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Freitag, 1. Mai 2015

Sind “Putin-Trolle” die Schrecken der Kommentarspalten der westlichen "Wahrheitsmedien"?

Thema: Kriegspropaganda

RT-Deutsch
Putin-Trolle allerorten?
Wie deutsche Mainstream-Medien Kritik aus dem Weg gehen und westliche Geheimdienste das Internet manipulieren

Putin-Meme. Quelle: Internet
Deutsche Mainstream-Medien haben eine neue Lieblings-Verschwörungstheorie: Die Kritik an ihrer Arbeit stamme nicht von den eigenen Lesern, sondern sei das Ergebnis einer perfiden Kreml-Strategie. Mit einer Armee so genannter “Putin-Trolle” habe es Moskau auf die wertvollen Kommentarspalten deutscher Leitmedien abgesehen. Was dabei unerwähnt bleibt: Genau eine solche Strategie der Meinungsmanipulation verfolgen westliche Geheimdienste seit Jahren mit ausgefeilten Programmen. Auch Rufmord an kritischen Journalisten oder Aktivisten wird dabei gezielt eingesetzt.

Der Glaube an die eigene Unfehlbarkeit muss schon sehr groß sein, glaubt man den teils absurden Theorien, mit denen der deutsche mediale Mainstream versucht sich gegen Kritik an seiner eigenen Arbeit zu immunisieren. Ein besonders beliebtes Narrativ ist dabei die Mär der Horden von “Putin-Trollen”, die angeblich – na klar: in Chefsache vom Kreml – eingesetzt werden, um die Kommentarspalten der deutschsprachigen Leitmedien mit Desinformation und Propaganda (meint: Widerspruch) zu fluten. Nicht einmal den Chefredakteuren großer Redaktionshäuser, wie dem stellvertretenden Chefredakteur des ZDF, Elmar Theveßen oder auch Gero von Randow, dem Ex-Chefredakteur von Zeit Online, ebenso wie der FAZ-Mitherausgeber Günther Nonnenmacher ist es peinlich in der Öffentlichkeit mit derlei abenteuerlichen Geschichten hausieren zu gehen.

Auch lesen: Kritik an Mainstream-Medien wächst: Berichterstattung zum Germanwingsabsturz führt zu Beschwerderekord beim Presserat
In BILD, FAZ, Die Welt, Focus Online und weiteren Mainstream-Publikationen wurde jüngst eingängig über “Putins Trollfabrik”, “Cyberattacken” und “Kommentar-Armeen” fabuliert. In einer offensichtlich konzertierten Aktion des deutschen Kampagnen-Journalismus wurde Russland ein orchestriertes Vorgehen in Sachen Meinungsmache vorgeworfen. Auch durften angebliche “Ex-Trolle” auspacken, die ihr karges Online-Krieger-Leben in muffigen russischen Büroräumen, im Stile eines Sweatshops, fristen und, so das gängige Narrativ, mit kalter postsowjetischer Strenge unter Druck gesetzt wurden, die wertvollen Kommentarspalten deutschsprachiger “Qualitätsmedien” zu “zertrollen”. Geschichten die sich mittlerweile jedoch entweder als Fälschungen herausgestellt haben, oder ganz einfach falsch wiedergegeben wurden, wie im Falle der angeblichen Ex-Trollin Ljudmilla Sawtschuk, die in ihren Offenbarungen kein Sterbenswörtchen davon berichtet, dass die vermeintlich systemgefährdende Trollarbeit in deutscher Sprache stattfindet. Auch sind die angeblichen Verbindungen zu offiziellen russischen Behördern oder gar der Regierung allenfalls wage erleutert und bleiben im Bereich der reinen Spekulation.

Eine viel logischere Erklärung für die seit einem Jahr nicht mehr weg zu diskutierende Flut ablehnender Kommentare im deutschen Medienmainstream scheint den Zeitungsmachern nicht in den Sinn zu kommen: Vielleicht fußt die Reaktion der Leser ganz einfach darauf, dass ein Großteil der im deutschen Mainstream veröffentlichten Artikel, selbst für politische Einsteiger, eine ganz klar erkennbare transatlantische und neoliberale Färbung hat? Vielleicht fühlen sich die Leser ganz einfach deshalb belogen, weil sie belogen werden? Vielleicht lehnt es die Mehrheit der Leserschaft ganz einfach ab, sich für plumpe Feindbildpropaganda und Anti-Russland-Hetze einspannen zu lassen? Vielleicht sind die Medienkonsumenten vielen Medienmachern längst überlegen in Sachen Reflexionsvermögen und Abstraktionsfähigkeit? All das kann offenbar nicht sein. Dann doch lieber die Putin-Trolle.

