Thema:
NSA-Skandal
20min.ch
Deutscher Geheimdienst war nicht nur Hilfssheriff
Der deutsche Geheimdienst hat der NSA nicht nur beim Spionieren geholfen, sondern die beschafften Daten häufig gleich selbst ausgewertet. Dabei hat er sich nicht mit Meta-Daten begnügt.
|
Bei den abgefangenen Daten handelte es sich laut dem Blatt nicht nur um sogenannte Meta-Daten, sondern um vollständige Aufzeichnungen von Telefonaten und E-Mails, Ton- und Textdateien.
Der NSA-Untersuchungsausschuss wolle nun auch durchsetzen, dass offengelegt werde, in welchem Umfang der BND aufgezeichnete Gespräche ausgewertet habe.
Dabei habe es sich offenbar um Kommunikation in Krisengebieten, zum Beispiel um Telefonate zwischen Afghanistan und Pakistan gehandelt - aber auch um Kommunikation europäischer Unternehmen und Behörden, die in Nahost tätig seien, berichtete das Blatt weiter.
US-Botschafter Emerson verteidigt NSA-Vorgehen
US-Botschafter John Emerson verteidigte unterdessen das Vorgehen des NSA mit dem Verweis auf kulturelle Unterschiede: «Amerikaner sehen es als Verletzung der Privatsphäre, wenn jemand ihre Briefe und E-Mails liest oder ihre Telefonanrufe mithört», sagte Emerson dem «Kölner Stadt-Anzeiger» vom Samstag.
Deutsche hingegen hielten ihre Privatsphäre bereits dann für verletzt, «wenn jemand die Kommunikationsdaten» sammele. Als Beispiel nannte Emerson den Umgang mit Google Street View.
In Deutschland riefen die Menschen bei dem Konzern an, um ihr Haus pixeln zu lassen, in den USA wollten sie genau wissen, wann der Wagen mit der Kamera komme, um sich vor das Haus stellen und winken zu können.
Zur Debatte über die Rolle des BND sagte der US-Diplomat, «dass die fortlaufende Kooperation zwischen unseren Geheimdiensten kein Geheimnis ist».
Mit freundlicher Genehmigung von http://www.20min.ch
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen
Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe