Sonntag, 12. Oktober 2014

Danke Kanzlerin - das mit den Sanktionen haben Sie ganz toll gemacht

Thema: Wirtschaftsentwicklung
radio Stimme Russlands
Sieben Entwicklungsländer überholen die G7

In der Weltwirtschaft scheint es jetzt neue wirtschaftsführende Länder zu geben. Sieben große Entwicklungsländer, darunter Russland, China, Indien und die Türkei, haben in Bezug auf eine Reihe von Werten die Gruppe der Sieben überholt. Zu diesem Schluss kommen Experten aufgrund eines IWF-Berichts, der diese Woche veröffentlicht wurde. Die sieben Industrieländer – Großbritannien, Deutschland, Italien, Kanada, die USA sowie Frankreich und Japan – treten langsam in den Hintergrund.


© Foto: AP/Jose Luis Magana
Obwohl Brasilien, Indien, Indonesien, China, Mexiko, Russland und die Türkei nicht zu einer neuen Gruppe vereinigt sind, ist deren gesamtes Bruttoinlandsprodukt im letzten Jahr um 3,5 Billion US-Dollar höher, als bei der Gruppe der Sieben. Es handelt sich allerdings nicht um die klassische Berechnung des BIP pro Kopf der Bevölkerung. Dieser Berechnung liege die Kaufkraftparität zugrunde, erläutert der Wirtschaftswissenschaftler Alexej Wjasowki.

„Die Kaufkraftparität ist ein Verhältnis von zwei oder mehreren Währungen verschiedener Länder, das aufgrund von deren Kaufkraft gegenüber bestimmten Waren und Dienstleistungen festgesetzt wird. Werden zwei unterschiedliche Währungsräume verglichen, so werden die Geldbeträge durch Wechselkurse vergleichbar gemacht. In diesem Fall herrscht die Kaufkraftparität vor, wenn die unterschiedlichen Währungen durch die Wechselkurse dieselbe Kaufkraft haben und man somit denselben Warenkorb kaufen kann.“

Ein populäres Beispiel für Kaufkraftparitäten auf einer alternativen Basis ist der von der britischen Zeitschrift „Economist“ seit 1986 regelmäßig veröffentlichte Big-Mac-Index. Dabei wird ermittelt, wie viel ein Big Mac in einem McDonalds-Restaurant in den verschiedenen Ländern der Welt kostet. Auf diese Weise lässt sich der reale Wechselkurs mit dem Kurs vergleichen, der auf dem Währungsmarkt infolge der Spekulationen festgesetzt wird. Beispielsweise betrug die US-Dollar-Kaufkraftparität im Jahr 2013 in Russland 19,3 Rubel – genau die Hälfte des laufenden Wechselkurses. Wegen des Wechselkursunterschieds sei die Berechnung des Bruttoinlandsproduktes aufgrund der Kaufkraftparität nicht als angemessen zu betrachten, betont der Finanzexperte Alexander Jakowlew.

„Die Kaufkraft kann die Währungsstärke und der Nominalwert des Bruttoinlandsproduktes bestimmen. Nach diesem Wert lässt sich irgendwie gruppieren. Doch das Problem besteht darin, dass die Kaufkraft die Qualität und die Wachstumszentren der Wirtschaft sowie die Dauer der laufenden Dynamik nicht widerspiegelt. Die Berechnung des Bruttoinlandsproduktes aufgrund der Kaufkraftparität ergibt zwar eine riesige aber eine sehr abstrakte Zahl.“

Man muss trotzdem zugeben, dass die jüngsten Einschätzungen der globalen Situation von grundsätzlichen Wandlungen zeugen. Es handelt sich unter anderem darum, dass zehn von den 20 größten Wirtschaftsländern gegenwärtig von Entwicklungsländern vertreten sind. So wird sich die alte Gruppe der Sieben mit der rasanten Entwicklung der neuen Länder irgendwie abfinden müssen.

Ob die Mainstreammedien das noch gar nicht mitbekommen haben?

wallstreet online:
Düstere Wachstumsaussichten
IWF-Bericht belastet Aktienmärkte - Fällt der Dax schon heute unter 9.000 Punkte?

Handelsblatt
IWF-Bericht
„Europa droht eine Abwärtsspirale“

wsws.org
IWF-Bericht deutet auf Gefahr einer Weltrezession

Danke Klaus für den Link



China überholt USA
China hat die USA 2014 erstmals als größte Volkswirtschaft überrundet, schreibt die Daily Mail unter Berufung auf Zahlen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Umgerechnet in sogenannten Kaufkraftparitäten werde die chinesische Wirtschaftsleistung in diesem Jahr voraussichtlich 17,61 Billionen US-Dollar umfassen, zwischen New York und Los Angeles wird man hingegen “nur” auf 17,4 Billionen US-Dollar kommen.


Die Volksrepublik steigt zur weltweit größten Wirtschaftsmacht auf
Wird allerdings mit den realen Wechselkursen gerechnet, dann ist China mit etwas über zehn Billionen US-Dollar Bruttonationalprodukt 2014 zwar die unangefochtene Nummer 2 unter den Volkswirtschaften, aber noch ein ganzes Stück hinter den USA zurück. Wechselkurse können sich jedoch ändern und der chinesische Yuan gilt gegenüber dem US-Dollar noch immer als unterbewertet.

Die Zeitung spricht jedenfalls von einer hohen symbolischen Bedeutung dieses Datums. Die USA hätten seit 1872, dem Jahr, in dem sie Großbritannien überholten, die Position der Nummer 1 in der Weltwirtschaft inne gehabt. Auf dieser Basis hat sich letztlich auch ihre Währung zur Quasi-Weltwährung entwickelt, was dem Land in vielerlei Hinsicht erhebliche Vorteile verschafft. Letztlich muss Washington lediglich seine Notenpresse anwerfen, wenn es seine inzwischen gewaltige Verschuldung begleichen will. Auch kennt man in den USA nicht das Problem, dass sich die Ölimporte durch die Abwertung der Landeswährung verteuern.

Interessant ist im Vergleich zwischen China und den USA auch die Dynamik. Die USA haben seit Beginn der 1990er Jahre zwar im Vergleich zu anderen Industriestaaten ganz ordentliche Wachstumszahlen hinlegen können, doch China, das meist im zweistelligen Bereich wuchs, konnten sie das Wasser reichen. Inzwischen hat sich in der Volksrepublik das Wachstum zwar etwas verlangsamt, übertrifft aber immer noch deutlich die US-Zahlen. Der IWF geht für dieses Jahr in China von einem Plus von 7,4 und im nächsten Jahr von 7,1 Prozent aus. Die USA bringen es nach dieser Prognose hingegen 2014 nur auf ein Wachstum von 2,2 und im nächsten Jahr auf 3,1 Prozent.

Mit anderen Worten: Chinas Aufstieg geht weiter und auch in nominellen Dollar-Werten wird das Land der Mitte die USA in wenigen Jahren eingeholt haben. Letzteres wird auch dadurch beschleunigt, dass der Yuan vermutlich weiter langsam aufwerten wird. Übrigens: Chinas ökonomischer Aufstieg wurde erheblich dadurch erleichtert, dass das Land im Vergleich zu den USA einen weitaus geringeren Teil seiner Wirtschaftskraft in die Aufrüstung steckt.
Quellen: Reuters/heise.de vom 11.10.2014
Mit freundlicher Genehmigung von pravda-tv.com



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