Ein Kommentar von Bodo Schickentanz.
Tagesdosis 29.9.2018
Thema:
Maaßen
KenFM
Am 29.09.2018 veröffentlicht
Es liegt mir fern die Person Hans-Georg Maaßen zu verteidigen, denn er hat in seiner politischen Laufbahn genug Schaden angerichtet, der ihn in meinen Augen diskreditiert- ganz vorne weg der Fall "Murad Kurnaz" und noch einige andere Dinge, die nicht weniger umstritten sind. Dennoch muss ich hier, in gewisser Weise, eine Lanze für ihn brechen. Oder sagen wir besser: ich möchte die Vorgänge mal entzerren, soweit das möglich ist, denn es sind wieder mal Tatsachen geschaffen worden, deren Folgen noch gar nicht absehbar sind.
Spulen wir das Band noch mal ein wenig zurück. Womit fing denn diese Scharade rund um Maaßen an? Eigentlich fing das Ganze mit einem tragischen Tod eines Menschen an, der fortan von allen Seiten für eine Reihe von Ereignissen instrumentalisiert wurde, die sehr schnell schon in keinerlei Relation mehr zu dieser Tat standen und ein komplettes Eigenleben entwickelten. Ganz vorne weg die angeblichen „Hetzjagden“ in Chemnitz, eine davon festgehalten in einem Handy-Video, veröffentlicht von der Antifa und geradezu dankbar aufgegriffen von unseren Medien. Zu diesem Video und damit der ganzen Causa Chemnitz äusserte Maaßen in einem Interview mit der Bild-Zeitung Zweifel. Und, als wäre der ganze Hype um Chemnitz nicht schon übertrieben genug, im Zuge dieses Interviews bekamen wir dann eine Medien-Farce geboten, die eine politische Farce zur Folge hatte, die sich kein noch so zugekiffter Groschenroman-Autor hätte ausdenken können.
Das Bild-Zeitungs-Interview war das letzte Mal, dass jemand mit Hans-Georg Maaßen gesprochen hat. Ab diesem Zeitpunkt wurde nur noch über ihn gesprochen und einhellig sein Rücktritt gefordert. In den Tagen, die folgten, fiel Maaßen erst rauf in der Besoldungsstufe, dann kam wieder Medien- und Politikzirkus, dann fiel er wieder runter in der Besoldungsstufe und am Schluss ist er in Seehofers Schoß notgelandet, in Folge eines politischen Kuhhandels, damit beim parteipolitischen Machtgerangel niemand sein Gesicht verliert, was zumindest für Nahles und die SPD wieder mal ein absoluter Schuss in den Ofen war- obwohl sich hier niemand aus den Regierungsparteien mit Ruhm bekleckert hat, man muss eher das Gegenteil konstatieren.
Doch was ist nun das Ergebnis dieses ganzen Affentheaters? Im Grunde haben alle das Gesicht verloren und noch viel schlimmer: alle haben an Glaubwürdigkeit verloren, von der eh nur noch Spurenelemente vorhanden waren. Dies gilt zumindest aus der Sicht der Zuschauer dieser ganzen Farce und da auch nur diejenigen, die überhaupt verstanden haben worum es im Kern eigentlich geht, denn der Schaden bleibt ja bestehen. Vor allem unsere selbsternannten „Qualitätsjournalisten“ verstanden am Ende dieser Scharade die Welt nicht mehr, denn das Fussvolk dieser Schreiberlinge und Berichterstatter in den Zeitungen und Fernsehkanälen des sog. Mainstreams kapieren ja schon seit langem nicht mehr vor wessen Karren sie sich haben spannen lassen. Was für sich genommen schon eine Katastrophe ist und auch Wurzel des ganzen Übels, aber eins nach dem anderen: Was ist denn nun wirklich passiert?
Sagen wir es mal so: der notgedrungene Zaubertrick der Strategen hinter den sog. Mainstream-Medien ging auf: Das „Hasi-Hetzjagd-Video“ bleibt der Beweis einer „echten Hetzjagd“ und somit bleibt das Narrativ des Mainstream erhalten und unangetastet. Damit kann diese Scharade ungestört weiter getrieben werden, frei nach dem Motto: „Nazis, überall Nazis, rette sich wer kann!“
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Bildhinweis: Fotohinweis: wikimedia.commons.org, Urheber: Bundesministerium des Innern/Sandy Thieme, Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Kategorie Unterhaltung
Treffender Kommentar, einer der besten den ich zur Causa Maaßen im Zusammenhang mit Chemnitz gelesen habe.
AntwortenLöschenMir geht es nicht um die Vollidioten von rechts und links in Chemnitz, sondern auch nur um die gezielte Ablenkung und über das Warum, weswegen zig Tausende Menschen in Chemnitz auf die Straße gegangen sind und gehen.
Wenn Simone Solga http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=75961
im Soloprogramm – Das gibt Ärger – zu Chemnitz sagt: Das wäre in Karl-Marx-Stadt, so hieß Chemnitz überwiegend in der DDR, nicht passiert, gibt sie Denkanstöße warum es nun solche Zustände in Chemnitz und nicht nur dort, sondern in der gesamten BRD, leider gibt.
Was haben wir uns in der Mehrheit vor allem im Studium in der DDR über das obligate Fach Marxismus-Leninismus lustig gemacht und auch geärgert!
Ich muss heute immer wieder das Fach Marxismus-Leninismus in Erinnerung rufen.
Marx sah vieles voraus, was der Spätkapitalismus und der Übergang zum Imperialismus
für die Völker bedeuten wird und damit nach meiner Ansicht u.a Chemnitz hervorgebracht hat.