Was teilweise amüsant bis lächerlich klingen mag, hat einen ernsten Hintergrund. Denn tatsächlich ist Meinungsmanipulation im Internet gang und gäbe. Im großen Stil zweifelsfrei belegt allerdings erst auf Seiten der NATO-Staaten. Bereits 2011 wurde aufgedeckt, dass die USA eine Spezialeinheit unterhalten, um die Meinungsbildung im Internet zu manipulieren. Auch Großbritannien ist mit der “Joint Threat Research Intelligence Group” des britisches Geheimdienstes GCHQ dabei. In einem als geheim eingestuften Papier heißt es, Ziel der Operation sei es:
    “Internet-Techniken zu benutzen, damit etwas in der realen oder der Cyber-Welt geschieht.”
Zu den angewandten Taktiken gehöre die Umsteuerung von Online-Diskussionen nach gewünschtem Muster, aber auch die Verbreitung falscher Informationen, um Reputation und Ruf der Zielpersonen zu zerstören. Die Informationen stammen aus geleakten Dokumenten von Edward Snowden und wurden auf der Enthüllungsplattform “The Intercept” des britischen Journalisten und Snowden-Vertrauen Glenn Greenwald veröffentlicht.

Obwohl auch der sonst viel gescholtene deutsche Mainstream – in Teilen – offen über diese Praktiken berichtete, blieb die Kritik, oder gar eine gesellschaftliche Empörung über derartige demokratiefeindliche geheimdienstliche Umtriebe aus.

Jörg Wellbrock widmet sich in einem aktuellen Beitrag auf dem Blog “Der Spiegelfechter” ebenfalls der Thematik der gezielten Zersetzung von politischen Bewegungen und dem willentlichen Rufmord an kritischen Journalisten und Aktivisten. Ob ein Zusammenhang zwischen den von Wellbrock aufgedeckten so genannten “Watch”-Seiten auf Facebook und den Programmen der GCHQ und anderen westlichen Geheimdiensten besteht, muss noch untersucht werden.
Quelle: RT-Deutsch


» der Kommentar des Blogschreibers «
Sind es tatsächlich "Putintrolle", die die Nachrichtenredaktionen zu solchen Maßnahmen veranlassen:
Liebe Leserin, lieber Leser, bei t-online.de können Sie die meisten Artikel kommentieren. Einige Themen sind allerdings nicht kommentierbar. Warum das so ist, erfahren Sie in einer Stellungnahme der Chefredaktion. Weitere Hinweise finden Sie in unserer Netiquette. Wir danken für Ihr Verständnis.

Aber was haben "Putintrolle" mit so einem Artikel bei t-online.de zu tun?
Zeugin aufgetaucht
Mary Jane Veloso entgeht in letzter Sekunde der Hinrichtung

29.04.2015, 08:57 Uhr | Christoph Sydow, Spiegel Online

Auch darunter steht der magische Satz mit der Netiquette.
Ist vielleicht doch der wahre Grund die wachsende Zahl der Leser, die sich die einseitige, manipulative Berichterstattung nicht mehr gefallen lassen?



Freitag, 20. März 2015

Ganz starker Auftritt: Snowden auf der CeBIT per Video

Thema: NSA
www.ard.de

Starker Auftritt: Snowden auf der CeBIT

Der berühmteste Whistleblower der Welt wird in Hannover gefeiert wie ein Popstar. Edward Snowden ist im Rahmen der Global Conferences auf der CeBIT live auf einer Videowand zugeschaltet. Auf der Bühne sitzt sein "Gatekeeper" (Torwächter), der Journalist Glenn Greenwald. Greenwald hat auf seiner Enthüllungsseite "The Intercept" viele Geheimnisse veröffentlicht, die er von Snowden zugespielt bekam. Seitdem ist Snowden auf der Flucht. Aktuell hält er sich irgendwo in Moskau auf. Einen Mitschnitt des Auftritts von Snowden und Greenwald sehen Sie hier - sowohl in der deutschen Simultanübersetzung als auch in der englischen Originalfassung.

