Montag, 6. Januar 2020

Presseclub - 05.01.2020 - Von der Vollbeschäftigung zum Fachkräftemangel – Wie lange hält das deutsche Jobwunder?


So. 5. Januar 2020, 12.03 - 13.00 Uhr

Von der Vollbeschäftigung zum Fachkräftemangel -
Wie lange hält das deutsche Jobwunder?


Moderation:
Jörg Schönenborn
WDR Programmdirektor
Mitglied Atlantikbrücke e.V.
Bilder: Screenshots

Auf den ersten Blick steht die deutsche Wirtschaft glänzend da. Noch nie hatten so viele Menschen seit der Wiedervereinigung einen Job. Aber auf den zweiten Blick zeigt sich: Die flaue Konjunktur hinterlässt erste Spuren. Sorge bereitet vor allem die exportabhängige deutsche Industrie. Sie leidet schon seit längerem unter den Handelskonflikten und der instabilen Weltlage – die sich jetzt nach dem amerikanischen Militärschlag gegen den Iran weiter verschlechtern könnte.

Unter Druck sind vor allem die Autoindustrie und die Unternehmen, die diese beliefern. Viele machen sich deshalb Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Als größte Wachstumsbremse gilt jedoch der Fachkräftemangel. Die Bundesagentur für Arbeit sagt voraus, dass es künftig keinen Zuwachs bei der erwerbstätigen Bevölkerung mehr geben werde. Der Arbeitsmarkt ist ausgereizt. So der Stand heute. Doch die Situation verschärft sich in den nächsten Jahren durch die zwei großen „D‘s“: Die Digitalisierung wird traditionelle Arbeitsplätze kosten, umgekehrt werden dem Arbeitsmarkt aufgrund der Demographie immer weniger Menschen zur Verfügung stehen. In den nächsten zehn Jahren geht die Zahl der Erwerbstätigen von jetzt rund 45 auf 41 Millionen zurück. Besorgniserregende Aussichten, denn schon heute fehlen laut Schätzungen 400.000 Fachkräfte. Angefangen bei der Pflege und im Handwerk bis hin zur Hightech-Branche.

Außerdem hat Deutschland international mit gewaltigen Konkurrenten zu kämpfen: China und die USA kämpfen um die Vorherrschaft bei den Megatrends Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Wird die deutsche Wirtschaft mit ihren bisherigen Schlüsselindustrien dabei mithalten können? Kann sie sich noch einmal neu erfinden? Oder finden die Innovationen des 21. Jahrhunderts künftig ohne uns statt? Alle Experten sind sich einig: Ohne Zuwanderung ist unser Wohlstand nicht zu halten. Doch toleriert unsere Gesellschaft mehr Migration als bisher? Und wie können wir die Erwerbstätigen fit machen für die Herausforderungen der Zukunft?

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Kommentare

Paul Habicht schreibt am 05.01.2020, 12:39 Uhr :
Dieses Land hat keine Strategie und keine Ahnung. Die politischen Gesetze der Merkelära waren Antworten auf Fragen die keiner gestellt hat. Wir könen keinen Flughafen oder Oper bauen. Unser Mobilfunknetz ist schlechter als in Albanien. Die Brücken krachen zusammen. Die Steuerlast erdrückend und bedrückend. Es gibt keinen Wohnraum und der Verkehr kollabiert jeden Tag mehr. Die Bürokratie ist schlimmer als in Schurkenstaaten. Und in so ein Land soll ich meine Zukunft investieren?

Alexander H. schreibt am 05.01.2020, 14:20 Uhr :
Fachkräftemangel im it Bereich; Herr Richter hätte es eigentlich wissen müssen, warum viele junge iT-Spezialisten nicht aus good old germany kommen, sondern aus China, Süd Korea, Indonesien, Indien oder Brasilien. Dort werden Menschen nicht als iT Spezialisten geboren, sondern dazu ausgebildet. Zb die bösen Brexit Briten-ohjeohje, in UK wird schon in der Grundschule „Coding“ gelernt, und auch in Kindergärten wird mit Coding spielrisch begonnen. Und in Bad Old Germany? Hier zählt Fair Trade Holzspielzeug als pädagogisches Instrument, um später mal ein toller Zimmerer und Dachdecker zu werden, obwohl--, seit Jahren werden in China Wohnblocks im 3-D-Print-Verfahren hochgezogen, und Dachflächen dienen zur Energiegewinnung und nicht als Dachziegel-Endlagerung. Ein Hinweis, würden Journalisten einige Gästebucheintragungen kommentieren, so wäre der Glaubwürdigkeit geholfen.

André schreibt am 05.01.2020, 13:52 Uhr :
Wir reden immer vom Fachkräftemangel wer es siuch leisten kann 13 Mio. Menschen im Niedriglohnsektor verrecken zu lassen der hat kein Fachkräfte problem.Der hat ein Problem das er Menschen findet die für so einen unmenschlich niedrigen Lohn arbeiten wollen oder besser können.Das geht nur mit den Hartz4 Sanktionen und damit stellt dieser Hartz4 Sektor eine Arbeitsskalverei für die Großindustrie dar die von der Regierung mit Gesetzen unterstützt wird und somit gegen das Menschenrecht der UNO verstößt.Wer viele Pfleger,Krankenschwestern oder sonst was will der muss sie auch als Menschen behandeln und die Löhne und Arbeitsbedinungen sowie die Arbeitszeiten verkürzen um die Jobs attraktiver zu machen.Wer z.B. seit 30 Jahren keine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich macht sich aber über die ungerechte Vermögensverteilung aufregt der ist ein Heuchler.Beides gehört zusammen um auch das Vermögen umzuverteilen damit alle etwas davon haben und in eine bessere Zukunft gehen können.
M.Strenger schreibt am 05.01.2020, 12:39 Uhr :
ich kann Herrn Götz-Richter nur zustimmen! Er vertritt voll und ganz meine Meinung! Die Politik ist nur mit sich selbst beschäftigt und anstatt mal was für die arbeitende Bevölkerung als „Exportweltmeister“im Sinne von Steuersenkungen etc. zu tun, werden die Sozialkassen geplündert! Allein das Thema „Grundrente“!!! Deutschland schafft sich ab!

Benno Thiel schreibt am 05.01.2020, 12:41 Uhr :
Warum wird nicht gefragt, warum jedes Jahr mehr als 100.000 bestens ausgebildete Fachkräfte Deutschland verlassen? Weil hier die Löhne zu hoch un die Arbeitsbedingungen zu paradiesisch sind? "Fachkräftemangel" und Dumpinglöhne schließen einander aus. Wer vernünftige Löhne zahlt, hatte noch nie einen "Fachkräftemangel", außer er hat sein Unternehmen in der Einöde angesiedelt um Fördermittel abzuzocken. Selber Schuld!

R. Gerlach schreibt am 05.01.2020, 12:43 Uhr :
Warum ist die Angst vor Zuwanderung in Städten und Gemeinden so groß, wo eigentlich noch gar keine Zuwanderung stattfindet? Ja warum wohl? Weil man dort sieht und hört, wie es woanders schon mal zugeht und VORAUSsieht anstatt NACHzudenken, wenn es zu spät ist.

    Dr. Sigenau , geschrieben am 05.01.2020, 13:01 Uhr :
    Korrekt. Derartige primitive Lügen und Täuschungsmanöver sind leicht zu durchschauen.