Die Menschen leben in Angst, sehen den Sozialabbau und die Gefahr eines Krieges. Tatsachen, wie
Lohndumping, Rentenabsenkung, Mieten-Explosion, Flüchtlingskrise, Armut, Umweltzerstörung, sind die Symptome des Spätkapitalismus.
Und haben wir nicht schon sichtbar den Imperialismus?
Unterdrücken die Machthaber, also das Finanzkapital, nicht schon die dritte Welt mit militärischen Einsätzen? Schlicht und einfach ist das Krieg um Rohstoffe. Wer beutet gnadenlos diese Länder aus und entzieht den Menschen die Lebensgrundlage in ihren Ländern?
Was auch so ganz nebenbei „produziert“ wird sind dann eben auch die negativen Folgen der Flüchtlingsproblematik.
Ich frage mich ernsthaft, wann werden die Menschen endlich auf die Barrikaden gehen?
Deutsche Panzer stehen schon wieder 150 Km vor Sankt Petersburg, zu Sowjetzeiten Leningrad.
Ich kann nur jedem interessierten Menschen empfehlen sich
Willy Wimmer unter
https://deutsch.rt.com/programme/der-fehlende-part/76776-willy-wimmer-warnt-vor-totalitaren/
anzusehen.
W. Wimmer ist ein deutscher Jurist und Politiker. Von 1976 bis 2009 war er Mitglied des Bundestages. Zwischen 1985 und 1992 war er erst verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU und dann Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung. Von 1994 bis 2000 war er Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
Quelle Wikipedia
Überhaupt frage ich mich, ob ich vielleicht in der Minderheit bin, wenn ich unsere Politikkasper so verfolge? Werden wir überhaupt noch regiert, siehe mal zur Abwechslung die Vorgänge um Dieselautos oder die Vorgänge um den Hambacher Forst?
Sind Umfragen wirklich nur Makulatur und nur dann repräsentativ, wenn sie Merkel Politik dienlich sind?
ch ergänze zu meinem Kommentar unter Klartext eines Sachsens vom Anonym24.09.18, 12:25 in der Rubrik Diskussionen.
AntwortenLöschenGestern strahlte Phönix eine Dokumentation zum Beitritt der DDR zum GG aus.
Auch Phönix sprach vom Beitritt, um dann im Sendeverlauf von Vereinigung zu sprechen. Es ist schon äußerst interessant, wenn nun die ganzen Tatsachen 28 Jahre danach behandelt werden. Alleine die Tatsache, dass 7,4 Millionen von 9.8 Millionen Arbeitsplätze durch die Treuhand abgeschafft worden sind, erklärt den ganzen Frust, die die betroffenen Menschen über sich ergehen lassen mussten.
Dabei geht es nicht um die, die in Kurzarbeit 0 und späterer Vorruhestandsregelung und Frühverrentung aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind.
Es geht um Menschen, die in den 1990 Jahren bis jetzt über ABM, prekäre Beschäftigung, Niedriglohn usw. sich über Wasser halten mussten.
Diese große Anzahl sind die Verlierer der Vereinigung.
Ich verstehe diese Menschen, wenn sie sich von den etablierten Parteien, einschließlich der Linken, verraten und verkauft fühlen und nun als Ausweg der Ohnmacht in der AfD einen vermeintlichen Partner sehen, in Deutschland nicht unbedingt neu, dabei denke ich an die Weimarer Verhältnisse.
Gestern bei der Dokumentation auf Phönix, stand für mich der junge Ingenieur von Siemens als Beispiel für die Ängste der Menschen im Osten, hier in Görlitz bei Siemens. Dieser junge Familienvater mit zwei Kindern, der gerade ein Haus in Görlitz gebaut hat, erlebt nun die im Raum stehende Schließung von Siemens nach 20 Jahren Görlitz. Siemens der Profiteur einer einseitigen Treuhandpolitik, pfeift auf Tradition dieses Standortes und sieht nur die Globalisierung.
Am heutigen Standort des Görlitzer Siemens-Werkes befand sich früher die Abteilung Maschinenbau der Waggon-und Maschinenbau AG (WUMAG) Görlitz. Am 8. Mai 1945 beschlagnahmte die Sowjetische Armee die WUMAG, und es folgte die Demontage. Trotzdem begann man im November 1945 wieder zu produzieren, zunächst Maschinenteile und Metallwaren für den lokalen Bedarf. Der Werksteil wurde später zum VEB Görlitzer Maschinenbau und konzentrierte sich auf Turbinenbau.
Wer unterstützte den Protest der Mitarbeiter auf der Straße?
Nicht die Linke, sondern die AfD und da wundern sich Politiker der etablierten Parteien über den Zulauf der AfD besonders im Osten. Auch die AfD wir eine mögliche Schließung nicht verhindern, sammelt aber Punkte bei der frustrierten Bevölkerung, hier in Görlitz. Aber Görlitz ist überall im Osten, da die namhaften Konzerne ihre Unternehmen dort, als verlängerte Werkbank des Westens sehen und das 28 Jahre danach.
Hier schließt sich der Kreis zu Chemnitz, die Wiege deutscher Ingenieure, denn hier sind die Auswirkungen der Treuhandpolitik noch viel ausgeprägter.
Ich wundere mich auch nicht mehr über die in Chemnitz zu sehenden Tendenzen hin zu den Nazis. Ehe man nur einseitig diese Entwicklung verurteilt, sollte auch mal lieber über Ursache und Wirkung nachgedacht werden.
Hans W.