"Die NSA hat euch im Visier"
18.03.2015 17:00 Uhr Autor/in: Deutsche Messe

Auf der CeBIT wandte sich Edward Snowden an die zahlreichen IT-Experten im Publikum. Die Geheimdienste forschten nicht nur nach Terroristen: "Sie suchen gezielt nach Leuten wie euch."


Snowden wollte nicht ins Rampenlicht

Dass er selbst so im Rampenlicht steht, versteht Snowden nach eigenen Angaben gar nicht. "Ich habe mich darüber gewundert, dass so viel über die Quelle nachgedacht wurde", sagt Snowden. "Meine Meinung ist ja nicht wichtig, ich war nur der Mechanismus der Enthüllungen." Greenwald lächelt. "Wir haben darüber bereits von Anfang an in Hong Kong gesprochen, aber dass er sich aus dem Rampenlicht raushält, ist nicht realistisch gewesen." Wir denken manchmal, dass wir uns mit Ungerechtigkeiten nicht auseinander setzen können, dass wir nicht die Macht dazu hätten, sagt Greenwald. "Snowden hat uns gezeigt, dass es geht."

Greenwald: "Deutschland hat die Freiheit fallen gelassen"

Vor allem in der deutschen Öffentlichkeit genießt Snowden große Sympathien. Bereits im vergangenen Jahr haben ihn Apple-Mitgründer Steve Wozniak und Wikipedia-Gründer Jimmy Wales auf der CeBIT als Helden bezeichnet und wurden dafür mit Applaus überschüttet. Aber die deutsche Öffentlichkeit denkt offenbar anders als die deutsche Regierung. Diese lehnt es weiterhin ab, Edward Snowden Asyl zu gewähren. Greenwald und Snowden glauben, aus Angst vor möglichen Konsequenzen seitens der US-Regierung. "Die US-Regierung wäre sicherlich erbost", sagt Snowden in Hannover, "aber ich glaube nicht dass es ernste Konsequenzen der USA geben würde." Dazu habe Deutschland ein zu hohes Gewicht als mächtiges, führendes Mitglied der Europäischen Union. In diesem Zusammenhang erhebt auch Greenwald einen schweren Vorwurf: "Deutschland hat die Freiheit fallen gelassen, indem es Snowden kein Asyl gewährt hat."

Snowden will zurück nach Hause

Snowden will Russland verlassen. Will zurück in seine Heimat. Obwohl es Morddrohungen gegen ihn gibt. Aber er glaubt nicht, dass das Rechtssystem in Amerika eine faire Gerichtsverhandlung ermöglichen würde. Gerne würde er sich einer Jury stellen, aber bei Geheimnisverrat sei dies nicht vorgesehen. Eine weitere Möglichkeit, über die zurzeit in den USA diskutiert wird, ist, dass Präsident Barack Obama ihn als eine der letzten Amtshandlungen begnadigen könnte. "Darüber kann ich in einer öffentlichen Konferenz leider nicht sprechen", antwortet Snowden auf die Frage, ob seine Anwälte vielleicht bereits an einer solchen Möglichkeit arbeiten. "Ich würde sogar ins Gefängnis gehen, um das Ganze zu lösen", sagt Snowden. Allerdings für eine seiner Ansicht nach verhältnismäßige Zeit. "Die Geheimdienste werden jedoch weiterhin auf einer lebenslangen Haftstrafe bestehen, um damit weiter abschrecken zu können."

Kein "goldener Schlüssel" für die "guten Geheimdienste"

Die Arbeit dieser Geheimdienste sei unglaublich gefährlich. "Wir sehen systematische Angriffe auf die Textur des Internets", warnt Snowden. "Es geht nicht um das Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Privatsphäre, sondern es geht um das Verhältnis zwischen Überwachung und Privatsphäre." Milliarden von Menschen seien betroffen. Es passiere immer öfter, in immer größerem Ausmaß. Und: "Es gibt keinen goldenen Schlüssel, der nur von den guten Geheimdiensten benutzt werden kann."

Snowden verspricht, nach Hannover zu kommen

Schließlich hat Edward Snowden noch eine Botschaft für die vielen technikbegeisterten CeBIT-Besucher, die ihm gespannt zuhören. "Die Geheimdienste suchen nicht nur nach Terroristen, sie suchen nach Personen, die Zugänge auf geschlossene Systeme haben, sie haben Systemadministratoren wie Sie als Ziel." Nicht, weil man denke, dass diese Leute kriminell seien, sondern nur weil sie Zugang auf private Daten hätten. "Das müssen wir verhindern, wir brauchen Standards für sichere Verschlüsselungsmechanismen. Es wird keine magische Befreiung von dieser Gefahr geben. Wir müssen unsere Rechte selbst durchsetzen."

Und ganz am Ende verspricht er noch etwas: Wenn er Russland verlassen kann, dann werde er "natürlich" im nächsten Jahr live auf der Bühne der CeBIT Global Conferences dabei sein.

Donnerstag, 22. August 2013

Britische Zeitung musste ihre Computer zerstören

wegen Snowden

t-online berichtet:

Britische Behörden und Geheimdienste haben die Zeitung "Guardian" im Fall Snowden nicht nur zur Löschung von Daten gezwungen, sondern auch dazu, ganze Computerfestplatten zu zerstören. Auch die Regierung habe die renommierte Zeitung massiv unter Druck gesetzt, berichtet jetzt Chefredakteur Alan Rusbridger.



Die britische Zeitung "The Guardian" musste Material von Edward Snowden zerstören (Quelle: Thinkstock by Getty-Images / Symbolbild)
In der neuesten Ausgabe seiner Zeitung erzählt er, wie Geheimdienstagenten die Zerstörung von Computerfestplatten aus seiner Redaktion überwacht hätten. Offiziell sollte damit verhindert werden, dass Einzelheiten aus den Snowden-Dokumenten in die Hände chinesischer Spione fallen. Den Vorgang bezeichnete er als "einen der eher bizarren Momente in der langen Geschichte des Guardians".

Zwei Mitarbeiter des britischen Abhördienstes GCHQ hätten im Londoner Redaktionssitz die Zerstörung der Festplatten kontrolliert, um sicher zu gehen, dass "nichts in den zerfetzten Metallteilen noch von Interesse sein konnte, an chinesische Agenten weiter gegeben zu werden".
Es ist nicht klar, wann und wie viele Festplatten geschreddert wurden. Der Abhördienst GCHQ hat bislang dazu keine Stellungnahme abgegeben.

Wochenlanger Druck

Chefredakteur Rusbridger zufolge ging der Zerstörung der Festplatten wochenlanger Druck britischer Behörden voraus. Kurz nach den ersten vom Journalisten Glenn Greenwald im "Guardian" veröffentlichten Berichten über das Ausmaß der amerikanischen und britischen Spähprogramme sei er von einem ranghohen britischen Regierungsvertreter kontaktiert worden.
Der habe angegeben, "die Ansicht des Premierministers" David Cameron zu vertreten. Er habe die Herausgabe oder Zerstörung des Materials verlangt. In mehreren zunehmend schwierigen Treffen sei diese Forderung wiederholt und schließlich mit rechtlichen Schritten gedroht worden. Danach habe er der Zerstörung der Festplatten zugestimmt. Die Berichterstattung seiner Zeitung über die Spähprogramme werde das aber nicht beeinträchtigen.
Greenwald berichtet im "Guardian" immer wieder über die gigantischen Spähprogramme des US-Geheimdienstes National Security Agency (NSA) und auch britischer Geheimdienste. Er stützt sich bei seinen Enthüllungen auf Dokumente des US-Computerexperten Snowden, der als Auftragnehmer für die NSA gearbeitet hatte und von den USA wegen Geheimnisverrats gesucht wird. Snowden hält sich an einem geheimen Ort in Russland auf.

Empörung über Festhalten

Erst am Sonntag war der Lebenspartner des Journalisten Greenwald, den der ehemalige NSA-Mitarbeiter und Whistleblower Edward Snowden ins Vertrauen gezogen hatte, auf dem Londoner Flughafen fast neun Stunden festhalten worden. Angeblich wegen einer Vorschrift des britischen Anti-Terrorgesetzes - eine Begründung, die für Empörung gesorgt hatte.
In Washington sagte ein Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, dazu, die US-Behörden seien von ihren britischen Kollegen darüber informiert worden, dass David Miranda festgehalten werden solle. Die USA hätten aber nicht um diese Aktion gebeten. Auf die Frage, ob die US-Geheimdienstler den Briten abgeraten hätten, Miranda zu stoppen, schwieg er.
20.08.2013, 10:37 Uhr | AP/dpa, AFP



und bei RIANOVOSTI heist es:
MOSKAU, 21. August (RIA Novosti).


Fall Snowden: Britische Behörden setzen Medien unter Druck
Thema: US-Abhörskandal

Die britischen Behörden haben die Medien im Fall Snowden ins Visier genommen, stellt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Mittwoch fest.

Die Zeitung „The Guardian“ wurde gezwungen, die vom früheren CIA-Mitarbeiter Edward Snowden zuvor erhaltenen Unterlagen zu vernichten. Dennoch wird sie auch weiterhin Informationen über die Aktivitäten der US-amerikanischen und britischen Geheimdienste veröffentlichen. Das versprach der Chefredakteur Alan Rusbridger in der gestrigen Ausgabe.

Dass das Enthüllungsblatt „The Guardian“ unter Druck gesetzt wird, wurde deutlich, als der Brasilianer David Miranda, Lebenspartner von „Guardian“-Reporter Glenn Greenwald, am Londoner Flughafen Heathrow neun Stunden lang verhört wurde. Die beiden hatten in Rio de Janeiro geheiratet, wo Greenwald an den von Snowden erhaltenen Dokumenten gearbeitet hatte.



Nach Snowden-Enthüllungen unter Druck: Titelseite des britischen "Guardian"
(Foto: Daniel Hofer)
„Guardian“-Chefredakteur Rusbridger wurde nach eigener Auskunft in den vergangenen zwei Monaten „häufig von hohen Beamten angerufen, die behaupteten, im Interesse des Premierministers zu handeln.“ Dann habe sich der Chefredakteur zweimal mit Beamten getroffen und sei aufgefordert worden, die von Snowden erhaltenen Unterlagen zurückzugeben oder zu zerstören. Der Hinweis darauf, dass die Artikel über Snowden von der Redaktion in New York verfasst worden seien, habe nicht geholfen, so Rusbridger. Danach seien Agenten des britischen Geheimdienstes GCHQ in der „Guardian“-Redaktion aufgetaucht und hätten die Computer mit den von Snowden erhaltenen Informationen vernichtet. Das sei „einer der bizarrtesten Momente in der langen Guardian -Geschichte“ gewesen, stellte der Chefredakteur fest. Die Behörden sollten sich jedoch nicht zu früh freuen, warnte er. Die Geheimdokumente würden weiterhin ausgewertet, wenn auch nicht in London.

Auch Greenwald betonte, dass die Beschlagnahme von Mirandas Laptop ihn nicht daran hindern werde, an den Enthüllungen weiterzuarbeiten. Im Gegenteil: Er werde „noch aggressiver als früher schreiben und noch mehr Unterlagen veröffentlichen“, zumal ihm viele vertrauliche Informationen über die Spähprogramme der britischen Geheimdienste zur Verfügung stehen. Dadurch werde er sich an den Behörden für das neunstündige Verhör seines Partners rächen, das er als Einschüchterung bezeichnete.

Miranda sprach nach seiner Rückkehr nach Rio de Janeiro über seine Probleme am Londoner Flughafen. „Ich wurde bedroht. Man sagte mir ständig, ich würde im Gefängnis landen, wenn ich mit ihnen nicht kooperiere. Ich wurde bedroht, als ob ich ein Verbrecher wäre oder einen Überfall auf Großbritannien planen würde.“ Außerdem sei ihm kein Dolmetscher zur Verfügung gestellt und keine Möglichkeit gegeben worden, Greenwald anzurufen, beklagte sich Miranda.

Nach seinen Worten wird er die britische Polizei verklagen und darauf bestehen, dass seine beschlagnahmten Sachen, darunter der Computer, nicht geprüft werden. Die britischen Behörden behaupten, Miranda sei in Übereinstimmung mit dem 2000 verabschiedeten Anti-Terror-Gesetz festgenommen und später auf freien Fuß gesetzt worden. Laut diesem Gesetz dürfen Verdächtige bis zu neun Stunden festgehalten werden.

Das brasilianische Außenministerium brachte in diesem Zusammenhang seine Besorgnis zum Ausdruck. Mirandas Gefangennahme könne „durch nichts gerechtfertigt werden“, weil die britische Polizei im Sinne des Anti-Terror-Gesetzes nicht berechtigt war, ihn festzusetzen.
Das Weiße Haus distanzierte sich von diesem Zwischenfall. Laut einem US-Regierungssprecher wurde die Entscheidung über Mirandas Festsetzung von der britischen Seite und „ohne unseren Antrag“ getroffen.

Kurz vor dem geplanten Freischalten lese ich die Nachricht:
Großbritannien: Regierung sieht sich im Recht
Cameron hat Zerstörung von Computern persönlich befohlen

Die Zerstörung der Guardian-Computer aufgrund der Snowden-Dokumente wurde direkt vom britischen Premier Cameron eingeleitet. Cameron selbst soll seinen Kabinettsminister aufgefordert haben, sich der Sache anzunehmen. Die britische Regierung sieht darin aber keinen Angriff auf die Pressefreiheit.


Kommentar


Kein Angriff auf die Pressefreiheit!
Was wollen denn "Britische Behörden und Geheimdienste" sonst damit bezwecken? Wen soll das denn einschüchtern?
Ist das die "Freiheit" die man vom "freiesten aller freien Länder" diktiert bekommt oder ist es nur die Auswirkung deren Verfolgungswahns?

Gehört das zur vielgerühmten britischen Demokratie? Glaubt ihr es würde euch eine bessere Platzierung als Platz 29 bezüglich Pressefreiheit einräumen?
Soll diese Art von "Demokratie" und "Pressefreiheit" Weltstandard werden?

Glaubt denn auch nur einer, mit der Vernichtung von Festplatten einer Zeitungsredaktion sei alles Wissen über geheime Machenschaften vernichtet? Glaubt denn auch nur einer, es würden keine Datensicherungen an sicheren Orten existieren? Das wäre aber ein sehr primitiver Glaube.
Gerade jetzt, nach den Zerstörungsaktionen, wird es Spass machen, noch einige Einzelheiten zu veröffentlichen.

Wir Deutsche kennen solche Wissensvernichtungsaktionen. Allerdings waren es in Deutschland damals Bücher, die massenweise verbrannt wurden um die Allgemeinheit vor "falschem Wissen" zu schützen.

Liebe Geheimdienstler, Russen und Chinesen können bestimmt noch Etwas von euch lernen.



Fazit
Immer in Grenzsituationen zeigt sich die wahre Qualität unserer stereotyp als Maß aller Dinge gepriesenen westlichen Demokratie und Freiheit.
Freiheit ist immer die Freiheit der Anders-Denkenden.


Friedrich47
! Achtung !
Feind hört und liest mit.
Diese Erscheinungen hatten wir schon in Deutschland. Es endete jedes Mal in einer Katastrophe. Wollen wir das noch einmal haben ? Nein !
Wenn unsere Oberen nicht im Interesse Ihres Volkes reagieren, reagiert irgendwann das Volk, Hoffentlich. Die Ostdeutschen haben sich nicht russifizieren lassen, die Westdeutschen sollten nun endlich die Amerikanisierung der Gesellschaft und Wirtschaft beenden. Ansonsten ist uns nicht mehr zu helfen. Die Akzeptierung anderer Kulturen muss ja sein, aber nicht das ständige Kopieren, damit wir nicht die bösen Deutschen sind.


oroshine
Wo sitzt eigentlich der Feind? Doch wohl ganz bestimmt nicht in China. Obama, Cameron, Merkel, usw. und ihr höriges Fußvolk sind es, die die Rechtsstaatlichkeit und Demokratie bedrohen.


Auschner
USA und GB, die sich immer als Beschützer von Demokratie und Menschenrechten aufspielen, treten Information- und Pressefreiheit mit Füßen. Wann werden hier endlich Konsequenzen gezogen? Und warum höre ich nichts von Frau Merkel und Herrn Westerwelle, die sich sonst immer gerne reden hören, wenn es um die Beeinträchtigung von Freiheitsrechten geht?