Wir, Christina Baris, Julia Fertig, Hanno Köhncke und Michael Benecke
vom Verein “Mother Hood“ fordern, stellvertretend für alle gesetzlich
Versicherten, Dr. Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des
Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV-SV) auf,
bis zum 1. Juli 2015 dafür Sorge zu tragen, dass auch weiterhin uneingeschränkt
alle Kosten für die Versorgung mit Hebammenhilfe – auch und gerade in
der Geburtshilfe – durch die gesetzlichen Krankenkassen übernommen
werden – und zwar unabhängig vom Geburtsort und Geburtstermin!
Wir
sind wütend! Welche Rechte haben wir als gebärende Frauen, als werdende
Väter eigentlich? Wenn es in Printmedien um Schwangerschaft geht, dann
sehen wir auf dem dazugehörigen Foto oft einen schön verpackten Bauch.
Haben schwangere Frauen etwa keinen Kopf? Oder haben sie lediglich kein
Recht, ihn zu benutzen? Dieser Umgang mit uns ist zutiefst frauen- und
familienfeindlich.
Erstmals wollen die gesetzlichen Krankenkassen aus der umfassenden Versorgung der Frauen mit Hebammenhilfe aussteigen.
Geht es nach ihrem Willen, dürfen sich Frauen künftig nur noch unter
sehr eingeschränkten Voraussetzungen für eine außerklinische Geburt als
Kassenleistung entscheiden.
Wir
sind entsetzt, dass das Selbstbestimmungsrecht der Frauen und Familien
von den Krankenkassen derart mit Füßen getreten wird! Die
Ausschlusskriterien sind medizinisch unbegründet. Wenn die Krankenkassen
nun mit ihrer Entscheidung vermitteln, es sei gefährlich, den
errechneten Termin auch nur um einen Tag zu überschreiten, wird sich
dies auch auf klinische Geburten auswirken. Im Vordergrund der
Geburtshilfe steht nicht mehr die Sicherheit von Kind und Mutter,
sondern es geht um Wirtschaftlichkeit und die Angst vor
Schadensersatzansprüchen. Deshalb geht dieser Vorstoß der Krankenkassen uns alle an! Auch die Familien, die eine Geburt in der Klinik planen.
Die
Krankenkassen sprechen uns Eltern mit ihrer Haltung ab, in der Lage zu
sein, für unsere Kinder und uns selbst individuell zu entscheiden. Immer
mehr Frauen finden bereits heute keine Hebamme für die Vorsorge und
Betreuung im Wochenbett. Hebammen fehlen auch in Kliniken, wo längst
nicht mehr alle freien Stellen besetzt werden können. Wegen der Pläne der gesetzlichen Krankenkassen werden ab 1. Juli weiterhin zahlreiche Hebammen ihren Beruf aufgeben. Die Begleitung durch eine Hebamme, egal an welchem Geburtsort, ist Voraussetzung für eine sichere und selbstbestimmte Geburt. Erinnern wir gemeinsam die gesetzlichen Krankenkassen daran, wen sie eigentlich vertreten: uns Familien. Denn es ist nicht egal, wie wir geboren werden!
Mehr über Hanno, Julia, Christina und Michael und ihre Motivation diese Petition zu starten, erfahrt ihr auf
Ausführlichere Informationen über die Petition gibt es hier.Wissenswertes zur aktuellen Situation:
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