Getrieben von Gier plündern Fischereikonzerne das Meer aus. Sie
fangen mehr Fisch, als aufwachsen kann. Zu kleine und junge Fische
werfen sie wie Müll ins Meer zurück. Es kommt jetzt auf uns an: Fordern
wir die Fischereiminister in der EU auf, endlich zu handeln. |
das Internet ist voll mit Bildern von süßen Kätzchen und kuscheligen Pandabären. Wann tauchen da schon mal Fische in den sozialen Netzwerken auf? Viele von ihnen sind sicher nicht niedlich, aber sie sind ein unverzichtbarer Teil unseres Ökosystems.
Entgegen jedem Rat von Meeresbiologen fangen Fischereikonzerne viel zu viel Fisch. So viel, dass etliche Fischarten nicht mehr in der Lage sind, sich ausreichend zu vermehren. Sie drohen auszusterben.[1]
Jedes Jahr werden außerdem zig Millionen sterbende Fische wieder ins Meer geworfen, weil sie zu klein oder zu jung sind.
An diesem Montag treffen sich die EU-Fischereiminister/innen und diskutieren über die Fangquote für das nächste Jahr.[2] Umweltorganisationen machen seit Jahren Druck und erreichten erste Zugeständnisse. Jetzt haben wir uns ihnen angeschlossen und erhöhen gemeinsam den Druck: Die Länder sollen sich endlich an die Ziele halten, die sie in der EU bereits vereinbart haben.
Wir wollen, dass die Überfischung aufhört und fordern die Minister/innen auf, endlich zu handeln. Wir wissen, wie wir solche Forderungen durchsetzen - es ist uns schon häufiger gelungen und das wissen die Verantwortlichen auch. Wir fangen damit an, ihnen die wachsende Zahl der Unterschriften während des Treffens am Montag zu twittern. Darum ist es wichtig, dass Sie sofort unterzeichnen. Wir wollen an einem Tag mehr als 100.000 Unterschriften erreichen.
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Mit dieser Kampagne konzentrieren wir unseren Energie auf den Schutz der Fische und anderer Meeresbewohner. Viele WeMove-Aktive haben sich auch schon an unserer Kampagne gegen Plastikmüll in den Ozeanen beteiligt. Und wir haben einigen Erfolg damit.
Hunderttausende von uns haben eine Petition unterzeichnet. Zusammen mit Umweltorganisationen haben wir dann große Anzeigetafeln in Brüssel gemietet. Darauf abgebildet ein Albatros, der elendig verhungert ist, sein Magen voll Plastik.
Unsere Kampagne hat gewirkt. Vor wenigen Tagen haben wir Frans Timmermans unseren Appell gegen Plastikmüll übergeben. Als erster Vizepräsident der Europäischen Kommission gehört er zu den mächtigeren Kommissaren in der EU. Bei der Übergabe bezeichnete er sich als unser "Verbündeter" im Kampf gegen Plastik. Damit sendet er das deutliche Signal, dass die Kommission ehrgeizig daran arbeiten wird, Plastik einzudämmen.[3] Den Schwung dieses Erfolgs nutzen wir mit dieser neuen Kampagne und fordern von den Verantwortlichen: Retten Sie unsere Meere!
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Der Schutz unserer Meere ist so dringend notwendig, weil eine rücksichtslose Fischindustrie jedes Maß verliert. Am Ende werden wir alle verlieren: die Fische, die Meere, wir Europäer/innen und die Industrie selbst. Die Ausmaße der Überfischung sind gravierend:
- Unglaubliche 90 Prozent der Fischbestände im Mittelmeer sind überfischt, im Nordostatlantik beträgt diese Zahl auch schon 40 Prozent.[4]
- Jedes Jahr werden Abermillionen Fische ins Meer zurückgeworfen.[5]
- Die Überfischung kostet Europa schon jetzt eine Menge Geld, dabei könnte ein systematisches Umdenken sogar Arbeitsplätze schaffen und die Erträge steigern, wenn die Fischbestände wieder aufgefüllt werden.[6]
Hoffnungsvoll
Jörg Rohwedder (Lübeck)
Virginia López Calvo (Madrid)
Doina Proorocu (Bukarest)
Julia Krzyszkowska (Warschau)
Olga Vuković (Bologna)
Mika Leandro (Bordeaux)
für das gesamte WeMove.EU-Team
PS: Die Europäische Union ist der drittgrößte Fischfänger der Welt.[7] Gelänge es uns, hier nachhaltige Fangquoten zu erreichen, wäre das ein starkes Signal in die Welt. Fordern wir unsere Minister/innen auf, wahre Führungsqualitäten zu zeigen und alles zu unternehmen, um unsere Meere zu retten. Bitte unterzeichnen Sie unseren Appell.
Referenzen
[1] https://ec.europa.eu/jrc/en/news/big-fish-big-trouble-europe
[2] http://www.consilium.europa.eu/en/meetings/agrifish/2017/10/09-10/
[3] https://www.facebook.com/frans.timmermans/videos/1547541318602055/
[4] http://eu.oceana.org/en/our-work/more-fish-more-jobs-more-money/overview
[5] http://our.fish/en/campaign/the-problem/
[6] http://www.euractiv.com/section/agriculture-food/news/fishing-for-trouble-how-europe-is-losing-money-by-overfishing/
[7] http://eu.oceana.org/en/our-work/more-fish-more-jobs-more-money/overview
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