threat Research Intelligence Group” des britisches Geheimdienstes GCHQ dabei. In einem als geheim eingestuften Papier heißt es, Ziel der Operation sei es:
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“Internet-Techniken zu benutzen, damit etwas in der realen oder der Cyber-Welt geschieht.”
Obwohl auch der sonst viel gescholtene deutsche Mainstream – in Teilen – offen über diese Praktiken berichtete, blieb die Kritik, oder gar eine gesellschaftliche Empörung über derartige demokratiefeindliche geheimdienstliche Umtriebe aus.
Jörg Wellbrock widmet sich in einem aktuellen Beitrag auf dem Blog “Der Spiegelfechter” ebenfalls der Thematik der gezielten Zersetzung von politischen Bewegungen und dem willentlichen Rufmord an kritischen Journalisten und Aktivisten. Ob ein Zusammenhang zwischen den von Wellbrock aufgedeckten so genannten “Watch”-Seiten auf Facebook und den Programmen der GCHQ und anderen westlichen Geheimdiensten besteht, muss noch untersucht werden.
Quelle: RT-Deutsch
» der Kommentar des Blogschreibers «
Sind es tatsächlich "Putintrolle", die die Nachrichtenredaktionen zu solchen Maßnahmen veranlassen: Liebe Leserin, lieber Leser, bei t-online.de können Sie die meisten Artikel kommentieren. Einige Themen sind allerdings nicht kommentierbar. Warum das so ist, erfahren Sie in einer Stellungnahme der Chefredaktion. Weitere Hinweise finden Sie in unserer Netiquette. Wir danken für Ihr Verständnis.
Aber was haben "Putintrolle" mit so einem Artikel bei t-online.de zu tun?
Zeugin aufgetaucht
Mary Jane Veloso entgeht in letzter Sekunde der Hinrichtung
29.04.2015, 08:57 Uhr | Christoph Sydow, Spiegel Online
Auch darunter steht der magische Satz mit der Netiquette.
Ist vielleicht doch der wahre Grund die wachsende Zahl der Leser, die sich die einseitige, manipulative Berichterstattung nicht mehr gefallen lassen?
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