So. 13. September 2020, 12.03 - 13.00 Uhr
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Die Unvollendete – 30 Jahre deutsche Einheit
In wenigen Tagen feiert die Bundesrepublik 30 Jahre deutsche Einheit. Eine friedliche Revolution hat das SED-Regime beendet. Die aktuelle Lage in Belarus zeigt, wie glücklich das für uns gelaufen ist. Inzwischen scheint dieses Glücksgefühl bei einigen jedoch verblasst zu sein: Viele Ostdeutsche fühlen sich wie Bürger zweiter Klasse. Ein geeintes Deutschland scheint es auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht zu geben, das legen aktuelle Studien nahe. Warum ist das so, mehr als eine Generation später? Was ist schief gelaufen? Oder erwarten wir einfach zu viel?
Die Mauer in den Köpfen?
Schon der Blick auf das, was in den Wendejahren passiert ist, wird in Ost und West völlig unterschiedlich bewertet. Während laut Umfragen zwei Drittel der Ostdeutschen meinen, ihre Rolle bei der friedlichen Revolution werde zu wenig gewürdigt, klagt mehr als die Hälfte der Westdeutschen darüber, dass vor allem sie die Wiedervereinigung bezahlt hätten. Ein Indiz dafür, dass die Mauer in den Köpfen immer noch nicht verschwunden ist und stattdessen Vorurteile und Klischees das gegenseitige Bild bestimmen?
Was trennt uns, was verbindet uns?
Fakt ist, die Arbeitslosigkeit im Osten sinkt, die Wirtschaftsleistung wächst kontinuierlich. Aber: Noch immer hat kein ostdeutsches Bundesland Westniveau erreicht. Renten und Löhne sind niedriger. Und der Zuspruch zur Demokratie und den Institutionen ist in den neuen Ländern deutlich geringer als im Westen. Ein Grund zur Sorge? Wie können wir das Zusammenwachsen der beiden ehemaligen deutschen Staaten voranbringen? Um diese Fragen zu klären, sendet der Presseclub nach 30 Jahren wieder aus dem Osten der Republik, aus dem Kulturpalast in Dresden. Dresden war einer der wichtigsten Schauplätze für die friedliche Revolution damals. Wir sind hier um Bilanz zu ziehen: Wie vereint sind Ost und West, was trennt uns, was verbindet uns?
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Kommentare
Kommentar 502:
Mandy W. schreibt am 13.09.2020, 12:43 Uhr :
Die DDR hat sich vielleicht mehr direkte Demokratie gewünscht und sich die BRD ganz anders demokratisch vorgestellt als sie dann war. Denn auch hier herrschen "Apparatschiks", nämlich die Parteien, die genauso verkrusten wie viele andere Strukturen auch und es wird nun auch hier von oben herunter durchregiert nach Vorgabe von Beratern und Lobbyisten und den Ideologien der Parteien, die oft auch selber denken und polar diskutieren verunmöglichen, Deutschland leidet auch immer noch am Common Sense und dem Bemühen immer einheitlich zu sein. Man misstraut anderen, anders denkenden und anders lebenden außer sie sind Fremde, dann bekommen sie den bekannten Exotismus.
Kommentar 496:
Heike M. schreibt am 13.09.202, 12:43 Uhr :
Hallo, eigentlich sind diejenigen, die wirklich in der DDR gelebt und gearbeitet haben mittlerweile 45 Jahre und älter. Diese Gruppe hat es miterlebt und kann darüber berichten. Alle Jüngeren und insbesondere die beiden weiblichen Studiogäste können nur nacherzählen, was berichtet wird. Wir kennen alle das Prinzip der "stillen Post". Dabei werden in jegliche Richtung - je nachdem wie es gerade opportun erscheint- Berichte in die eine oder andere Richtung geändert. Entweder beschönigt oder verschlimmert. Dabei haben die Medien eine wichtige Rolle. Solange wie immer noch in Berichten Zwischen Ost und West unterschieden wird, wird eine einheitliche Republik nicht vermittelt.
Kommentar 491:
Friedrich E. schreibt am 13.09.202, 12:41 Uhr :
Das ewige gejammere der Deutschen in den „Neuen Ländern“ kann ich nicht mehr hören, wie z.Bsp. „Ach, wie schwer haben wir es doch“. Vielleicht erinnern sie sich einmal, wer geschrien hat, „Wir sind das Volk“. In der Hauptsache war doch der Wunsch, „Wir wollen die D-Mark“. Fast unerträglich finde ich es auch, dass der damalige Bundeskanzler Kohl für die Wiedervereinigung nicht entsprechend gewürdigt wird. Hauptsache aber ist, dass DIE LINKE und die AfD unterstützt wird, ist einfach widerlich. Manchmal wünsche ich mir, . .
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Antwort von
Frank Kubi , geschrieben am 13.09.2020, 12:57 Uhr :
Es ging in den Jahren 1989/90 nicht um eine „Wiedervereinigung“ oder um die D-Mark in den Taschen zu haben, sondern um eine Änderung des politischen Systems ohne Führungsanspruch der damaligen SED. Insofern ist ihre Behauptung schon mal falsch! Der damalige Bundeskanzler Kohl hat die Ostdeutschen damals überrumpelt und hinters Licht geführt und ja, wir glaubten damals seinen Worten. Leider gab es dann Massenarbeitslosigkeit, statt „blühende Landschaften“, stattdessen wurde das Volkseigentum hübsch aufgeteilt und verscherbelt. Ich bin jetzt Rentner und kann mich an die damaligeZeit noch sehr gut erinnern, da kommt bei mir leider immer noch keine Feierlaune auf!
Kommentar 483:
Maik Gotzes schreibt am 13.09.202, 12:40 Uhr :
Er nannte auch einen Grund dafür, die Unwahrheit gesagt zu haben: Er habe das Selbstwertgefühl der Ostdeutschen nicht schädigen wollen, erklärte er seinen Vertrauten. Noch in seinen "Erinnerungen" von 2007 behauptete Kohl dagegen, Opfer der SED-Propaganda geworden zu sein. Die DDR-Führung habe ihn und die Welt "über die wahre Wirtschaftskraft des DDR-Sozialismus hinweggetäuscht". Kohl gewann die Bundestagswahl im Dezember 1990 deutlich: Die Union bekam 43,8 Prozent der Stimmen.
Kommentar 476:
Erika Rosenholz schreibt am 13.09.202, 12:40 Uhr :
Wo sind die Stasi Akten von IM Erika alias Kasner, alias Sauer, Herr Aust? Wo sind die Rosenholz Dateien? Wo sind die Selektorenlisten?
Kommentar 469:
Sabine schreibt am 13.09.202, 12:39 Uhr :
Der Osten macht einfach nicht mit bei Multi Kulti,wir wollen einfach unsere Identität als Deutsche behalten.Was diese Politik bringt können wir in westdeutschen Großstädten und in Berlin sehen, Wir wählen deshalb keine "rechtskonservative Partei",wie gerade gesagt wurde,weil es die nicht mehr gibt.Die CDU hat sich leider davon verabschiedet.
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