"Du kommst um acht Uhr morgens in die Fabrik und du weißt nie, wann du wieder nach Hause kannst."
Nur 259 Euro beträgt der Monatslohn für so viel Schufterei. Und das im
EU-Land Bulgarien. Dabei hat sich H&M zu menschenwürdigen Löhnen
verpflichtet, doch passiert ist nichts. Wir wollen sie an ihre
Versprechen erinnern. |
"Manchmal gehen wir erst um vier Uhr morgens nach Hause." Eine gerade veröffentlichte Studie deckt auf, wie hart die Arbeitsbedingungen und wie schäbig die Löhne in der Kleidungsproduktion von H&M sind. [1]
Viele Arbeitnehmer/innen in Bulgarien arbeiten 12 Stunden am Tag und das sieben Tage die Woche. Sie verdienen gerade mal genug, um für das Nötigste zu sorgen, bleiben aber unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Viele bekommen nur 259 Euro netto im Monat. Inklusive der geleisteten Überstunden! Sie unterschreiten damit sogar die Armutsgrenze der EU. [2]
Bis Ende 2018 wollte H&M die Hungerlöhne endlich anheben. 2013 verpflichtete sich der Moderiese, den 850.000 Beschäftigten innerhalb von fünf Jahren einen Lohn zu zahlen, der die Existenz sichert. [3] Nichts ist geschehen, außer dass H&M versucht hat, das gegebene Versprechen vergessen zu machen! Bald läuft die Frist ab. Zeit für uns zu handeln.
Dank der unermüdlichen Arbeit unserer Partner ist der Skandal an die Öffentlichkeit gekommen, die Medien berichten darüber. H&M gerät zunehmend unter Druck. [4] Um Umsatzeinbußen und Imageverluste zu vermeiden, muss H&M sein Versprechen halten. Bei einem Gewinn von über 2 Milliarden Euro im letzten Jahr wäre das für den Konzern ein Leichtes! [5]
Gemeinsam mit uns haben Sie H&M vor einigen Wochen dazu aufgerufen, sich zu einer umweltfreundlichen Herstellung von Viskose zu verpflichten - und H&M hat reagiert! Denn gute Umsätze und ein guter Ruf sind für H&M entscheidend. Also können wir jetzt auch für faire Löhne sorgen.
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Vor fünf langen Jahren hat H&M sich ausdrücklich dazu verpflichtet, den hunderttausenden von Beschäftigten in seiner Lieferkette in Europa und weltweit menschenwürdige Löhne zu zahlen. [3] Doch nichts ist geschehen, stattdessen verlegt sich H&M auf Verzögerungen und Hinhaltetaktiken.
Die Folgen sind verheerend. Bulgarische Arbeiter/innen arbeiten teilweise 24 Stunden am Stück, etliche hängen sogar die nächste Schicht an, weil es sonst zum Leben nicht reicht. Der Lohn ist so niedrig, dass er die Ausgaben für Wohnen, Essen, Gesundheit und Bildung nicht deckt. In der Stunde sind es nur 1,50 Euro.
Im Bündnis mit Dutzenden anderer Organisationen fordern wir, dass H&M in seiner gesamten Lieferkette faire Löhne zahlt. Wir arbeiten mit der Kampagne für saubere Kleidung - Clean Clothes Campaign zusammen. Sie ist ein globales Netzwerk von Hunderten von Organisationen und Gewerkschaften. Zusammen mit einem weltweiten Netzwerk können wir H&M klar machen, dass Umsätze und Gewinne nicht mehr sicher sind, wenn die Löhne nicht bald steigen - so wie wir es schon bei der umweltfreundlichen Herstellung von Viskose geschafft haben!
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Vielen Dank für Ihre Unterstützung,
Jörg Rohwedder (Lübeck)
Virginia López Calvo (Madrid)
Marta Tycner (Warschau)
Mika Leandro (Bordeaux)
für das gesamte WeMove.EU-Team
PS: Sie haben unseren Appell für eine umweltfreundliche Herstellung von Viskose unterzeichnet. Das hat geklappt. Jetzt sollen die Löhne rauf. Es ist Menschen wie Ihnen zu verdanken, dass sich etwas verändert.
Verbessern wir zusammen das Leben der Arbeiter/innen. Jetzt unterschreiben!
Referenzen:
[1] https://turnaroundhm.org/wage-research-september-2018/
[2] https://turnaroundhm.org/static/hm-wages-september2018-full-107815e8a7bc3bd4ffbfeca3426f1dcd.pdf
https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-datasets/product?code=tessi014
[3] https://turnaroundhm.org/static/background-hm-roadmap-0f39b2ebc3330eead84a71f1b5b8a8d4.pdf
[4] https://www.independent.co.uk/news/business/news/h-and-m-fair-wages-global-factory-workers-living-wage-employees-pay-bulgaria-turkey-india-cambodia-a8553041.html
[5] https://about.hm.com/content/dam/hmgroup/groupsite/documents/en/cision/2018/01/2110334_en.pdf
http://about.hm.com/content/dam/hmgroup/groupsite/documents/en/Digital%20Annual%20Report/2017/Annual%20Report%202017.pdf
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