Donnerstag, 14. Mai 2015

Wie gesundheitsschädlich ist es in den USA verhaftet zu werden?

Thema: Polizeigewalt in Gods own Country

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Zum Arzt statt ins Gefängnis

Gebrochene Knochen, Kopfverletzungen, Bluthochdruck: Der physische Zustand von festgenommenen Personen wirft erneut ein schlechtes Licht auf die Polizei von Baltimore.

Die Organisatoren Black Lawyers for Justice (Schwarze Anwälte für Gerechtigkeit) erwarteten mindestens 10 000 Demonstranten am zentralen Kundgebungsplatz am Rathaus in der Innenstadt. Bild: AFP/Andrew Burton
Tausende Festgenommene sind Unterlagen zufolge in den vergangenen Jahren mit zu schweren Verletzungen zum Stadtgefängnis von Baltimore gebracht worden. Die Dokumente, die der Zeitung «The Baltimore Sun» auf Anfrage vorliegen, zeigen, dass Haftaufseher zwischen Juni 2012 und April 2015 in fast 2600 Fällen von Häftlingen, die in Polizeigewahrsam waren, die Einlieferung in die Haftanstalt verweigerten. Laut dem Gesetz muss Verdächtigen medizinische Hilfe zukommen, bevor sie ins Gefängnis kommen.

Die Aufzeichnungen zeigen nicht, ob die Verletzungen während der Zeit in Gewahrsam zugefügt wurden. Sie legen jedoch nahe, dass die Polizei diese ignorierte oder nicht bemerkte. Den Dokumenten zufolge wiesen 123 Häftlinge sichtbare Kopfverletzungen auf. Andere hatten gebrochene Knochen, Verletzungen im Gesicht und Bluthochdruck.

Kritik an Polizei

Die Polizei von Baltimore befindet sich im Kreuzfeuer der Kritik, seit der Schwarze Freddie Gray am 19. April seinen Wirbelsäulenverletzungen erlag, die er sich eine Woche zuvor laut Angaben der Staatsanwaltschaft in einem Polizeitransporter zugezogen hatte. Sechs Beamte wurden im Zuge der Ermittlungen angeklagt, einer wegen Mordes. Der Tod des 25-Jährigen hatte teils gewalttätige Proteste in Baltimore ausgelöst und landesweit die Debatte über übermässige Polizeigewalt gegen Schwarze aufs Neue entfacht.

Die Polizei äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht der «Baltimore Sun».
Mit freundlicher Genehmigung von http://www.20min.ch

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