Gerhard Weber schreibt am 05.01.2020, 12:44 Uhr :
Sie konstatieren Facharbeitermangel und behaupten, dass sich 2 Mio. Langzeitarbeitslose, die aufgrund Statistikmanipulation eigentlich 3 Mio Arbeitslose sind, nicht mehr in den Arbeitsmarkt integrieren lassen und diskutieren mit keinem Wort, dass Deutschland zum größten Billiglohnland Europas geworden ist (mehr als 20 % arbeiten dort, in den USA mehr als 40% mit zunehmender Tendenz). Billiglöhner sind doch keine Fachkräfte? Außerdem: brauchen die Länder, aus denen wir Fachkräfte rekrutieren, die Fachkräfte nicht selber? Wie egoistische ist das denn? Sie lassen diese Fragen einfach außer acht, und diskutieren aus einer Insellogik heraus. Tatsache ist doch, dass das Wettbewerbssystem am Ende ist, ..l dass die Globalisierung kippt. Der Weg "Freie Fahrt für Güter, Kapital und Arbeitskräfte" ist ein Irrweg. Das liegt doch auf der Hand.

Barbara Henriette schreibt am 05.01.2020, 12:44 Uhr :
Ich machte 2016 noch ehrenamtlichen Deutschunterricht für sieben syrische Flüchtlinge: junge (16 bis 23 Jahre alt), arbeitswillige Männer, die nicht in ein Arbeitsverhältnis durften. Ich habe sie dann bei mir im Garten arbeiten lassen und bezahlt (durfte ich nicht - weiß ich!). Die Politik - Länder-, wie Bundespolitik - ist eine Katastrophe. Ich danke den beiden Männern, Herrn Richter und Herrn Blome für ihre absolut richtigen Äußerungen. Männer wie diese fehlen in der Politik, die e n t s c h e i d e t und nicht nur redet. Wenn ich mir die Schulpolitik in Berlin ansehe (70 % der Lehrer unausgebildete Seiteneinsteiger!), sehe ich auch für die Zukunft mit angeworbenen Arbeitskräften keine Verbesserung der Arbeitstellensituation, kein Gutbeten der Eingewanderten.

    Stefan Meyer , geschrieben am 05.01.2020, 13:30 Uhr :
    Was würde passieren wenn die vielen Ehrenamtlichen plötzlich sagen würden Schluss - unser Staat würde zusammenbrechen! Weil kaum noch etwas richtig laufen würde! Nun in Berlin wie lange muss man da noch bez. für die Pleite der Berliner Bankgesellschaft? Was wird der Flughafen BER mehr kosten usw..!

Susanne Schröer schreibt am 05.01.2020, 12:44 Uhr : Die typische, aktuelle Art des Journalismus Sachverhalte in einem gesetzten Framingrahmen zu diskursiven, geht mir wirklich auf die Nerven! Warum redet keiner über Lohnpolitik? Warum wird nicht erläutert, das Arbeitgeber aus den Tarifverträgen heraus gehen? Ich habe meinen tariflichen Arbeitsvertrag erklagen müssen, als wir erfahren haben, das unsere Geschäftsleitung sich heimlich aus dem Tarifvertrag verabschiedet hat. Als Betriebsrätin sind mir die Löhne der ausgebildeten, jungen Kollegen bekannt. Mit Tarif verdiene ich brutto ca. 3500 Euro, ein junger Kollege verdient max. 2800 Euro brutto! Davon ist eine Wohnung oder eine Familie nicht finanzierbar! Dahet würde ich als junger Mensch heute auch studieren, um meine Chancen zu verbessern. Und ob die vielen Einwanderer kommen, wage ich zu bezweifeln!

    Stefan Meyer , geschrieben am 05.01.2020, 13:25 Uhr :
    Natürlich darf nicht weiter diskutiert werden, über Themen die dies verursachen bzw. ganz nah dran hängen. Es geht da los das Ärzte fehlen (Numerus Clausus ..). Es fehlen Lehrer es gibt immer mehr Seiteneinsteiger. Pflegeberufe die ihre Ausbildung bisher selbst zahlen mussten. Wie viel Frauen gibt es noch in Vollzeitstellen - wie viel Menschen müssen nach ihrer 8 Std. Job noch zur Arbeitsagentur aufstocken. Usw. Hier geht es eher um Lohnkosten sparen udgl..


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